Nachhaltig investieren – Verschiedene Grüne Indizes im großen Überblick!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 17.09.2021


Die besten Strategien für nachhaltige Investitionen

Bei den meisten Anlegern besteht der Wunsch, mit dem geringst möglichen Risiko die höchste Rendite zu erzielen. Soziale, ethische oder ökologische Gesichtspunkte kommen bei der Geldanlage zumeist erst an dritter Stelle. Dies geht aus einer aktuellen Studie der Forschungsgesellschaft imug hervor. Allerdings wissen viele Anleger gar nicht, dass Investitionen in Unternehmen oder Projekte mit besonderen sozialen oder ökologische Leistungen überhaupt möglich sind. Insgesamt haben nachhaltige Geldanlagen in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Auch der amerikanische Konzern Nikola überrascht mit Investitionen in nachhaltige Start-Ups.

Wie können Anleger nachhaltig investieren?

Klassische Geldanlagen werden bezüglich ihrer Rendite sowie der vorhandenen Liquidität und ihrer Sicherheit beurteilt. Bei nachhaltigen Investments kommen noch weitere soziale, ethische und ökologische Faktoren hinzu. Ein Punkt ist bei allen nachhaltigen Geldanlagen identisch. Sie lassen sich nur sehr schwierig definieren. Was der eine noch als ethisch, ökologisch, oder sozial akzeptabel findet, ist für den anderen bereits weit über dem Limit. Um zumindest etwas Einheitlichkeit in nachhaltige Geldanlagen zu bringen, gibt es die sogenannten ESG-Kriterien.

Die Abkürzung ESG setzt sich aus den Begriffen Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Gute Unternehmensführung) zusammen. Um eine Anlage zu bewerten, werden grundsätzlich alle drei Kriterien herangezogen. Je nach Investment gilt eine Anlage auch dann als nachhaltig, wenn die drei Faktoren nicht in gleichem Umfang zutreffen. So kommt es beispielsweise vor, dass bei einer Anlage dem ökologischen Faktor ein stärkeres Gewicht beigemessen wird und bei einem anderen das soziale Engagement eine größere Rolle spielt.
Die ESG-Kriterien sehen zudem vor, dass eine nachhaltige Geldanlage auch nach ihrer Anlagestrategie bewertet wird. Die Strategien unterscheiden sich zunächst danach, ob sie vor oder nach der Investitionsentscheidung festgelegt werden.

Vor der Investitionsentscheidung

  • Bewertung nach Negativkriterien: In diesem Fall schließen Investoren Unternehmen aus, welche soziale, ökologische oder Governence Kriterien nicht einhalten. Denkbar wäre, dass die Firmen Gentechnik verwenden, Menschenrechte nicht einhalten oder sich nicht an die Kriterien des Tierschutzes halten.
  • Bewertung nach Positivkriterien: Bei dieser Variante kommen nur Unternehmen ins Depot, welche die ESG-Kriterien in besonderem Maße erfüllen. Hierunter fallen insbesondere die Grundsätze einer vorsichtigen Unternehmensführung oder eine regelmäßige Berichterstattung bezüglich sozialer sowie ökologischer Aspekte der Geschäftstätigkeit.

Was die Auswahl nach Positivkriterien betrifft, lassen sich die Anlagen zusätzlich noch nach dem Best-In-Class oder nach Themenfonds unterscheiden. Beim Best-In-Class Ansatz werden Unternehmen, die sich bei einem Branchenvergleich durch ökologische, soziale oder ethische Kriterien besonders auszeichnen. Themenfonds beziehen sich auf einen speziellen Sektor. Zur Erfüllung der Voraussetzungen müssen alle ESG-Kriterien eingehalten und zudem noch die nachhaltige Motivation nachgewiesen werden. Zu den klassischen Branchen für einen Themenfonds gehören erneuerbare Energien oder grüne Immobilien.

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Nach der Investitionsentscheidung:

Um eine Geldanlage als nachhaltig zu bewerten können auch Kriterien herangezogen werden, die sich erst nach der Investitionsentscheidung ergeben. Hier wird beispielsweise berücksichtigt, ob die ESG-Kriterien auch bei der Stimmabgabe berücksichtigt werden.

Natürlich können sich Anleger auch für eine Kombination aus den verschiedenen Formen von nachhaltigen Investments entscheiden. In diesem Fall werden beispielsweise Kriterien vor und nach dem Investitionsentscheid miteinander kombiniert.

Informationen zu nachhaltigen Anlagen finden

Wer nachhaltig investieren möchte, benötigt zunächst die entsprechenden Informationen. In den letzten Jahren wurde eine Reihe von Aktienindizes aufgelegt, die speziell nachhaltige Werte beinhalten. Ein Beispiel hierfür ist der Umweltbank Aktienindex (UBAI). Der Index ist 2002 mit 18 Werten gestartet. Es handelt sich dabei um börsennotierte Unternehmen, welche sich in besonderem Maße auf Ökologie, Erneuerbare Energien und nachhaltiges Wirtschaften spezialisiert haben.

Ausgeschlossen sind Firmen, die ihr Kapital in Großkraftwerke, umweltschädliche Produkte und Technologien, Waffen oder andere Militärgüter investieren. Die Gewichtung der Einzeltitel im UBAI richtet sich nach der Marktkapitalisierung bzw. den Aktien im Freefloat, wobei der maximale Anteil eines Einzeltitels auf zehn Prozent begrenzt ist.

Global-Challenges-Index

Dieser Index wurde von der Börse Hannover in Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeits-Rating-Agentur Oekom Research entwickelt. Er umfasst 50 Unternehmen, die sich besonders durch die folgenden Kriterien auszeichnen:

  • Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels
  • Verbesserung der Versorgung mit Trinkwasser
  • Nachhaltiger Umgang mit den Wäldern
  • Erhalt der Artenvielfalt
  • Umgang mit der Bevölkerungsentwicklung
  • Bekämpfung der Armut

Die aufgenommenen Aktien werden in einem strengen zweistufigen Verfahren ausgewählt. Oekom Research ermittelt zunächst die in ihrer Branche besten Unternehmen was ökologische, soziale und ethische Standards betrifft. Unternehmen die in Atomkraft, Gentechnik oder Waffen investieren, werden von vorneherein ausgeschlossen. Gleiches gilt bei Verstößen gegen Umweltauflagen sowie Menschenrechts- und Arbeitsschutzbestimmungen.

Im zweiten Schritt werden dann die 50 Unternehmen selektiert, die in ihrem Kerngeschäft einen wichtigen Beitrag zur Lösung der globalen Herausforderungen leisten. Alle gelisteten Titel stammen aus Europa und den G7-Staaten. Zudem ist für jeden Wert eine Mindestkapitalisierung von 100 Millionen Euro vorgeschrieben. Die Zusammensetzung wird kontinuierlich überwacht und bei Bedarf angepasst.

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Natur-Aktien-Index (NAI)

Der 1997 aufgelegte Natur-Aktien-Index ist eine weitere Orientierungshilfe für Anleger, die Aktien umweltbewusster nachhaltig investieren möchten. Ermittelt wird dieser vom Hamburger Finanzdienstleister Securvita. Die beinhalteten Aktien werden anhand von Negativmerkmalen ausgewählt. Hierzu gehören unter anderem Atomenergie, Herstellung von Waffen, Diskriminierung von Minderheiten, Tierversuche oder Gentechnik. Zudem müssen die Unternehmen verschiedene Positiv-Kriterien erfüllen:

  • Es werden Produkte oder Dienstleistungen angeboten die einen wichtigen Beitrag leisten, um ökologische und soziale Probleme der Menschheit nachhaltig zu lösen.
  • Das Unternehmen gehört zu den Branchen-Vorreitern, in Bezug auf die Produktgestaltung.
  • Das Unternehmen gehört zu den Branchen-Vorreitern in Bezug auf die technische Gestaltung der Produktions- und Absatzprozesse.
  • Das Unternehmen gehört zu den Branchen-Vorreitern in Bezug auf die soziale Gestaltung der Produktions- und Absatzprozesse.

Nachhaltig investieren - NAI
Die aktuellen Kurse des Natur-Aktien-Index (NAI) können unter ISN DE000A1A4ZT2 und der WKN-Nummer A1A4ZT aufgerufen werden.

Photovoltaik-Aktien-Index (PPVX)

Öko-Invest hat gemeinsam mit der Fachzeitschrift Photon den Photovoltaik-Aktien-Index (PPVX) aufgelegt. Dieser beinhaltet ausschließlich Unternehmen aus der Solarbranche. Der Index startete im August 2001 mit einem Wert von 1.000 Punkten. Gelistet waren 11 Unternehmen, welche insgesamt mehr als 50 Prozent des Vorjahresumsatzes der Branche erzielten. Mittlerweile beinhaltet der Index mehr als 30 Unternehmen. Zu den Unternehmen mit der besten Entwicklung gehören Hanergy Solar Group (+119 %), Enphase Energy (+90 %) und SunEdison (+27 %).

Dow Jones Sustainability World Indexes (DJSI)

Beim Dow Jones Sustainability World Indexes (DJSI) handelt es sich um eine Gruppe von Aktienindizes, die gemeinsam vom Dow Jones Verlagshaus mit dem in Zürich ansässigen Unternehmen Sustainable Asset Management (SAM) aufgelegt wurden. Dabei wurde eine Aufteilung in globale (DJSI-World), nordamerikanische (DJSI North America) und europäische (DJSI Europe) Index-Gruppen vorgenommen.

Verfolgt wird dabei der Best-in-Class Ansatz, wobei das jeweils beste Unternehmen aus nachhaltiger Sicht ermittelt wird. Berücksichtigt wird eine ganze Reihe von Finanzprodukten wie Zertifikate, Fonds und Anlageportfolios. Gewichtet ist der Index zu 43 Prozent aus branchenübergreifenden Faktoren, 18 Prozent nach wirtschaftlichen sowie 22 Prozent sozialen und 3 Prozent ökologischen Faktoren.

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Große Auswahl von nachhaltigen Geldanlagen

Anleger können in eine breite Palette von Finanzprodukten nachhaltig investieren. Zu den Wichtigsten gehören:

Dies ermöglicht eine gute Aufteilung von Chancen und Risiken bei der Geldanlage. Die richtige Diversifikation sollte auch bei nachhaltigen Investments nicht außer Acht gelassen werden.

Nachhaltig investieren in Fonds

Anleger, die ihr Depot nachhaltiger ausrichten möchten, finden mittlerweile ein vielfältiges Produktangebot. So hat beispielsweise die Erste Asset Management im Juli letzten Jahres einen Fonds aufgelegt, welcher ausschließlich in grüne Bonds investiert. Kurze Zeit später emittierte die Deka, Fondsgesellschaft der Sparkassen ihren ersten Nachhaltigkeits ETF für institutionelle Anleger.
Kleinanleger, die speziell von der Wertentwicklung des Global-Challenges-Index profitieren möchten, haben ebenfalls die Wahl zwischen unterschiedlichen Angeboten. Bewährt haben sich unter anderem der Fonds NordLB AM Global Challenges Index sowie Prima Global Challenges A. Beide Fonds werden den Börsen in Hamburg und Hannover zu anlegerfreundlichen Konditionen gehandelt. Seit Einführung hat der Global-Challenges um 75 Prozent zugelegt. Der DAX kam im selben Zeitraum nur auf einen Zuwachs von 37 Prozent. Dies zeigt, dass sich mit nachhaltigen Investments durchaus attraktive Renditen erzielen lassen.

Investition in Solaraktien

Die Kosten für Solaranlagen sind in letzter Zeit stark gesunken, was den Absatz entsprechend angekurbelt hat. Die weltweite Nachfrage steigt, insbesondere in Ländern wie den USA, China und Indien. Nach starken Kurseinbrüchen scheint die Branche so langsam wieder aus der Krise zu kommen. Die Aktie von Solarworld verlor rund 44 Prozent ihres Wertes, sodass Anleger bereits mit dem Schlimmsten rechneten. Zwar hat die Branche immer noch mit Überkapazitäten und Solarworld speziell mit Schadensersatzforderungen zu kämpfen, die Kurse zogen zuletzt jedoch wieder an. So ging beispielsweise die Aktie von SMA Solar um gut 190 Prozent nach oben. Capital Stage verzeichnete ein Kursplus von 87 Prozent.

Wen die Investition in Einzelaktien, wie zum Beispiel Befesa, zu riskant ist, kann sein Geld auch in Zertifikaten anlegen, welche die gesamte Branche abdecken. Das LBBW-Solar-Index-Zertifikat setzt beispielsweise auf die Papiere von sechs deutschen Unternehmen aus der Solarbranche. Das Olactive-Glo-bal-Solar-Energy-Open-End-Zertifikat deckt dagegen die weltweite Solarbranche ab.

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Nachhaltig investieren beim Tages- und Festgeld

Es gibt mehrere Banken, welche das Geld ihrer Anleger ausschließlich an nachhaltig wirtschaftende Unternehmen verleihen. Hierzu gehören beispielsweise GLS-Bank und Umweltbank. Dabei sollten Anleger immer auch einen Blick auf die Einlagensicherung werfen. So bietet die Umweltbank beispielsweise nur gesetzliche Absicherung von 100.000 Euro pro Anleger. Neben einem Tagesgeldkonto bieten die Banken auch andere Produkte wie Festzinssparen oder Sparbriefe an.

Beteiligungen an nachhaltigen Investments

Bei der Investition in geschlossene Fonds sind vor allem Windkraftanlagen und Solarprojekte weit verbreitet. Zu beachten ist jedoch, dass bei dieser Anlageform ein besonders hohes Risiko besteht. Der Anleger wird Miteigentümer und haftet mit dem gesamten eingesetzten Kapital. Es gibt zwar durchaus lohnenswerte Angebote, jedoch sind diese für Privatanleger nur sehr schwierig herauszufinden.

Viele Unternehmen aus den besagten Branchen bieten auch Genussscheine an. Im Falle einer Insolvenz werden diese allerdings nachrangig behandelt. Somit stehen die Inhaber in der Schlange an Gläubigern relativ weit hinten. Bestes Beispiel ist hier die Pleite von Prokon. Kleinanleger sollten sich darüber im Klaren sein, dass bei einer versprochenen Rendite von 8 Prozent immer ein hohes Risiko besteht.

Fazit zum nachhaltig investieren

Mit nachhaltigen Geldanlagen lässt sich eine durchaus gute Rendite erzielen. Dabei gilt wie bei allen Anlageformen: Investieren Sie nur in Anlagen, welche sie auch verstehen. Bietet ein Unternehmen Genussscheine an dem Sie vertrauen spricht nichts dagegen, einen Teil des Kapitals dort zu investieren. Entscheidend für den Erfolg ist eine möglichst breite Streuung des Risikos. Deshalb nicht alles Geld nachhaltig investieren, sondern auch noch einige klassische Anlagen im Depot behalten.

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Experten-Tipp:

Investition bedeutet nicht nur, selbst sein Kapital zu vermehren, sondern mit dem eigenen Kapital auch Unternehmen zu unterstützen. Hier spielt die Nachhaltigkeit eine große Rolle.
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