Kleinanleger in Start-ups investieren – Durch Crowdinvesting als Kleinanleger an Start-Ups profitieren!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 01.12.2020


 

Wie auch private Anleger von Start-ups profitieren können

In den letzten beiden Jahren gingen in Deutschland gleich mehrere Start-ups an die Börse. Zu den bekanntesten gehören dabei die Berliner Unternehmen Zalando und Rocket Internet. Bisher waren es eher institutionelle Investoren, die in junge aufstrebende Firmen investiert haben. So hat beispielsweise die 2012 gegründete Beteiligungsgesellschaft für deutsche Start-ups ihr Geld bei Unternehmen wie Delivery Hero, Mister Spex und Soundcloud angelegt. Zuletzt wurde damit ein Überschuss von 1,4 Millionen Euro mit einer jährlichen Bruttorendite von 30,5 Prozent erzielt. Doch lohnt sich eine Investition in Start-ups auch für Kleinanleger? Falls ja, welche Möglichkeiten stehen hierfür zur Verfügung?

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Zahlreiche junge Firmen geben Aktien aus

Deutsche Start-ups haben lange Zeit einen großen Bogen um die Börse gemacht. Dies hat sich in den letzten Jahren jedoch geändert. So haben sich neben bekannten Unternehmen wie Rocket Internet oder Zalando zahlreiche weitere Firmen der Gründeszene dazu entschieden, Anteilsscheine auszugeben. Somit haben auch Kleinanleger die Chance von der Entwicklung neu gegründeter Firmen zu profitieren.

Zum Juni 2015 hat beispielsweise der Babyausstatter Windeln.de mit der Ausgabe von Aktien begonnen. Nur kurze Zeit später folgte der Schmuckhändler Elumeo. Das finnische Finanz-Start-up Ferratum zur Vergabe von Kleinkrediten ist bereits seit Februar 2015 an der Börse gelistet. Der deutsche Konkurrent Kreditech arbeitet nach eigenen Angaben derzeit ebenfalls am Börsengang. Rocket Internet stellt gleich drei seiner Ableger die Ausgabe von Aktien in Aussicht. Vorgesehen ist dies für den Abodienst Hello Fresh, die Global Online Takeaway Group und die Global Fashion Group. Für Kleinanleger ergibt sich dadurch eine große Auswahl von infrage kommenden Wertpapieren.

Ein spezielles Börsensegment für Start-ups gibt es nicht

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel wünscht für Deutschland in den nächsten Jahren noch mehr solcher Börsengänge von Techfirmen. Deshalb hat der Minister bereits vor Längerem ein eigenes Segment für Start-ups gefordert. Auf absehbare Zeit wird es ein solches Segment jedoch nicht geben. Eine vom Arbeitsministerium eingerichtet Expertengruppe kam Kurzem zu dem Ergebnis, dass es zumindest momentan noch keinen Bedarf gibt. Noch nicht vom Tisch ist dagegen die Einrichtung eines eigenen Index für deutsche Start-ups. Darin soll die Entwicklung von jungen Unternehmen abgebildet werden.

Chance auf hohe Renditen bei entsprechend großem Risiko

Private Anleger sollten nicht den Fehler machen und ohne genaue Recherche Aktien von Start-ups kaufen. Denn so aussichtsreich die Papiere auch erscheinen, das Risiko auf einen Totalverlust ist ebenfalls sehr groß. Bei jungen Firmen ist das Risiko grundsätzlich höher wie bei etablierten Konzernen. Deshalb sollte ausschließlich Geld angelegt werden, welches nicht für andere Dinge benötigt wird. Dies gilt allerdings auch für andere Anlagen in Aktien.

Aktie von Rocket Internet unterliegt starken Schwankungen

Dies gilt insbesondere auch für die Aktien des Berliner Unternehmens Rocket Internet. Seit dem Börsengang im Oktober 2014 geht es mit dem Kurs auf und ab. Nach der Ausgabe einer Wandelanleihe ist der Kurs im letzten Jahr kräftig eingebrochen. Das Unternehmen hat damit neues Kapital in Höhe von einer halben Milliarde Euro eingesammelt. Da Anleger diese Papiere gegen Aktien eintauschen können wird der Börsenkurs dadurch verwässert. Ursprünglich wurde die Aktien für 42,80 Euro ausgegeben. Trotz eines kurzzeitigen Aufschwungs hat sich der Kurswert mittlerweile auf 20,38 mehr als halbiert. Dies zeigt, dass sich die Kursentwicklung bei neuen Unternehmen nur sehr schwierig vorhersagen lässt. Dazu gibt es bei Start-ups noch ein weiteres Problem. Experten raten Kleinanlegern oftmals, ihre Aktien über mehrere Jahre zu halten. Ein solcher Zeitraum ist bei Start-ups jedoch eine kleine Ewigkeit.

Start-up-Schmieden streuen das Risiko

Kleinanleger können ihr Geld wahlweise in die Aktien von einzelnen Start-ups oder in eine Holding investieren. Solche Holdings wie Rocket Internet oder die German Startups Group haben den Vorteil einer Risikostreuung. Ist eine der Firmen besonders erfolgreich, lassen sich damit die Verluste einer anderen ausgleichen. Für private Anleger ist es jedoch nicht immer einfach,

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Fonds, die ausschließlich auf Start-up Unternehmen setzen, gibt es noch nicht

Praktisch für Kleinanleger wäre ein Fonds, welcher sein Geld ausschließlich in die Aktien von jungen Unternehmen investiert. Hierfür sind in Deutschland einfach noch zu wenige Start-ups an der Börse notiert. Um das Risiko breit zu streuen müsste ein solcher Fond sein Geld in die Aktien von möglichst vielen neu gegründeten Unternehmen investieren. Für Fonds werden Unternehmen erst dann interessant, wenn sie die ersten Jahre erfolgreich überstanden und sich bereits zu einem Konzern entwickelt haben. Einzig die Aktien von Rocket Internet, sind mittlerweile in einigen auf deutsche Firmen oder Technologiewerte spezialisierte Fonds zu finden. Die Papiere des Berliner Unternehmens fallen dabei jedoch kaum ins Gewicht.

Zertifikate setzen teilweise auf die Entwicklung von Fintechs

Mittlerweile gibt es einige Zertifikate, welche auf die Entwicklung von jungen Techfirmen setzen. Im Vergleich zu anderen Finanzprodukten hält sich die Auswahl jedoch stark in Grenzen. Die Schweizer UBS hat als eine der ersten Banken ein Papier herausgebracht, welches auf die Entwicklung von Fintechs setzt. Hierbei handelt es sich um Start-ups die mit neuen Lösungen zur Abwicklung von Finanzgeschäften den etablierten Geldinstituten Konkurrenz machen. Angeboten werden beispielsweise Apps für das mobile Banking. Mit dem Zertifikat „Solactive Fintech 20 Total Return Index“ werden 20 solcher FinTech Unternehmen abgebildet. Wer einen genaueren Blick auf das Zertifikat wirft, stellt jedoch schnell fest, dass die meisten Firmen bereits seit Jahren auf dem Markt sind und somit nicht mehr als echte Start-ups bezeichnet werden können.

Mit Crowdinvesting in Start-ups investieren

Als Alternative bieten sich Internet-Plattformen an, über welche Gründer Kapital von Kleinanlegern und Investoren einsammeln können. Zu den bekanntesten gehören Seedmatch, Startnext, Bergfürst, Companisto oder Kickstarter. Die meisten Plattformen sind erst Kurzem auf dem Markt und können somit selbst noch als Start-up gewertet werden. Im Gegensatz zum Crowdfunding wird beim Crowdinvesting nicht in ein einzelnes Start-up oder Projekt investiert. Stattdessen erhoffen sich die Anleger von einer Geschäftsidee oder dem Erfolg des Unternehmens zu profitieren.

Die möglichen Renditen bewegen sich dabei zwischen 5 und 10 Prozent. Es besteht jedoch inner auch die Gefahr eines Totalverlusts. Finanzexperten raten deshalb dazu, eine gewisse Vorsicht walten zu lassen. Crowdinvesting zählt zu den riskanten Formen der Geldanlage, da sich im Vorfeld nur schwierig beurteilen lässt, ob sich ein Unternehmen am Markt durchsetzen kann.

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Start-ups mit erneuerbaren Energien setzen verstärkt auf Crowdinvesting

Neben klassischen Technologieunternehmen nutzen vor allem junge Firmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien die Möglichkeit des Crowdinvesting. Bereits ab einer Investition von 100 Euro können sich Kleinanleger so an einem geplanten neuen Windpark beteiligen. Möglich ist auch die Beteiligung an einem neuen Lieferservice oder der Entwicklung eines innovativen Computerspiels. Das dahinter stehende Finanzkonzept ist keineswegs neu. Anleger gewähren den Firmen ein Darlehen und erhalten hierfür Zinsen.

Neben Unternehmensanleihen, stillen Beteiligungen oder Genussrechten ist auch eine Beteiligung als Kommanditist möglich. Da es sich beim Crowdinvesting somit lediglich um eine neue Form Vertriebsform handelt, gelten hierfür die klassischen Regeln einer Geldanlage. So sollte nur in Projekte investiert werden, von denen man auch eine gewisse Ahnung hat. Zudem sollte ein genauer Blick auf Laufzeit und Kosten der Bearbeitung werfen. Zudem finden sich in Internetforen oftmals Bewertungen von Anlegern, welche in dasselbe Start-up investiert haben.

Was passiert beim Scheitern der Finanzierung?

Von Anlegern eingezahlte Gelder werden von den Plattformen treuhänderisch verwaltet. Dies gilt so lange, bis die vom Unternehmen benötigte Summe erreicht ist. Sollte die Finanzierung nicht zustande kommen erhalten Anleger ihr Geld in voller Höhe zurück. Wichtig dabei ist, auf einen entsprechenden Zusatz in den Geschäftsbedingungen zu achten. Das eigentliche Risiko beginnt somit erst dann, wenn die angelegten Gelder an das Unternehmen ausgezahlt wurden. Geht die Firma insolvent ist die Einlage in aller Regel komplett verloren.

Kleinanleger sollen besser geschützt werden

Nur wer das Risiko kennt, sollte eine Investition in Start-ups in Erwägung ziehen. Größere Beschwerden oder Betrugsversuche von Crowdinvesting Plattformen sind bisher nicht bekannt. Allerdings ist dieses Finanzierungsmodell auch noch relativ neu. Zudem sorgt das Kleinanlegerschutzgesetz für Sicherheit. Darin ist unter anderem festgehalten, dass die Plattformen müssen nun eine Art Beipackzettel für die jeweiligen Angebote liefern müssen. Der Gesetzgeber beschäftigt sich aktuell mit weiteren Möglichkeiten, Kleinanleger künftig noch besser zu schützen.

Bilderquelle: shutterstock.com