Weekly Options – Definition und Anwendung von Weekly Options in der Praxis!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 25.07.2019


Sie sind ein aktiver Trader und suchen nach profitablen Handelsmöglichkeiten? Dann sollten Sie sich die Weekly Options einmal näher anschauen. Im Vergleich zu klassischen Optionen ist die Laufzeit bei den sogenannten Weeklys auf eine Woche begrenzt. Neben einer großen Zahl von Vorteilen gilt es dabei auch einige Nachteile zu beachten. Unser Ratgeber gibt einen ersten Einblick wie Weekly Options funktionieren. Zudem stellen wir einige Strategien vor, welche sich mithilfe dieser Optionen umsetzen lassen.
Weekly Options - Header

Was sind Weekly Options genau?

Der Unterschied zwischen Weekly Options und herkömmlichen Optionen liegt in der relativ kurzen Lebensdauer. Während die klassische Variante mit Laufzeiten von mehreren Wochen bis zu mehreren Jahren angeboten wird, beträgt die Restlaufzeit von Weeklys nur wenige Tage. In der Regel werden die Wochenoptionen am Donnerstag gelistet und verfallen am Freitag der Folgewoche. In Wochen mit einem normalen Verfallstag, an welchem Standard-Optionen verfallen werden keine Weekly Options aufgelegt. So gibt es während eines Handelsmonats an jedem Freitag einen Verfallstag einer Optionsserie. Was die restlichen Ausstattungsmerkmale betrifft gibt es im Vergleich zu den klassischen Calls und Puts keine Unterschiede.

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Historie der Weekly Options

Weekly Options sind ein noch recht junges Finanzinstrument. Sie wurden erstmals im Oktober 2005 an der Chicago Board Options Exchange (CBOE), der größten US-Optionsbörse, gelistet. Zu Beginn konnten mit S&P 500, Mini S&P 500, S&P 100 sowie dem Euro S&P 100 lediglich vier Basiswerte gehandelt werden. Sämtliche Optionen waren ausschließlich mit einem Barausgleich (Cash Settlement) versehen. Fünf Jahre später wurden dann an derselben Börse erstmals Weeklys auf einzelne Aktien sowie ETFs aufgelegt.
Zu den ersten Aktien für die Weekly Options erworben werden konnten gehörten Bank of America, Apple, Citigroup sowie British Petroleum. Mit der Zeit kamen immer mehr Basiswerte hinzu, derzeit sind es mehrere hundert. Gleichzeitig legte auch das Handelsvolumen deutlich zu. Mittlerweile werden fast 20 Prozent des Handels an der CBOE mit Weekly Options abgewickelt. Dazu haben auch andere Börse die Vorteile der Weeklys erkannt. So werden beispielsweise über die ebenfalls in Chicago ansässige Chicago ansässige CME Group mittlerweile Weekly Options auf Agrarprodukte wie Fleisch und Getreide sowie verschiedene Zinsprodukte und Indexoptionen an. Die hierzulande bekannte EUREX hat die Weeklys mittlerweile ebenfalls ins Programm aufgenommen.

Warum Weekly Options handeln?

Die Motivation Optionen mit kurzer Laufzeit zu handeln mag sich nicht gleich auf den ersten Blick erschließen. Allerdings muss es ja einen Grund für den starken Anstieg des Handelsvolumens geben. Um die möglichen Gründe zu ermitteln, schauen wir uns die Weekly Options aus der Sicht unterschiedlicher Marktteilnehmer an.
Weekly Options

Weekly Options für Stillhalter

Für alle Optionen gilt, dass der Preis aus dem inneren Wert und dem Zeitwert gebildet wird. Der Zeitwert hängt dabei immer von der verbleibenden Restlaufzeit ab. Mit kürzer werdender Laufzeit nimmt auch der Zeitwert ab. Je nach Trader kann sich dieser Zeitwertverlust als Vorteil oder Nachteil erweisen. Stillhalter können davon profitieren, für Optionskäufer kann es sich nachteilig auf die Strategie auswirken.
Klar ist, dass der Zeitwertfall bereits am ersten Handelstag einer Option einsetzt. In den wochen vor Ablauf nimmt er dann überproportional zu. So ist der Zeitwertfall in den letzten 30 Tagen deutlich höher als beispielsweise zwischen dem 90. und 60. Handelstag. Für Stillhalter bieten Weekly Options den Vorteil, dass der Zeitwertverfall aufgrund der kurzen Restlaufzeit sehr hoch ist. Aus diesem Grund sind Weeklys für Optionsverkäufer eine interessante Sache. Ein kleines Beispiel soll dies verdeutlichen:

  • 02.2013
  • Aktie: Apple (Symbol AAPL), derzeitiger Preis 460,16 USD
  • Basispreis: 465 USD

Variante A: Weekly Options mit einer Laufzeit bis zum 22.02.2013. Restlaufzeit 7 Tage – Preis 3,70 USD.

Variante B: Klassische Option mit einer Laufzeit bis zum 16.03.2013. Restlaufzeit 29 Tage – Preis 11,23 USD.

Da beide Optionen aus dem Geld notieren, besitzen sie keinen inneren Wert. Der Preis setzt sich deshalb lediglich aus dem noch bestehenden Zeitwert zusammen. Welcher Gewinn ist bei einem Verkauf der Calls nun möglich, wenn der Kurs am Verfallstag nicht über 465 US-Dollar liegt. Mit einer Weekly Options kann der Trader innerhalb der kommenden Wochen 3,70 USD verdienen. Da eine Option insgesamt 100 Aktien beinhalten entspricht dies einem Gewinn von 370 USD oder umgerechnet 52,85 USD pro Tag. Mit der klassischen Option ist in den kommenden 29 Tagen ein Verdienst 11,23 USD bzw. bei 100 Aktien 1.123 USD möglich. Auf den Tag umgerechnet wären dies 38,72 US-Dollar.
Damit bieten die Weeklys ein um 36 Prozent höherer Ertrag pro Tag. Rechnet man dies auf ein ganzes Jahr um, ergibt sich deutlicher Anstieg der Performance. Das Beispiel macht deutlich, welche Chancen sich durch den Einsatz von Weekly Options ergeben.

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Was ist eine Stillhalter Strategie?

Stillhalter verkaufen Optionen mit dem Ziel, aus der entnommenen Prämie einen Gewinn zu erzielen. Bei Call Optionen wird darauf spekuliert, dass der Preis eines Basiswerts bis zum Verfallstag nicht über den Basispreis der verkauften Option steigt. Basiswerte können eine Aktie, ETF oder Future sein. Bei einer Put-Option setzt der Trader darauf, dass der Preis nicht unter den Basispreis der verkauften Option fällt. Stillhalter sind in erster Linie am Zeitwertverfall interessiert.

Weeklys für Optionskäufer

Käufer von Optionen können von der kurzen Restlaufzeit bei Weekly Options ebenfalls profitieren. So werden diese beispielsweise von Aktienhändlern dazu genutzt, sich vor den möglichen Risiken bei einer Veröffentlichung der Quartalszahlen zu schützen. Unabhängig davon ob der Trader auf Long oder Short setzt können die Zahlen für erhebliche Kurssprünge in beide Richtungen sorgen. Viele Händler setzen zum Schutz Call- und Put-Optionen ein.
Das Problem dabei ist, dass Optionen vor einer Veröffentlichung der Quartalszahlen durch einen Anstieg des Handelsvolumens besonders teuer werden. Dies gilt auch bei der Investition in Indexprodukte, falls in Kürze eine Sitzung der Notenbank ansteht. In diesen Fällen bieten Weekly Options ebenfalls einige Vorteile wie das folgende Beispiel zeigt:

  • Datum: 15.02.2013
  • Basiswert: ETF auf den S&P 500 Index
  • Preis: 1.519,79 USD

Durch den President‘s Day am 18.02 ergibt sich ein langes Wochenende. Angenommen ein Händler ist long im ETF und möchte sich nun gegen einen Kursverfall schützen. In unserem Beispiel wird hierfür eine Put-Option zum Basispreis von 1.515 US-Dollar erworben. Dadurch wird das Risiko eines Kursverfalls auf vier Punkte oder umgerechnet 0,31 USD begrenzt.
Variante A: Weekly Option mit Verfall am 22.02.2013, Restlaufzeit 7 Tage – Preis 5,60 USD.
Variante B: Klassische Option mit Verfall am 16.03.2013, Restlaufzeit 29 Tage – Preis 15,40 USD.
Händler die Weeklys zur Absicherung nutzen zahlen hierfür 5,60 bzw. 560 US-Dollar. Dies entspricht 0,36 Prozent des Gesamtvolumens. Bei der klassischen Option fallen dagegen Kosten von 15,40 bzw. 1.540 US-Dollar an, was 1,01 Prozent der Gesamtposition entspricht. Der Händler kann mit Weekly Options somit rund 65 Prozent der Kosten einsparen.
Weekly Options -Tipps

Weekly Options für Broker und Börsen

Broker, die Weeklys in das Angebot aufnehmen können aufgrund des steigenden Handelsvolumens höhere Kommissionen generieren. Gleiches gilt auch für die Gebühren bei Börsen. Nimmt man die CBOE mit einem Anteil von 20 Prozent zeigt sicht das enorme Potenzial für Broker und Börsen. Dies hat unter beispielsweise dazu geführt, dass die Optionsbörse NYSE Euronext in Amsterdam mittlerweile sogar Optionen mit einem Tag Restlaufzeit anbietet.

Fazit zu Weekly Options

Mit der Einführung von Weekly Options haben die US-Börsen eine neue und überaus interessante Handelsmöglichkeit auf den Markt gebracht. Auf den ersten Blick bringt der Handel zwar Nachteile bei den Gebühren mit sich, dennoch sollten die zahlreichen positive und ertragreichen Möglichkeiten nicht außer Acht gelassen werden. Profitieren können sowohl aktive Trader wie auch langfristige Händler, die ihre Positionen mit Optionen absichern möchten.

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