Crowdinvesting & Crowdfunding – Die besten Plattformen im Vergleich

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 20.10.2020


Die neue Form der Unternehmensfinanzierung im Internet

Wer seine Geschäftsidee erfolgreich umsetzen möchte, benötigt entsprechendes Kapital. Eine zu geringe Finanzdecke gehört zu den Hauptgründen, warum der Sprung in die Selbstständigkeit scheitert. In der Praxis Firmenfinanzierung über klassische Wege oftmals Grenzen gesetzt. Besonders was Bankdarlehen betrifft, werden die Hürden immer höher. Kein Wunder also, dass immer mehr Projekte per Crowdinvesting finanziert werden. Bei dieser Finanzierungsvariante wird statt einiger weniger Geldgeber eine Vielzahl von Investoren angesprochen. Diese beteiligen sich mit kleinen Beträgen von 50 oder auch 1.000 Euro an der Finanzierung und hoffen im Gegenzug auf eine gute Rendite. Ursprünglich kam Crowdfunding in erster Linie bei künstlerischen Projekten wie Filmen oder Musialben zum Einsatz. Mittlerweile werden jedoch auch Firmen oder Immobilien auf diese Weise finanziert.

In Deutschland wird Crowdfunding zwar erst seit einigen Jahren angeboten, dennoch gibt es bereits eine große Zahl von Portalen. Aufgrund der großen Unterschiede sollten Gründer wie auch Anleger die einzelnen Anbieter genau miteinander vergleichen.

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Was ist Crowdinvesting genau?

Beim Crowdinvesting handelt es sich um eine Finanzierungsform, die in erster Linie über das Internet abgewickelt wird. Auf speziellen Plattformen werden dabei Unternehmensgründer und Anleger zusammengeführt. Wer Kapital benötigt hat die Möglichkeit, sein Projekt ausführlich darzustellen. Private Investoren können hierfür Geld zur Verfügung stellen. Wurde der erforderliche Betrag eingesammelt kann das geplante Projekt realisiert werden. Die Geldgeber erhalten im Gegenzug eine fixe oder variable Rendite. Fixe Renditen werden in Form von zuvor vereinbarten Zinsen gezahlt. Variabel sind die Renditen, wenn Geldgeber am Gewinn, dem Unternehmenswert oder einem späteren Verkaufserlös beteiligt werden.

Welches Geschäftsmodell im Einzelnen angewendet wird, hängt immer vom jeweiligen Portal ab. Mikro-Investoren können auf unterschiedliche Weise involviert werden. Zu den bekanntesten Möglichkeiten gehören Aktien, was beim Crowdinvesting jedoch relativ selten ist. Denkbar sind auch stille Beteiligungen, Wertpapiere oder Forderungsverträge. Die Mehrzahl der Plattformen setzt jedoch auf sogenanntes Mezzanine-Kapital. Die Investition wird dabei als nachrangiges Darlehen oder Genussrecht behandelt, ohne dass der Kapitalgeber ein Mitspracherecht erhält.

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Vor- und Nachteile beim Crowdinvesting

Auf den ersten Blick klingt Crowdinvesting nach der idealen Finanzierungsmöglichkeit. Anleger gegen Geld und erhalten hierfür eine attraktive Rendite in Form von Zinsen oder einer Gewinnbeteiligung. Gründer können auf unbürokratische Weise Kapital einsammeln. Allerdings sollten sich beide Parteien vorab genau mit dieser Finanzierungsform beschäftigen. Denn Crowdinvesting hat sowohl für Anleger wie auch Gründer nicht nur Vorteile.

Vorteile für Anleger

Für Kleinanleger ist die Beteiligung an jungen Unternehmen, Filmprojekten oder größeren Bauvorhaben auf klassische Weise kaum möglich. Beim Crowdinvesting können Privatpersonen dagegen schon mit geringen Einlagen zum Investor werden. Teilweise ist man schon mit einer Investition von nur 5 Euro mit von der Partie. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören jedoch die möglichen Renditen. Diese liegen teilweise deutlich über denen klassischer Geldanlagen.

Nachteile für Anleger

Wie bei allen Geldanlagen, die hohe Renditen in Aussicht stellen, sollte auch beim Crowdfunding das Risiko nicht unterschätzt werden. Verbraucherschützer kritisieren diesbezüglich insbesondere den mangelnden Kapitalschutz. Geht die Firma pleite, ist das Geld in den meisten Fällen verloren. Es ist kaum möglich, vorhandene Forderungen im Rahmen einer Insolvenz geltend zu machen. Nachrangige Darlehen werden im Fall der Fälle nur nachrangig bedient. Außerdem gibt es weder ein Mitspracherecht noch die Option, sich vorzeitig von der Investition zu trennen. Diese Möglichkeit wird nur von sehr wenigen Portalen angeboten.

Vorteile für Gründer

Start-ups profitieren beim Crowdfunding von der großen Reichweite des Internets. Mit der Präsentation ihres Projekts kann eine Vielzahl von potenziellen Geldgebern angesprochen werden. Dadurch entfällt das mühsame Klinken putzen bei Banken. Somit stellt Crowdinvesting eine einfache und unbürokratische Möglichkeit zur Eigenkapitalstärkung dar. Dazu bieten die vielen Investoren noch einen weiteren Vorteil. Denn diese werden automatisch zu Multiplikatoren und Botschaftern der Marke. Wer sein Geld in ein Projekt investiert, ist in der Regel auch überzeugt davon. Zudem erhalten Gründer durch die große Zahl an Investoren ein schnelles Feedback.

Nachteile für Gründer

Die Finanzierung über Crowdfunding gibt es nicht kostenlos. Die einzelnen Plattformen berechnen hierfür Gebühren und Provisionen. Zudem wollen die Anleger natürlich auch am Erfolg beteiligt werden. Diese Kosten sollten bereits bei der Planung berücksichtigt werden. Zudem nimmt auch das Erstellen der Präsentation einige Zeit in Anspruch. Ob die Finanzierung gelingt, ist dabei nicht garantiert. Vielmehr besteht die Gefahr, dass öffentlich zugängliche Ideen von anderen kopiert werden. Die mittlerweile große Zahl an Portalen kann sowohl als Vorteil wie auch als Nachteil gewertet werden. Um die besten Konditionen zu erhalten ist hier ein genauer Vergleich erforderlich.

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Wie läuft Crowdinvesting genau ab?

Der Ablauf beim Crowdinvesting lässt sich in fünf Phasen unterteilen:

Phase1: Wer Kapital benötigt, macht sich zunächst auf die Suche nach der richtigen Plattform. Sind die Rahmenbedingungen in Ordnung, werden die geforderten Unterlagen eingereicht.

Phase 2: Nun werden die eingereichten Unterlagen durch die Plattform geprüft. Hierzu gehören insbesondere die Finanzpläne sowie eine mögliche Umsetzung des Projekts. Sofern die Prüfung erfolgreich verläuft, wird ein Vertrag geschlossen.

Phase 3: In der dritten Phase kommen dann die möglichen Kapitalgeber ins Spiel. Das Projekt wird auf der Plattform veröffentlicht. Je nach Portal geschieht dies in Form von Kurzbeschreibungen, Videos oder einem Businessplan. Investoren haben somit die Chance, sich ausgiebig über die möglichen Renditen zu informieren.

Phase 4: Anleger haben nun die Möglichkeit, in das Projekt zu investieren. Je nach Portal müssen dabei unterschiedliche Fristen oder Mindestbeträge beachtet werden. Zum Teil reichen bereits 5 Euro aus, bisweilen ist jedoch auch eine Mindesteinlage von 2.500 Euro vorgesehen. In einigen Fällen ist es möglich, vor einer Investition mit den Verantwortlichen des Projekts in Kontakt zu treten.

Phase 5: Die spannende Frage beim Crowdinvesting lautet immer, ob ausreichend Kapital eingesammelt wurde. Ist dies der Fall erfolgt eine zeitnahe Auszahlung des Betrags. Im Anschluss werden Investoren mittels Geschäftsberichten über die Entwicklung des Projekts informiert. Zugleich erhalten sie je nach Modell ihre Anteile an der wirtschaftlichen Entwicklung.

Mögliche Risiken beim Crowdinvesting

Jede Geldanlage mit gewissen Risiken behaftet. Dabei gilt die Regel: Je höher die angebotene Rendite, desto riskanter ist die Investition. Vom Grundsatz her zählt Crowdinvesting zu den risikoreicheren Anlageformen. Im schlimmsten Fall droht ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Betrachten wir uns zunächst die Risiken, welche nicht automatisch zu einem Minusgeschäft führen. So wäre beispielsweise möglich, dass ein Unternehmen sich nicht wie ursprünglich angenommen entwickelt. Sofern eine prozentuale Gewinnbeteiligung vereinbart wurde, bedeutet dies eine geringere Rendite. Mit diesem Risiko müssen Anleger jedoch auch bei der Investition in Aktien oder Fonds leben.

Im Vergleich zu Wertpapieren die an der Börse gehandelt werden, müssen Anleger beim Crowdfunding jedoch auf eine Option verzichten. Sie können nicht ohne Weiteres aus einem Projekt aussteigen und ihre Anteile vorzeitig verkaufen. Diese müssen entsprechend der vertraglich vereinbarten Laufzeit gehalten werden. Zwar gibt es bei einigen Plattformen die Möglichkeit, Anteile auf einem hauseigenen Zweitmarkt zu verkaufen, jedoch werden sich kaum Anleger finden die in ein sinkendes Schiff investieren.
Sollte ein Projekt endgültig scheitern ist mit dem Totalverlust der Anlage zu rechnen. Forderungen aus einem nachrangigen Darlehen, das beim Crowdinvesting üblich ist, stehen ganz hinten in der Schlange anderer Gläubiger.

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Mit Crowdfunding Geld verdienen

Betrachtet man sich die möglichen Renditen bei Crowdfunding Projekten scheinen in einigen Fällen Werte von 100 Prozent und mehr möglich. Allerdings sollten sich Anleger nicht von solchen Gewinnmargen blenden lassen. Es handelt sich hierbei um Prognosen, die nicht zwangsläufig auch eintreffen müssen. Anleger sollten sich deshalb vorab genau informieren, wie sie bei einem Crowdinvesting Projekt verdienen können. Die Varianten reichen von einem Festzins bis hin zu einer Beteiligung am Gewinn oder Unternehmenswert.

Bei einer Investition in Filme oder Immobilien gestalten sich die Regeln relativ einheitlich. Im Falle von Immobilien erhalten Anleger bei den meisten Portalen eine feste Verzinsung. Diese liegen in der Regel zwischen vier und sechs Prozent. Dagegen wird die Finanzierung von Filmprojekten zumeist mit einer Beteiligung am Gewinn belohnt. Wie hoch der Anteil ist, hängt dabei immer vom investierten Betrag ab.

Bei der Beteiligung an jungen Unternehmen sieht das Ganze etwas komplizierter aus. Hier finden sich eine große Zahl an Verdienstmöglichkeiten. In der Praxis kommen jedoch zumeist drei Varianten zur Anwendung. Als Erstes wäre hier die Gewinnbeteiligung zu nennen. Diese wird prozentual festgelegt und bemisst sich am Investitionsvolumen. Sollte das Unternehmen Interesse bei einem Großinvestoren wecken, gibt es mitunter eine sogenannte Exit-Beteiligung. Mit dieser werden Anleger an einem möglichen Verkaufspreis beteiligt. Als dritte Möglichkeit gibt es noch eine Beteiligung am Unternehmenswert. Diese wird ebenfalls in Prozent angegeben. Denkbar sind auch Kombinationen aus mehreren dieser Möglichkeiten oder aber die Kopplung eines Fixzinses mit einer Gewinn- und/oder Unternehmenswertbeteiligung.

Wie sich mit den einzelnen Crowdfunding Projekten Geld verdienen lässt sollte immer in der Projektbeschreibung aufgeführt sein. Im Zweifelsfall hilft eine Rückfrage beim Portal oder der Projektfirma.

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Wo liegen die Unterschiede zwischen Crowdinvesting und Crowdfunding?

Crowdfunding und Crowdinvesting sind sich sehr ähnlich und basieren auf derselben Idee. Viele Investoren stellen Geld zur Verfügung, um ein bestimmtes Projekt zu finanzieren. Beim Crowdfunding handelt es sich in der Regel um ein Produkt, einen Film, eine CD oder auch ein Geschäft. Dagegen geht es beim Crowdinvesting zumeist um Firmen, Filme und Immobilien.
Der größte Unterschied liegt in der Gegenleistung für Investoren. Wird bei einem Crowdfunding Projekt das gesteckte Ziel erreicht, bekommen Anleger eine zuvor festgelegte Prämie. Möchte jemand beispielsweise ein neues Produkt auf den Markt bringen erhält der Investor ab einer bestimmten Summe ein Exemplar hiervon. Wird eine höhere Summe investiert erfolgt mitunter eine Nennung als Förderer oder Sponsor. Es fließt jedoch kein Geld zurück.

Dagegen handelt es sich beim Crowdinvesting um eine rein monetäre Angelegenheit. Wer Geld investiert, ist auf eine möglichst hohe Rendite aus. Zwar gibt es auch Investoren die aus ideellen Werten heraus handeln, dies ist jedoch eher selten.