Wechselkurse – So entstehen Wechselkurse und so nutzen Sie diese zu Ihrem Vorteil aus

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 05.10.2023


Wechselkurse gehören zu den wichtigsten volkswirtschaftlichen Faktoren. Um die Entwicklungen auf dem Finanzmarkt zu verstehen ist es deshalb wichtig zu wissen, wie Wechselkurse entstehen. Insbesondere was die internationale Wettbewerbsfähigkeit eines Staates betrifft, sind sie von großer Bedeutung. Zu beachten ist jedoch, dass selbst frei konvertierbare Wechselkurse nicht immer durch realwirtschaftliche Ursachen zustande kommen.

Was ist ein Wechselkurs überhaupt?

Wechselkurse sind im Prinzip nichts anderes als der Preis für eine Währung, welcher in einer anderen Währung dargestellt wird. Ein Wechselkurs bildet somit immer den Wert von zwei Währungen ab. Der Preis richtet sich immer nach Angebot und Nachfrage auf dem Devisenmarkt. Es gibt jedoch noch weitere Faktoren, die sich auf den Wechselkurs auswirken.

Jetzt zu Plus500 – 82% der CFD-Kleinanlegerkonten verlieren Geld.82% der Konten von Kleinanlegern verlieren Geld beim Handel mit CFDs bei diesem Anbieter. Sie sollten sich überlegen, ob Sie das hohe Risiko, Ihr Geld zu verlieren, eingehen können.

Unterschiedliche Währungssysteme

Bei der Bildung von Wechselkursen gibt es zwei Extreme. So ist es möglich, dass diese auf dem Markt frei gebildet werden. Alternativ kann der Kurs auch durch eine Notenbank festgelegt werden. Über viele Jahre war es üblich, den Wechselkurs an eine Leitwährung zu binden. Bestes Beispiel hierfür ist das nach dem Zweiten Weltkrieg angewandte Bretton-Woods-System. Dabei schwankten viele Währungen innerhalb einer festgelegten Grenze, mit dem US-Dollar als Leitwährung. Es gibt nach wie vor Staaten, die den Kurs ihrer Währung an den US-Dollar, Euro oder eine andere Währung koppeln. Bei der Währungsunion handelt es sich ebenfalls um eine Form der Wechselkursbindung.

Vorteile eines festen Wechselkurses:

  • Bessere Kalkulierbarkeit
  • Planungssicherheit für Importeure und Exporteure
  • Geringe Transaktionskosten
  • Wechselkursverhältnisses besitzt hohe Glaubwürdigkeit

Wechselkurse

Nachteile eines festen Wechselkurses:

  • Handelsungleichgewichte lassen sich nicht korrigieren
  • Keine Beeinflussung der Konjunktur
  • Bereits das Erwarten einer Abwertung kann diese erforderlich machen
  • Anfälligkeit für Spekulationen
  • Gefahr einer importieren Inflation
  • Staat ist international illiquide
  • Politisch verzerrte Wechselkurse

Dagegen bieten flexible Wechselkurse die Chance auf eine autonome Geldpolitik. Mittels Zinspolitik haben Zentralbanken die Möglichkeit, Einfluss auf die Konjunktur zu nehmen. Zudem verhindern flexible Wechselkurse eine importierte Inflation und erschweren Spekulationen. Ein Nachteil kann die starke Volatilität sein. Die Marktteilnehmer haben keine Planungssicherheit und die Transaktionskosten können steigen.

Jetzt zu Plus500 – 82% der CFD-Kleinanlegerkonten verlieren Geld.82% der Konten von Kleinanlegern verlieren Geld beim Handel mit CFDs bei diesem Anbieter. Sie sollten sich überlegen, ob Sie das hohe Risiko, Ihr Geld zu verlieren, eingehen können.

Wodurch werden Wechselkurse beeinflusst?

In der Praxis werden Wechselkurse in erster Linie durch die folgenden Faktoren bestimmt.

Bedarf an Zahlungsmitteln

Bei Staaten mit einem Exportüberschuss besteht ein höherer Bedarf und damit verbunden eine stärkere Nachfrage nach der Währung. Dies führt zu einem entsprechend höheren Kurs. Die Exporteure werden entweder in ihrer eigenen Währung bezahlt oder tauschen Fremdwährungen um. Auf diese Weise fließt die Währung des Käufers in das Exportland zurück und wird dadurch im Ausland knapper und teurer. Fachleute bezeichnen diesen Vorgang auch als Aufwertung. Den gleichen Effekt gibt es, wenn ausländische Unternehmen investieren, da hierbei ebenfalls die Nachfrage nach der Landeswährung steigt.
In den Importländern wird die Fremdwährung dagegen knapp. Diese muss am Devisenmarkt erworben und mit der eigenen Währung bezahlt werden. Diese ist dadurch in größerem Umfang vorhanden und wird abgewertet.
Von diesem Prinzip können vor allem, die für den internationalen Handel genutzten Leitwährungen profitieren. Da diese immer verfügbar sein müssen, ist eine hohe Nachfrage die Regel. Notenbanken verleihen mehr Geld und dadurch auch mehr Zinsen ein.

Leitzins

Läuft alles optimal lässt sich am Leitzins der Zentralbank die gesamtwirtschaftliche Situation ablesen. Liegt ein hohes Wachstum vor, kann durch die Erhöhung des Leitzinses eine Überhitzung verhindert werden. Dagegen lässt sich mit einem niedrigen Leizins einer Deflation entgegenwirken und so für neues Wachstum zu sorgen. In der Theorie kann eine hohe Inflation durch bessere Zinsen für die Geldanlage ausgeglichen werden. Die Praxis sieht jedoch zumeist anders aus. Dies ist zum einen darin begründet, dass sich Volkswirtschaften nur selten in einem optimalen Gleichgewicht befinden. Zudem sind Währungskurse sehr häufig Spekulationen ausgesetzt.
Hohe Zinsen haben in der Regel zur Folge, dass Investoren sich Geld leihen. Dadurch steigt die Nachfrage und die Währung wird aufgewertet. In der Praxis wird dieser Effekt zumeist jedoch durch die Inflation abgeschwächt. Liegen die Zinsen über der Inflation kann es zu Problemen kommen. In der Folge können sich Waren verteuern, was schädlich für den Export ist. Mittelfristig droht eine steigende Arbeitslosigkeit sowie ein Abschwung der Wirtschaft.

Jetzt zu Plus500 – 82% der CFD-Kleinanlegerkonten verlieren Geld.82% der Konten von Kleinanlegern verlieren Geld beim Handel mit CFDs bei diesem Anbieter. Sie sollten sich überlegen, ob Sie das hohe Risiko, Ihr Geld zu verlieren, eingehen können.

Preise für Waren

Die Warenpreise wirken sich ebenfalls auf die Entwicklung der Wechselkurse aus. Sind Waren beispielsweise in Deutschland deutlich günstiger als in anderen Ländern werden diese vermehrt hier erworben und anderswo wieder verkauft. Da für den Kauf die Landeswährung benötigt wird, steigt die Nachfrage. Die Währung wird teurer und auch die Warenpreise gleichen sich an.

Spekulationen

Währungsänderungen können auch durch Spekulationen hervorgerufen werden. Bestes Beispiel hierfür ist George Soros, der mit einer Wette auf das britische Pfund beinahe das europäische Währungssystem zum Einsturz gebracht hätte. Allerdings war das Vertrauen in das EWS durch die Weigerung der Dänen dem Vertrag von Maastricht beizutreten, stark beeinträchtigt. Zudem galt das britische Pfund zum damaligen Zeitpunkt als stark überbewertet. Der Investor bemerkte dies und schloss eine Wette gegen das britsche Pfund ab.
Anleihen können ebenfalls Einfluss auf die Währungskurse nehmen. So werden Staatsanleihen generell in der Landeswährung ausgestellt, was zu einer erhöhten Nachfrage führt.

Erwartungen der Anleger

Nicht nur Großinvestoren können für die Abwertung einer Währung sorgen. Der Wechselkurs sagt über Umwege aus, wie stabil eine Wirtschaft ist. Diesbezüglich gibt es Ähnlichkeiten zu Aktienkursen. Erwarten Devisenhändler dass sich die Wirtschaft eines Landes gut entwickelt kaufen sie die Währung mit einer der Währung eines anderen Landes, welches sich schlechter entwickelt. Durch Kurssteigerungen lassen sich auf diese Weise hohe Gewinne erzielen.

Warum kommt es überhaupt zu Änderungen beim Wechselkurs?

Die Veränderungen der Wechselkurse werden bereits seit Langem durch Wirtschaftswissenschaftler untersucht. So gibt es gleich mehrere Theorien, anhand der sich die Schwankungen beim Währungskurs erklären lassen.
Zu den bekanntesten gehört das Mundell-Fleming-Modell. Es beruht auf der These, dass Leistungsbilanzsaldo eines Staates der Kursentwicklung entspricht und deshalb zur Prognose herangezogen werden kann.
Dagegen geht der Zinsparitätenansatz davon aus, das Geld immer dort angelegt wird, wo es die beste Rendite gibt. Weichen Ertragsraten voneinander ab führt dies zu Kapitalbewegungen. Ein Ende gibt es erst dann, wenn die Ertragsraten wieder ausgeglichen sind. Entscheidend ist dabei vor allem der Zinsertrag des inländischen und ausländischen Zinsniveaus sowie Wechselkursänderungen.
Der Kaufparitätenansatz besagt, dass sich der Währungskurs aus dem Verhältnis der Preise zweier Länder ableiten lässt. Die Schwankungen dienen folglich einzig dem Ausgleich von Unterschieden beim Preisniveau. Diese Theorie funktioniert jedoch nur dann, wenn eine Geldeinheit in allen Ländern dieselbe Kaufkraft besitzt.

Jetzt zu Plus500 – 82% der CFD-Kleinanlegerkonten verlieren Geld.82% der Konten von Kleinanlegern verlieren Geld beim Handel mit CFDs bei diesem Anbieter. Sie sollten sich überlegen, ob Sie das hohe Risiko, Ihr Geld zu verlieren, eingehen können.

Wie wirken sich Änderungen beim Wechselkurs aus?

Wechselkursänderungen haben immer einen Einfluss auf gesamtwirtschaftliche Entwicklung eines Landes. Wie groß die Auswirkungen sind, hängt immer davon ab, ob wichtige Handelspartner in größerem Ausmaß davon betroffen sind.
Durch eine Abwertung müssen die Einwohner eines Landes für importierte Waren mehr Geld aufbringen. Aus diesem Grund wird die Importmenge reduziert, um die Nachfrage nach inländischen Gütern zu erhöhen. So kann der Bedarf unabhängig vom Wechselkurseffekt gedeckt werden. Gleichzeitig kommt es zu einer Erhöhung des Exports, da ausländische Importeure weniger Geld für die gleiche Menge an Waren aufwenden müssen.
Durch den gestiegenen Export verbessert sich die Leistungsbilanz und die Währung des Landes steigt. Gleichzeitig gehen die Beschäftigungszahlen nach oben und die Steuereinnahmen nehmen zu. Zu beachten ist, dass der durch die Wechselkursänderung auftretende Leistungsbilanzeffekt verzögert eintritt. Durch den schlechteren Wechselkurs werden die Importe zunächst teurer. Erst im zweiten Schritt kommt es zu einer gestiegenen Exportmenge und einer verbesserten Leistungsbilanz.
Zudem ist es möglich, dass die Inflationsrate durch die Abwertung steigt. Die höheren Importpreise führen zu einem Anstieg des Konsumentenpreisindex. Inländer können weniger Waren einkaufen und das real verfügbare Einkommen sinkt. Durch eine Aufwertung der Währung wird die Inflation gebremst und das real verfügbare Einkommen nimmt zu. Hält dies über einen längeren Zeitraum an, leidet jedoch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Die eigenen Produkte werden im Ausland teurer worunter der Export leidet. Zudem sorgen die eingeführten Güter für einen stärkeren Konkurrenzdruck.
Viele Staaten versuchen deshalb, den Wert ihrer Währung künstlich niedrig zu halten. Dies war in den letzten Jahren beispielsweise in China der Fall. Um eine solche Abwertung zu erreichen, werden ausländische Devisen gekauft und mit der eigenen Währung bezahlt. Gleichzeitig können dadurch fremde Währungen auf einem höheren Niveau gehalten werden.

Fazit zu Wechselkursen

Wechselkurse sind in erster Linie aus Gründen der internationalen Wettbewerbsfähigkeit von Bedeutung. Die Entstehung hängt grundsätzlich von Angebot und Nachfrage ab. Insbesondere die Nachfrage hängt jedoch von einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren ab, die nicht immer auf einer realwirtschaftlichen Grundlage beruhen. Das Angebot wird dagegen in erster Linie durch die Zentralbanken bestimmt, die über den Leitzins Inflation und Deflation beeinflussen können.

Jetzt zu Plus500 – 82% der CFD-Kleinanlegerkonten verlieren Geld.82% der Konten von Kleinanlegern verlieren Geld beim Handel mit CFDs bei diesem Anbieter. Sie sollten sich überlegen, ob Sie das hohe Risiko, Ihr Geld zu verlieren, eingehen können.
Bilderquelle: shutterstock.com