Nachhaltig investieren – Wie die Coronavirus Krise die Bedeutung von Nachhaltigkeit verstärkt

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 17.09.2021


Nachhaltige Unternehmensstrategien sind in den letzten Jahren zunehmend in den Vordergrund getreten – und das durchaus nicht nur bei Anlegern auf der Suche nach ethischen Investitionen, sondern auch bei den Unternehmensführungen.

Nun bekommt Nachhaltigkeit noch einmal Auftrieb durch die Corona-Krise. Wer nun nach besonders resilienten Unternehmen im Privatsektor sucht, findet besonders solche, bei denen deutliche Schwerpunkte in den Bereichen Umwelt und Soziales liegen.

Wie Analysten feststellen konnten, sind die Kursverluste der Aktien nachhaltig arbeitender Konzerne auch während der allgemeinen Abwärtstrends in Folge der Pandemie deutlich weniger ausgeprägt als bei den Mitbewerbern, bei denen ESG – Environment, Society, Governance – keine Rolle spielen. Umgekehrt heißt das für Anleger, dass ein Portfolio, das sich wesentlich auf nachhaltige Werte stützt, selbst unter schwierigen Marktbedingungen robuster ist und eventuell von einem Börsencrash weniger betroffen ist. Der US-amerikanische Konzern Nikola überrascht auch mit Investments in Nachhaltige Start Ups.

Nachhaltig investieren – in der Corona Krise

Nachhaltige Unternehmen haben eine Schlüsselrolle

Die weltweiten Auswirkungen der durch Corona ausgelösten Krise stellen eine vielschichtige Herausforderung dar. Die Zerbrechlichkeit einer globalisierten Wirtschaft und die Anfälligkeit weltumspannender Lieferketten sind durch das Herunterfahren der Aktivitäten weltweit ins Schlaglicht geraten. Die Situation meistern können nationale Regierungen nicht allein. Sie können den Rahmen für soziales und wirtschaftliches Agieren schaffen, sind aber auf die tatkräftige Unterstützung des Privatsektors angewiesen, der die Kapazitäten für den Umgang mit der Disruption hat. Dieses Zusammenwirken wird auch vom Bürger durchaus beobachtet – was für Politiker während und nach der Krise breite öffentliche Zustimmung bedeutet, heißt für Unternehmen bessere Erholungs- und Wachstumschancen.

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ESG ist schon da – und macht Schule

Unternehmen, die schon vor der Corona-Krise nachhaltig gearbeitet haben, erweisen sich nun als weniger anfällig. Sie haben einen Teil des Instrumentariums, das jetzt gefragt ist, nämlich schon seit Jahren an Bord geholt. Dazu gehört beispielsweise die Selbstverpflichtung, alle Interessengruppen zu berücksichtigen – nicht nur die eigenen Aktionäre. Eine Auflage, der sich fast 200 US-amerikanische Großkonzerne unterziehen.

Angesichts der Schockwellen der Corona-Pandemie ließ sich gut nachvollziehen, wer sich nun im Sinne von ESG einbringt. Egal, ob es um Sonderurlaub für Mitarbeiter in der Risikogruppe geht oder um kostenlose Software für gemeinnützige Aktivitäten, die fraglichen Konzerne sind keineswegs rein philanthropisch tätig, sondern haben klug erkannt, dass, wer allen nutzt, auch sich selbst nutzt.

Die Aktienanalyse gibt ihnen recht. Denn schon während der ersten drei Monate des laufenden Jahres ließ sich feststellen, dass die Unternehmensanteile mit den besten Bewertungen hinsichtlich nachhaltiger Unternehmensführung mit rund 15% deutlich niedrigere Kursverluste hinnehmen mussten als die Mitbewerber, denen ESG größtenteils schnuppe ist. Die gute Performance überträgt sich auf Fonds, die sich auf die Aktien derartiger Unternehmen stützen.

Anleger, die schon seit Jahren ihre Investitionen in nachhaltige Kanäle lenken, wissen das – und wer es bis jetzt nicht wusste, wird nun auf die Vorteile der Nachhaltigkeit aufmerksam.

Nachhaltig investieren in Coronavirus Krise

Nachhaltige Investitionen – zusammengefasst in speziellen Indizes

Anstatt in Einzelaktien, wie zum Beispiel Befesa, zu investieren, können private Anleger sich an Fonds bzw. ETFs orientieren, denen nachhaltige Indizes zugrunde liegen. Die beiden bedeutendsten unter ihnen sind der MSCI World SRI und der Dow Jones Sustainability Index.

MSCI World Socially Responsible Index

Der MSCI World Socially Responsible Index fasst annähernd 400 nachhaltig arbeitende Unternehmen weltweit mit hohem Rating für ESG-Aktivitäten zusammen. MSCI widmet diesem Sektor beträchtliche Aufmerksamkeit und hat ein eigenes Team für die Beobachtung und laufende Aktualisierung des SRI-Index abgestellt, die den umfangreichen Input aus den Unternehmen selbst, aber auch in der öffentlichen Wahrnehmung berücksichtigen.

Dow Jones Sustainability Index World Enlarged

Während beim MSCI World SRI die Industrieländer berücksichtigt werden, bündelt der Dow Jones Sustainability Index World Enlarged ca. 600 nachhaltige Konzerne mit sehr gutem ESG Rating und bezieht dabei auch Schwellenländer ein. Bei diesem Index erfolgt die Aufnahme auf der Basis eines seitenstarken Fragebogens, mit dessen Hilfe die Nachhaltigkeit der Kandidaten bewertet wird. Berücksichtigt wird anschließend das an der Börse bestplatzierte Fünftel der in die engere Wahl gekommenen Firmen.

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Nachhaltige Investition unter Ausschluss der Negativkriterien

Alle hier vertretenen Unternehmen machen sich in irgend einer Form für soziale Belange oder die Erhaltung der Umwelt stark und haben sich gute, verantwortliche Geschäftsführung auf die Fahnen geschrieben. Noch wichtiger dabei ist, dass die sogenannten Negativ-Kriterien streng angelegt werden. Draußen bleiben müssen Firmen, die ihr Geld mit Alkohol, Tabak und Drogen machen, an Glücksspiel, Pornografie oder Waffen verdienen, in den Bereichen der Gentechnologie oder Atomkraft tätig sind. Auch Menschenrechtsverletzungen und Kinderarbeit sollen ausgeschlossen werden.

Langfristig zeigt sich, dass Firmen mit weitgehend umgesetzter Nachhaltigkeitspolitik vielleicht nicht sofort von derartigen Maßnahmen profitieren. Langfristig hingegen setzten sie sich gegenüber Mitbewerbern jedoch durch. Dafür sorgt ein stärkeres Engagement von Mitarbeitern und Kunden gleichermaßen, aber auch eine geringere Anfälligkeit für Ausfälle aufgrund der sogenannten regulatorischen Risiken. Im Klartext bedeutet dies: enorme Strafzahlungen oder Schadenersatzverpflichtungen aufgrund von eklatanten Verstößen betreffen nachhaltige Unternehmen nur selten.

Nachhaltige Investitionen in der Krise

Bereiche, die nun besonders im Fokus stehen

Die Weltgemeinschaft hat bereits vor Corona Richtlinien für Nachhaltige Entwicklung definiert, um dringend benötigte strukturelle Reformen in der Wirtschaft anzustoßten. Diese SDGs erhalten beträchtliche Finanzspritzen – die zum großen Teil aus der Privatwirtschaft kommen. Unternehmen, die sich hier engagieren und qualifizieren, waren schon vor der Pandemie eine gute Investition. Corona wird manchen Entwicklungen Beine machen.

Dazu gehört der Ausbau von IT und Kommunikation. Der enorme Bedarf für Wirtschaft, Bildung und Privatleben angesichts sozialer Distanzierung liegt auf der Hand. Vieles lässt sich in allen Lebensbereichen auf die virtuelle Ebene verlagern. Dafür sind Strukturen und Technologien notwendig.

Auch die Finanzindustrie orientiert sich neu – sowohl Unternehmen als auch Verbraucher profitieren von Innovation und Digitalisierung. Aber der wohl wichtigste Sektor war schon vor der Pandemie die Gesundheitsbranche. Sie greift Herausforderungen alternder Gesellschaften der Industrieländer ebenso auf wie ungebremstes Bevölkerungswachstum in Schwellenländern. Nun kommt die offenbar dringend notwendige Reform nationaler Gesundheitssysteme hinzu, und natürlich der Wettlauf um den Corona-Impfstoff.

Nachhaltig investieren gewinnt an Boden

Anleger, die schon jetzt nachhaltige Aktien bevorzugen, dürften sich freuen angesichts der Widerstandsfähigkeit der ESG-orientierten Konzerne. Mittelfristig könnten während der Erholungsphase, die mit dem Wiederhochfahren der Wirtschaft einsetzen wird, andere, „egoistischere“ Aktien profitieren, doch auf lange Sicht sind die nachhaltigen Unternehmen von vornherein besser aufgestellt dafür, die neue Normalität zu denken und innovative Lösungen für eine tiefgreifende Veränderung von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft entscheidend mit zu tragen.

Wer jetzt noch einsteigen möchte, hat bei grünen Aktien und Fonds aus dem nachhaltigen Bereich eine beachtliche Auswahl unter Unternehmen, die durchaus profitabel sind – nur eben nicht um jeden Preis.

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