Unterschiede Robo Advisorn – Digitale Vermögensberater mit Aktivem und Passivem Risikomanagement!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 20.10.2020


Zwischen den einzelnen Robo-Advisorn existieren teils sehr große Unterschiede. Anleger sollten deswegen die Anbieter auf verschiedene Eigenschaften und Qualitätsmerkmale prüfen, bevor sie sich für einen der Anbieter entscheiden.

Die besten Robo Advisor

1

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  • Sparplan: ab 100 €
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3

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Aktives vs passives Risikomanagement

Die meisten Robo Advisor setzen auf passives Risikomanagement. Das bedeutet, dass sie nicht versuchen, Risiken und Verluste zu umgehen, die bei den jeweiligen Märkten auftreten können. Hintergrund ist die wissenschaftlich durchaus gestützte Annahme, dass Fondsmanager den Markt nicht schlagen können. Stattdessen können Anleger, die dauerhaft investiert bleiben, die gleiche Rendite erzielen.

Dementsprechend ist es eher entscheidend, Märkte möglichst genau abzubilden und die Geldanlage möglichst kostengünstig durchzuführen. Das passive Risikomanagement sieht deswegen nur vor, zuerst die Geldanlage möglichst gut zu streuen, um dann im Anschluss nur die ursprüngliche Allokation wiederherzustellen. Auf diese Weise entsteht zudem auch ein antizyklische Investment, da Anleger dann mehr in die Märkte investieren, wenn diese nicht stark nachgefragt ist und dafür Anteile der Märkte verkauft werden, die sich gerade sehr gut entwickeln.

Robo Advisor mit aktiven Risikomanagement gehen hingegen davon aus, dass es sehr wohl möglich ist, die Rendite der Geldanlage zu steigern, indem Risiken vermieden werden. Sie fokussieren sich dementsprechend üblicherweise nicht auf die Rendite, sondern versuchen das Risiko zu ermitteln und bestimmten Entwicklungen und Risiken auszuweichen, indem dann eine Umschichtung des Portfolios stattfindet. Nachteile hierbei sind jedoch:

  • Höhere Gebühren durch erhöhten Arbeitsaufwand
  • Anfällig für menschliche Fehler
  • Höhere Transaktionskosten durch häufigere Umschichtung möglich

Ob Anleger auf ein passives oder aktives Risikomanagement setzen sollten, lässt sich derzeit nicht endgültig beantworten. Bei beiden gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, die dafür sprechen, dass es sich um die bessere Wahl handelt. Auf der anderen Seite existieren beide Formen zu kurz, um eine der Arten auf empirischer Grundlage eindeutig zu bevorzugen.

Anlagevermittler oder Finanzportfolioverwalter

Auch die Lizenz der Robo Advisor ist ein großer Unterschied zwischen den einzelnen Anbietern. Manche Robo Advisor können lediglich eine Lizenz als Anlagevermittler nach § 34 Gewerbeordnungsempfehlung vorweisen. Sie vermitteln also eine Anlage an Drittfonds weiter und können deswegen beispielsweise auch kein eigenständiges Re-Balancing durchführen, sondern es den Kunden nur vorschlagen, währen der Kunde aktiv handeln muss. Sie sind üblicherweise von der Handelskammer lizenziert und können nicht auf das Geld der Kunden zugreifen.

Deutlich mehr Befugnisse haben Finanzportfolioverwalter nach § 32 Kreditwesengesetz. Sie haben eine Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzaufsicht (BaFin) und sind dementsprechend auch von ihr reguliert. Sie dürfen die Portfolios selbst umschichten und treffen nach den zuvor vereinbarten Anlagekriterien alle Anlageentscheidungen für den Kunden. Sie nehmen zudem vor der Geldanlage eine Risikotoleranz- und Risikotragfähigkeitsprüfung vor. Auf das Geld der Kunden können allerdings auch sie nicht direkt zugreifen. Sie können es also nur verwalten und nicht vom Depot des Anlegers abziehen.

Für viele Anleger ist in diesem Zusammenhang zudem auch wichtig, wie viel Erfahrung das Team hinter dem Robo-Advisor hat. Eine BaFin-Lizenz spricht natürlich dafür, dass es sich um ein sehr professionelles und erfahrenes Team handelt. Allerdings werden üblicherweise auch die Robo Advisor mit Lizenz als Anlagevermittler häufig von einem erfahrenen Team entwickelt und betreut, sodass Interessenten nicht unbedingt von einem auf das andere schließen können. Teilweise haben die Robo-Advisor allerdings deutlich größere Unternehmen wie etablierte Vermögensverwaltungen oder sogar Großbanken im Hintergrund.

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Dachfonds oder direkte Geldanlage

Manche der Robo-Advisor sind als Dachfonds konzipiert, von denen sich einige auch frei über die Börse handeln lassen. In diesen Fällen sind die Kosten als interne Fondskosten konzipiert und der Anleger kauft die gesamte Strategie, wie er es von der Geldanlage in Fonds gewöhnt ist. Es handelt sich hierbei also um eine sehr unkomplizierte und komfortable Geldanlage, die zudem sehr flexibel ist.

Bei den meisten Robo-Advisorn ist dies jedoch anders. Sie investieren das Kapital des Kunden direkt in die ETFs und rechnen die Gebühren mit dem Kunden direkt ab. Der Kunde muss einen Vertrag mit dem Robo-Advisor abschließen und dieser richtet üblicherweise ein Depot bei der Partnerbank ein. Der Anleger ist an diesen Anbieter also gebunden und nicht jeder erlaubt die Übertragung in ein anderes Depot.

Auswahl der Finanzprodukte und Asset-Klassen

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen den Robo-Advisorn ist die Auswahl der Finanzprodukte und Märkte, in die der Anleger investiert. Es gibt einige Robo Advisor, die sich hier sehr stark ähneln und auch ähnliche, wenn nicht sogar die gleichen ETFs nutzen. Grundsätzlich sind die folgenden Märkte bei Robo Advisorn mehr oder weniger üblich:

  • Aktien der Industrieländer
  • Weltweite Aktien
  • Aktien aus Schwellenländern
  • Aktien aus Europa
  • Staatsanleihen aus Europa
  • Unternehmensanleihen aus Europa
  • Immobilienfonds
  • Rohstofffonds

Es gibt auch einige Robo-Advisor, die die Aktienanlage regional stärker aufschlüsseln und beispielsweise auch Aktien aus Asien und der Pazifikregion einbeziehen.

Die meisten Robo Advisor bevorzugen als Grundlage ETFs, also passiv verwaltetet Fonds. Es gibt jedoch auch einige Anbieter, die auf aktiv gemanagte Fonds setzen. Hierbei ist der Nachteil, dass die Fonds relativ hohe Verwaltungsgebühren aufweisen, die die Gewinne schmälern können. Zudem haben sie die Gefahr, schlechter als der Markt zu performen. Allerdings gibt es dort noch deutlich mehr Auswahl als unter den ETFs.

Dennoch bevorzugen die meisten passiv gemanagte Fonds, die lediglich einen bestimmten Index möglichst genau abbilden und deutlich günstiger sind. Diese ETFs können allerdings ebenfalls elementare Unterschiede aufweisen. So bilden viele ihren Index nicht physisch ab, kaufen also die Wertpapiere tatsächlich, sondern bilden diese synthetisch nach, was ein Ausfallrisiko mit sich bringt. Zudem unterscheiden sie sich in ihrer Größe und somit Liquidität, was vor allem beim Verkauf und Kauf der Fonds wichtig sein kann. Viele ETFs dürfen zudem die Wertpapiere verleihen und könne so die Gewinne steigern, erhöhen jedoch auch das Risiko. Zudem sind ausschüttende Fonds deutlich leichter steuerlich zu behandeln als thesaurierende ETFS.

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Kosten des Robo-Advisors

Ein weiterer wichtiger Unterschied sind die Kosten, die für den Robo Advisor anfallen. Die Differenzen können teilweise bedeutend sein, was sich umso stärker auswirkt, je länger die Anlagedauer ist.

Häufig kommen zwei unterschiedliche Gebührenmodelle zum Einsatz. Möglich ist, dass alle Anleger gleich hohe Gebühren zahlen, unabhängig von ihrer Anlagesumme. Häufiger ist allerdings, dass Anleger durch höhere Anlagevolumen auch niedrigere Verwaltungsgebühren nutzen können. Teilweise lässt sich so sogar mehr als die Hälfte der Gebühren sparen. Allerdings müssen Anleger dazu Anlagesummen investieren, die über einen niedrigen sechsstelligen Betrag hinausgehen.

Eine weitere Möglichkeit sind zudem Anbieter, die neben einer festen Verwaltungsgebühr auch eine Gewinnbeteiligung veranschlagen. Allerdings sind diese insgesamt oft teurer als Anbieter, die nur eine Verwaltungsgebühr nehmen, obwohl sie auf dem ersten Blick günstiger aussehen. Das Argument, dass die Robo Advisor mit Gewinnbeteiligung ein höheres Interesse am Erfolg der Anleger haben, stimmt zudem nur bedingt. Grundsätzlich lädt die Art der Ermittlung der Gewinnbeteiligung auch dazu ein, ein größeres Risiko zu gehen und so durch kurzfristige Gewinne mehr Gebühren erheben zu können.

Zudem sind nicht alle Anleger vollständig transparent, was die Kosten angeht. Ein transparenter und fairer Robo Advisor gibt nicht nur die Verwaltungsgebühr an, sondern auch, ob sämtliche Transaktionskosten darin enthalten sind. Häufig fallen durch den Kauf der Fonds zusätzliche Gebühren an. Außerdem sollte die TER aller Fonds übersichtlich aufgelistet sein, sodass Kunden genau wissen, welche Kosten wo anfallen.

Interessenten sollten dabei darauf achten, dass sie die Anbieter fair miteinander vergleichen. So ist aktives Risikomanagement beispielsweise immer deutlich kostenintensiver als passives. Auch ein Blick auf die Auswahl der ETFs lässt zumindest teilweise an einer unabhängigen Auswahl zweifeln.

Transparenz des Robo Advisors

Viele Robo Advisor werben damit, besonders transparent zu sein, allerdings trifft dies nicht auf alle Anbieter tatsächlich zu. Interessenten sollten umfangreich über alle wichtigen Merkmale informiert werden. Dies betrifft vor allem die anfallenden Kosten, darüber hinaus jedoch auch Angaben zur Strategie, wann das Portfolio umgeschichtet wird, oder welches Risiko entstehen kann.

Da sich die meisten Robo Advisor durchaus an nur mittelmäßig informierte Anleger richtet, ist es zudem ein Spagat, verständliche Informationen zur Verfügung zu stellen, die dennoch genügend in die Tiefe gehen, um genügend Transparenz herzustellen. Manche Anbieter stellen deswegen sowohl kurzgefasste Informationen zur Verfügung, als auch längere White Paper oder andere Informationen.

In jedem Fall sollte der Anleger über die Fondsauswahl aufgeklärt werden. Warum der Robo Advisor die entsprechende Auswahl bevorzugt und welche Charakteristika diese seiner Meinung nach bevorzugen, sollte in jedem Fall thematisiert und möglichst transparent dargestellt werden.

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Wie hoch ist die Rendite?

Die Performance des Robo Advisors ist natürlich ein wesentliches Qualitätsmerkmal. Obwohl die meisten eine sehr ähnliche Anlagestrategie verfolgen, gehen Performance und auch Rendite oftmals deutlich auseinander. Wer sich langfristig als der beste Robo Advisor durchsetzen kann, ist derzeit allerdings noch lagen nicht eindeutig. Die Anbieter sind größtenteils noch nicht in der Lage, auf mehr als fünf Jahre Erfahrung zurückzublicken. Wie sich die Robo Advisor in Krisen oder in besonders guten Marktphasen schlagen wird und wie sie sich vor allem auch vor den Mitbewerbern auszeichnen, ist aktuell alles andere als entscheiden. Es müssen noch einige Jahre ins Land gehen, bevor ein aussagekräftiges Bild entsteht.

Bis dahin muss in den meisten Fällen die prognostizierte Rendite reichen. Sie stützt sich allerdings auf historische Daten und ist deswegen natürlich keine sichere Angabe der zukünftigen Performance. Grundsätzlich gilt alleine aufgrund der ähnlichen zugrunde liegenden Theorien, dass zwischen den Portfolios eines Anbieters deutlichere Unterschiede existieren als zwischen den Portfolios mit ähnlicher Struktur von unterschiedlichen Anbietern.

Risikomöglichkeiten und Bestimmung des Risikotyps

Auch bei der Anzahl der unterschiedlichen Portfolios gibt es deutliche Unterschiede. Grundsätzlich ist es natürlich wahrscheinlich, dass ein Anleger bei einem Robo Advisor mit 10 unterschiedlichen Musterportfolios ein Portfolio findet, das besonders gut zu ihm passt. Für die meisten Bedürfnisse sind sieben oder fünf Musterportfolios jedoch ebenfalls vollkommen ausreichend. Wer genaue Vorstellung seiner Geldanlage hat, wird jedoch mit größerer Wahrscheinlichkeit eher bei den sehr ausdifferenzierten Robo Advisorn fündig werden. Dies gilt vor allem für Anleger, die besonders risikoreich oder besonders konservativ anlegen möchten.

Ebenfalls wichtig sind zudem die Fragebogen, mit denen die Risikoneigung ergründet werden soll. Auch wenn es für erfahrene und bereits festgelegte Anleger etwas ärgerlich sein kann, viele Fragen zu beantworten, sollte die Anlage möglichst umfangreich nach dem Risiko fragen, das der Anleger aushalten kann. Auf diese Weise ist es wahrscheinlicher, dass auch Einsteiger die Geldanlage finden, die zu ihnen passt.

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Wie gut ist der Service?

Anleger sollten bei der Geldanlage zu den üblichen Geschäftszeiten jederzeit einen Ansprechpartner erreichen können, der freundlich und kompetent ist. Robo Advisor, die keine Hotline zur Verfügung stellen oder umgekehrt alle näheren Informationen nur am Telefon geben möchten, sind grundsätzlich nicht all zu serviceorientiert und erfüllen somit keine höheren Ansprüche an einen Robo-Advisor.

Ein guter Service ist vor allem bei Problemen und ihrer Verhinderung wichtig. Eine schnelle und unkomplizierte Kontoeröffnung gehört für viele Anbieter fest zum Standard. Auch das Video-Ident-Verfahren, bei dem Anleger zur Identifizierung nicht einmal das Haus verlassen müssen, wird immer mehr zum Standard. Derartiger Komfort gewinnt genauso wie eine App zur mobilen Verwaltung immer mehr Bedeutung.

Zudem sollte auch die Webseite möglichst übersichtlich und informativ sein. Immer mehr Anleger informieren sich auf der Infoseite des Unternehmens zuerst und wenden sich nur dann an den Service, wenn sie die entsprechenden Informationen nicht selbstständig finden können. Dementsprechend ist es ein Zeichen von Kundenorientiertheit, eine Webseite zur Verfügung zu stellen, die sich zum schnellen Informationsgewinn eignen.

Fazit: Robo-Advisor mit vielen Unterschieden

Ein Robo-Advisor ist nicht gleich ein Robo-Advisor. Obwohl viele auf den ersten Blick eine sehr ähnliche Finanzdienstleistung anbieten, gibt es zwischen den Robo Advisorn deutliche Unterschiede. Offensichtlich ist dies bei den Gebühren oder der Art des Risiko-Managements, subtiler bei der Auswahl der Fonds und Assets. Dennoch können das Risiko und auch die Rendite maßgeblich von den kleinen Abweichungen abhängen. Kunden sollten sich deswegen über die Unterschiede und Vorteile im Klaren sein und erst dann ihren Robo Advisor auswählen. Da es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Geldanlage handelt, die sie noch jahrelang begleiten wird, sollten sie auch auf weiche Fakten wie die Transparenz und Fairness oder die Servicequalität des Anbieters achten.

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