Sterbegeldversicherung – Eine Sterbegeldversicherung Erklärung bis ins Detail!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 06.10.2019


Viele Menschen machen sich bereits zu Lebzeiten Gedanken darüber, wie sie ihre Angehörigen im Todesfall finanziell absichern können. Die Kosten für eine Bestattung können sich auf mehrere Tausend Euro summieren. Hierfür müssen die nächsten Verwandten aufkommen. Mit einer Sterbegeldversicherung können Angehörige hiervor bewahrt werden. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass ausreichend Geld für eine würdevolle Bestattung vorhanden ist. Staatliche Leistungen gibt es nicht mehr. Das gesetzliche Sterbegeld wurde bereits vor 10 Jahren abgeschafft. Aufgrund der Vielzahl an Tarifen sollten Sie die Angebote vorab genau miteinander vergleichen. Mit unserem großen Sterbegeldversicherung Vergleich finden Sie schnell und einfach die beste und günstigste Police.

Wichtige Fakten zur Sterbegeldversicherung:

  • Bei der Sterbegeldversicherung handelt es sich um eine Kapitallebensversicherung mit geringer Versicherungssumme.
  • Absicherung zwischen 2.500 und 20.000 Euro.
  • Im Todesfall Auszahlung der gewählten Versicherungssumme.
  • Lebenslanger Versicherungsschutz.
  • Kapital ist vor dem Zugriff des Sozialamts geschützt.
  • Vergleich mit einer Risikolebensversicherung kann sich lohnen.

Sterbegeldversicherung - Header

Was ist eine Sterbegeldversicherung?

Daran, dass am Lebensende immer eine Beerdigung steht gibt es keine Zweifel. Für die Kosten müssen in der Regel die Erben aufkommen. Nach einer Berechnung der Verbraucherzentralen kostet eine Bestattung hierzulande durchschnittlich 7.000 Euro. Je nach Ort und Gestaltung der Trauerfeier kann es auch um einiges teurer werden. Mit dem Abschluss einer Sterbegeldversicherung werden die Erben finanziell entlastet.
Vom Prinzip her handelt es sich dabei um eine Kapitallebensversicherung. Der größte Unterschied liegt in der deutlich geringeren Versicherungssumme. Zumeist werden solche Policen mit einer Deckung von bis zu 10.000 Euro abgeschlossen. Bei Tod des Versicherungsnehmers erhält der eingetragene Bezugsberechtigte die vereinbarte Versicherungssumme sowie eventuell angefallene Überschüsse ausgezahlt. Ist die Ablaufsumme ausreichend hoch, kann damit die Bestattung finanziert werden.
Bezüglich der Beitragsdauer gibt es zumeist eine zeitliche Begrenzung. Die Prämie wird also nur bis zu einem bestimmten Alter fällig. Je nach Startalter ist dies in der Regel das 65. oder 85. Lebensjahr. Der Versicherungsschutz besteht allerdings immer bis zum Lebensende. Bei Tod während der Beitragsdauer wird die Auszahlung ebenfalls in Gang gesetzt.

Auch ohne Gesundheitsprüfung möglich

Beim Abschluss einer Lebensversicherung wird immer eine Gesundheitsprüfung durchgeführt. Auf diese Weise schätzt der Versicherer das Risiko ein und kann die Beiträge besser kalkulieren. Sterbegeldversicherungen werden mitunter auch ohne Gesundheitsprüfung angeboten. Im Gegenzug gilt bei Vertragsbeginn eine entsprechende Wartezeit. Viele Versicherer leisten erst wenn der Versicherte 12 Monate nach Abschluss noch am Leben ist. Bei einigen Tarifen besteht eine Wartezeit von bis zu drei Jahren.
Bei einem frühen Tod des Versicherten kommen bei einigen Anbietern nur die eingezahlten Beträge zur Auszahlung. Gängig ist zudem, dass die Wartezeit bei einem Unfall entfällt. Einige Tarife bieten in einem solchen Fall die doppelte Versicherungssumme. Einschränkungen gelten auch bei einem Suizid. In der Regel leistet der Versicherer erst nach einem Zeitraum von 24 oder 36 Monaten.

Anbieter von Sterbegeldversicherungen

Sterbegeldversicherungen werden sowohl von Lebensversicherern wie auch durch die rund 35 Sterbekassen angeboten. Bei Lebensversicherungen erhalten Kunden einen Garantiezins, der seit 2016 bei 1,25 Prozent liegt. Sterbekassen konnten in der Vergangenheit mit höheren Zinsen rechnen und aus diesem Grund auch günstigere Prämien anbieten. Nachteil ist jedoch, dass es bei Sterbekassen kein Sicherungsnetz gibt. Bei finanziellen Problemen des Anbieters können Leistungen auch nachträglich gekürzt werden.

Sterbegeldversicherungen sind teuer

Experten raten dazu nur Risiken abzusichern, die man selbst nur schwierig bezahlen kann. Für die meisten Verbraucher fallen die Kosten einer Bestattung nicht in diese Kategorie. Das Erbe reicht in der Regel für die Kosten einer würdevollen Beerdigung aus.
Sterbegeldversicherungen haben den Nachteil, dass sie relativ teuer sind. Dies liegt wie bei allen Lebensversicherungen an den zumeist sehr hohen Abschluss- und Verwaltungskosten bei gleichzeitig niedrigen Zinsen. Nur selten liegt die Auszahlung bei der Sterbegeldversicherung über den eingezahlten Beiträgen.
Wer sich früh für eine Police entscheidet findet mit dem Sterbegeldversicherung Vergleich günstige Beiträge von weniger als 20 Euro pro Monat. In jungen Jahren macht sich zudem der Gesundheitscheck positiv bemerkbar. Durch eine solche Prüfung lässt sich der Beitrag deutlich reduzieren. Je höher das Alter beim Zahlen der letzten Rate ist, desto höher ist der Gesamtbeitrag, weil ja die Wahrscheinlichkeit steigt, dass der Kunde vor Ablauf der Zahlphase stirbt.
Unter Umständen kommen noch Überschüsse und Zinsen zur Auszahlung. Dies lässt sich jedoch im Vorfeld nicht seriös vorhersagen. Nur wenige Anbieter ermöglichen den Abschluss bereits vor einem Alter von 40 Jahren. Wird die Sterbegeldversicherung erst mit 50 abgeschlossen steht am Ende öfters ein Minus. Ab 60 Jahren lohnt sich der Abschluss kaum noch. Vor allem ältere Personen profitieren davon, wenn sie ihr Geld selbst anlegen.

Vorteile der Sterbegeldversicherung

Trotz hoher Beiträge und einer eventuell geringeren Auszahlung bietet die Sterbegeldversicherung zwei wichtige Vorteile. So erhalten Versicherte bereits nach geringer Wartezeit eine Leistung. Auch wenn noch nicht das komplette Kapital eingezahlt wurde, erhalten Bezugsberechtigte die volle Auszahlung.
Zudem gilt das Kapital als zweckgebundene Bestattungsvorsorge. Voraussetzung hierfür ist, dass die Zahlung nur im Todesfall erfolgt und eine angemessene Deckungssumme vereinbart wurde. Dadurch ist das Kapital vor einem Zugriff des Sozialamts geschützt. Bezieher von Hartz IV oder Pflegeleistungen können ihre Police somit behalten. Nach einer Entscheidung des Sozialgerichts in Karlsruhe müssen sich die Behörden sogar an den Beiträgen zur Sterbegeldversicherung beteiligen.

Alternativen zur Sterbegeldversicherung

Neben der Sterbegeldversicherung kann das Kapital für eine Bestattung auch noch auf andere Weise bereitgestellt werden. Welche Alternative sich besonders anbietet hängt immer von den persönlichen Gegebenheiten ab.

Vorsorgevertrag

Viele Bestatter bieten den Abschluss eines Vorsorgevertrags an. Die gewünschte Summe kann hierfür auf einem Treuhandkonto hinterlegt werden. Bei einem angemessenen Betrag gilt das Geld hier ebenfalls als zweckbestimmte Bestattungsvorsorge. Das Sozialamt kann somit nicht darauf zugreifen.
Welcher Betrag angemessen ist hängt immer vom jeweiligen Wohnort sowie dem Verstorbenen selbst ab. So wird einer prominenten Person in der Regel ein höherer Betrag gestattet. Bei Kapitalbeträgen zwischen 3.000 bis 11.500 Euro sollte es in der Regel aber keine Probleme geben.

Sparkonto

Wer regelmäßig Geld für seine Bestattung zurücklegen möchte kann hierfür auch ein Tages- oder Festgeldkonto eröffnen. Dies bietet den Vorteil, dass der Sparer leichter auf sein Geld zugreifen kann. Soll sichergestellt werden, dass das angesparte Kapital ausschließlich für die Bestattung genutzt wird gibt es bei den meisten Anbietern die Möglichkeit eines Sperrvermerks. In diesem Fall können Erben nur gegen Vorlage von Belegen auf das Geld zugreifen. Für das Sozialamt gilt diese Hürde allerdings nicht.

Risikolebensversicherung

Viele Verbraucher besitzen bereits eine Alternative zur Sterbegeldversicherung. Wer eine Risikolebensversicherung oder Unfallversicherung abgeschlossen hat ist in der Regel ausreichend abgesichert. Die im Vertrag aufgeführten Bezugsberechtigten erhalten im Todesfall die vereinbarte Summe ausgezahlt.
Insbesondere für junge Menschen ist die Risikolebensversicherung eine gute Alternative. Sie ist günstiger als die Sterbegeldversicherung und kann auch für höhere Summen abgeschlossen werden. Läuft der Versicherungsschutz aus, sollte bis dahin ein Polster für die Bestattung angespart worden sein.

Falls bereits eine Sterbegeldversicherung vorhanden ist

Wem die Sterbegeldversicherung zu teuer wird sollte genau überlegen ob er diese kündigt oder die Beiträge weiter aufbringt. Die Policen besitzen in der Regel nur einen sehr geringen Rückkaufswert. Versicherte sollten genau durchrechnen ob sie bei einer Kündigung mehr verlieren als wenn sie den Vertrag bestehen lassen.
Einige Versicherer bieten die Möglichkeit, den Vertrag beitragsfrei zu stellen. In diesem Fall wird die Prämienzahlung eingestellt. Angehörige erhalten im Todesfall dennoch ein gewisses Kapital ausgezahlt. Die Auszahlung ist dann natürlich um einiges geringer.

Worauf es im Todesfall ankommt

Bei Tod des Versicherten müssen sich Angehörige unmittelbar an die Versicherung wenden. Als Nachweis wird neben dem Versicherungsschein noch eine Sterbeurkunde vorgelegt. Bei Unfällen werden zumeist noch weitere Nachweise zum Unfallhergang gefordert. Liegt der Antrag vollständig vor, zahlen die Versicherungen meist innerhalb weniger Tage die Summe aus.