Kosten Robo-Advisor – Vergleich der Kosten & Leistungen der Robo-Advisoren im Test!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 16.10.2020


Robo-Advisor bieten dank der standardisierten Geldanlage und dem Investment in ETFs ein sehr kostengünstiges Investment an. Innerhalb der Angebote der verschiedenen Robo-Advisor können die Gebühren jedoch sehr unterschiedlich ausfallen und zudem sind sie nicht immer eindeutig angegeben.

Die besten Robo Advisor

1

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  • Sparplan: ab 100 €
  • Gebühren: 0,95% p. a.
  • Mindesteinlage: 3.000 €

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2

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quirion
  • Sparplan: ab 30 €
  • Gebühren: 0,39% zzgl. 10% Gewinnbeteiligung
  • Mindesteinlage: 500 Euro (0 Euro bei zeitgleicher Eröffnung eines Sparplanes über das Regular oder Comfort Paket)

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3

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Ginmon
  • Sparplan: ab 50 €
  • Gebühren: 0,39% zzgl. 10% Gewinnbeteiligung
  • Mindesteinlage: 5.000 €

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Welche Kosten fallen für einen Robo-Advisor an?

Robo-Advisor erheben üblicherweise eine jährliche Verwaltungsgebühr, die sich am Anlagevolumen des Kunden orientiert. Sie schwankt zwischen den Anbietern ganz erheblich und kann Werte zwischen 0,15 und 1,2 Prozent des Depotvolumens annehmen. Häufig staffeln Robo Advisor ihre Gebühren zudem nach dem Anlagevolumen und werden günstiger für Anleger, die höhere Summen investieren.

Die Gebühr wird üblicherweise mehrfach pro Jahr berechnet und beispielsweise immer zum Quartalsende ermittelt. Andere Anbieter berechnen hingegen ein Durchschnittsvolumen pro Jahr. Üblicherweise wird die Gebühr allerdings nicht jährlich abgerechnet, sondern quartalsweise oder sogar monatlich. Das ist deswegen sinnvoll, weil die meisten Robo-Advisor über keinerlei Kündigungsfrist verfügen und monatlich gekündigt werden können.

Allerdings sind nicht immer alle Kosten in der Verwaltungsgebühr enthalten. Vor allem Transaktionskosten wie die Additional Trading Cost (ATC) oder Spread-Kosten müssen bei den meisten Robo-Advisorn – allerdings nicht allen – zusätzlich entrichtet werden. Bei anderen ist hingegen eine zweifache vollständige Umschichtung des Portfolios im Preis enthalten. Die Transaktionskosten machen dabei durchaus bis zu 0,20 Prozent aus.

Ein weiterer Kostenfaktor sind die Fondskosten, auf die der Robo-Advisor allerdings nur über die Wahl der Fonds Einfluss hat und die nicht in die Taschen des Finanzdienstleisters fließen. Sie werden für die Verwaltung der Fonds erhoben und betragen bei ETFs üblicherweise durchschnittlich zwischen 0,20 und 0,40 Prozent jährlich.

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Warum sind Robo Advisor so günstig?

Robo Advisor sind im Vergleich zu Vermögensverwaltungen deswegen deutlich günstiger, weil sie die Geldanlage ihrer Kunden bündeln und auf unterschiedliche Musterportfolios verteilen, ohne für jeden Kunden ein eigenes Portfolio zu erstellen. Sie verwalten also das Musterportfolio und übertragen Änderungen auf die Portfolios der Kunden. Auf diese Weise ist es besonders kostengünstig möglich, auch Kleinanlegern ein gut diversifiziertes Portfolio anzubieten.

Auf der anderen Seite müssen zumindest die Robo-Advisor mit passivem Risikomanagement keinen großen Aufwand betreiben. Zwar überwachen sie üblicherweise den ETF-Markt, um bessere Produkte zu finden und führen für jedes Portfolio Monitoring und Rebalancing durch. Sie suchen allerdings üblicherweise keine neuen Anlagemärkte und versuchen so Chancen und Risiken zu identifizieren. Anders sieht dies bei Robo Advisorn mit aktivem Risikomanagement aus, die deutlich mehr Aufwand betreiben und deswegen häufig teurer sind.

Die Kostenersparnis liegt also an unterschiedlichen Faktoren:

  • Standardisierte Geldanlage
  • Keine individuellen Portfolios
  • Üblicherweise keine Beratung
  • Häufig passives Risikomanagement
  • Kostengünstiger Direktvertrieb über das Internet
  • Investment in ETFs mit geringen Kosten

Wie finden Anleger den günstigsten Robo-Advisor?

Kunden müssen bei einem Robo-Advisor Vergleich beachten, dass nicht alle Robo-Advisor die gleiche Leistung erbringen. So gibt es Anbieter, die deutlich mehr Aufgaben wahrnehmen. Manche der Anbieter vermitteln lediglich die Anlageprodukte und können nicht selbstständig umschichten, sodass der Kunde selbst aktiv werden muss. Andere wiederum betreuen und kontrollieren die Geldanlage vollständig, sodass der Anleger sich um nichts kümmern muss.

Auf der anderen Seite arbeiten manche Anbieter mit einem aktiven Risikomanagement, das deutlich aufwendiger ist, während andere lediglich nach bestimmten Faktoren umschichten.

Kunden sollten also in jedem Fall nicht nur die harten Zahlen beachten, sondern auch, welche Dienstleistungen genau erbracht werden und vor allem auch, welche Kosten in der Verwaltungsgebühr enthalten sind. Ein besonderes Augenmerk sollte hier auch bei den Spread- und ATC liegen, die den Unterschied ausmachen können.

Welche Gebührenmodelle gibt es bei Robo-Advisorn?

Robo-Advisor setzen üblicherweise auf eines der folgenden Gebührenmodelle, wobei die häufigsten Arten zuerst gelistet sind:

  • All-In-Gebühr für alle Anleger
  • Gebühren sind nach Anlagevolumen gestaffelt
  • Verwaltungsgebühr und Gewinnbeteiligung
  • Gebührenabrechnung über Verwaltungsgebühren für den Dachfonds
  • Gebühren abhängig vom Portfolio

Auffällig ist, dass vor allem Anleger, die eine größere Summe investieren möchten, einen Vergleich von Robo Advisorn in Bezug auf die Kosten durchführen sollten. Wer viel Geld mitbringt, muss bei vielen Anbietern im Vergleich zu Kleinanlegern weniger als die Hälfte zahlen. Grundsätzlich ist die Geldanlage unter 10.000 Euro deutlich teurer und viele Robo-Advisor bieten ihre Dienste für so geringe Anlagesummen noch nicht an. Andere bieten ab 50.000 Euro schon eine deutliche Ersparnis, während andere erst ab sechsstelligen Beträgen deutlich günstiger werden.

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Ist eine Gewinnbeteiligung für den Kunden vorteilhafter?

Viele Anbieter, die eine Gewinnbeteiligung zusätzlich zu den üblichen Verwaltungsgebühren erheben, argumentieren, dass diese auch für den Kunden vorteilhaft sei. Das Unternehmen habe so ein Interesse daran, dass die Anlage des Kunden auch erfolgreich sei, und gebe sich demzufolge mehr Mühe.

Diese Argumentation stimmt nur bedingt. Zum einen haben auch andere Robo-Advisor ein Interesse daran, dass sich die Geldanlage der Kunden gut entwickelt. Das stärkt nicht nur die Kundenbindung, sondern führt bei jedem Robo-Advisor zu Mehreinnahmen. Immerhin richten sich die Gebühren auch hier nach dem Anlagevolumen, das mit steigendem Erfolg auch zulegt. Indirekt ist also eine Gewinnbeteiligung enthalten. Zudem ist hier auch gesichert, dass ein langfristiger Erfolg auch den Verdienst des Robo-Advisors steigen lässt.

Bei Unternehmen mit Gewinnbeteiligung ist dies zwar auch der Fall, allerdings durchaus eingeschränkt. Die Gewinnbeteiligung wird üblicherweise nach dem High-Watermark-Prinzip berechnet, das auch von Hedgefonds bekannt ist. Es gilt also immer das bis dato beste Ergebnis zur Ermittlung der Gebühren. Nur wenn dieses überschritten wird, erhält der Robo-Advisor wieder eine Gewinnbeteiligung. Durch Schwankungen und Krisen kann es also sein, dass der Anleger die Gewinnbeteiligung zahlen muss, seine Geldanlage aber über Monate bis Jahre nicht mehr annähernd in diesen Bereich kommt. Dies könnte für den Robo-Advisor auch ein Anreiz sein, zu viel Risiko zu gehen, auch wenn die Anbieter sich an die Anlagekriterien halten müssen.

Natürlich muss der Anleger zu schlechten Zeiten nur noch die üblichen Verwaltungsgebühren zahlen, allerdings besteht hier auch ein Risiko, da diese üblicherweise geringer sind als bei anderen Robo-Advisorn. Dieser hat dann nämlich nicht nur wie andere Robo-Advisor das Problem, dass Kunden ängstlich werden und ihr Kapital abziehen, zusätzlich sinken seine Einnahmen erheblich. Hat der Finanzdienstleister hierfür nicht vorgesorgt oder besitzt generell nicht genügend finanzielle Stabilität, könnte es sein, dass er eine Wirtschaftskrise nicht übersteht.

Zudem ist eine Gewinnbeteiligung für den Kunden in vielen Fällen teurer als eine prozentuale Gebühr. Diese Möglichkeit besteht vor allem bei Anlegern, die in ihrem Portfolio ein größeres Risiko bevorzugen und so auch von der Rendite profitieren können. Angenommen ein Robo-Advisor erhebt eine Gebühr von 0,40 % des Anlagevolumens und eine Gewinnbeteiligung von 10 %. Die Geldanlage schafft es durchschnittlich, um 6 % jährlich zuzulegen. Der Anleger zahlt dann nur für die Steigerungen ein Zehntel der Rendite, also 0,6 %. Insgesamt entrichtet er also zusammen mit der Verwaltungsgebühr 1 % Gebühren, sodass er mehr bezahlt, als bei den meisten anderen Robo-Advisorn. Hinzu kommt, dass sich die Gewinnbeteiligung auf den Höchststand bezieht und der Anleger diesen Gewinn vermutlich nicht in voller Höhe realisieren können wird.

Wichtiges Qualitätskriterium: Die Transparenz der Kosten

Viele Robo Advisor werben mit der Einfachheit und Transparenz der Geldanlage. Dazu zählt allerdings auch, alle Kosten übersichtlich anzugeben. Dies gilt in besonderem Maße für die Gebühren, die nicht in der Verwaltungsgebühr enthalten sind. So geben beispielsweise bei Weitem nicht alle Robo-Advisor an, ob ATCs oder Spreads in den Gebühren enthalten sind, obwohl sie bei den meisten nicht von der Verwaltungsgebühr abgedeckt werden.

Ohnehin machen nur wenige Anbieter Angaben darüber, welche Abkommen mit der Partnerbank genau getroffen werden und ob und in welchem Maße Umschichtungen im Preis enthalten sind. Dies sind jedoch wichtige Gebühren, die die Rendite schmälern können und an denen sich entscheidet, wie teuer ein Robo Advisor im Vergleich zur eigenständigen Geldanlage in ETFs tatsächlich ist.

Auch in Bezug auf Provisionen oder andern Zuwendungen von Dritten sind nicht alle Anbieter ausreichend transparent. Es handelt sich dabei allerdings um ein wichtiges Merkmal, das sich auch auf die Qualität der Fondsauswahl auswirken kann.

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Warum sind die Fondskosten so unterschiedlich?

Wer die einzelnen Portfolios miteinander vergleicht, wird schnell feststellen, dass die unterschiedlichen Finanzprodukte auch unterschiedlich teuer sind. Ein deutlicher Unterschied besteht zwischen ETFs und aktiv gemanagten Fonds, die von manchen Robo Advisorn aus verschiedenen Gründen bevorzugt werden. Aktiv gemanagte Fonds sind aufgrund der deutlich höheren Verwaltungsgebühren deutlich teurer und passen in den meisten Fällen nicht zur Strategie der meisten Robo-Advisor, die versuchen, ganze Märkte möglichst kostengünstig abzudecken, anstatt zu versuchen, den Markt zu schlagen.

Doch auch innerhalb der ETFs finden sich deutliche Unterschiede bei der Gesamtkostenquote (TER), die üblicherweise von den digitalen Vermögensverwaltern angeboten werden. ETFs, die in Aktien investieren, sind hier üblicherweise deutlich teuerer als ETFs, die in Anleihen investieren. Zudem sind ungewöhnlichere Anlageregionen oder Anlagethemen ebenfalls kostenintensiver als häufig genutzt Indizes. Allerdings sollten Anleger beachten, dass die TER vielfach als nicht aussagekräftig genug kritisiert werden. Sie deckt nicht alle Kosten ab, die anfallen, sondern gibt lediglich die Verwaltungskosten an, die die üblichen Betriebskosten abdecken. Dies können beispielsweise Anwalts- und Wirtschaftsprüferkosten sein, aber auch Lizenzgebühren für den Index oder für das Portfoliomanagement.

Hinzu kommen jedoch noch weitere Kosten. Sie sind von der Art des Fonds abhängig und können beispielsweise die folgenden Formen annehmen:

  • Handelskosten durch Anpassung des Index
  • Transaktionskosten durch Umschichtungen
  • Swap-Gebühren

Alle Gebühren führen dazu, dass die Rendite immer unter der des abgebildeten Index liegt. Diese Abweichung wird auch als Tracking Error bezeichnet und ist dementsprechend aussagekräftiger als die TER alleine.

Ist ein eigenständiges ETF-Portfolio viel günstiger als ein Robo-Advisor?

Ob ein eigenständiges ETF-Portfolio deutlich günstiger als ein Robo-Advisor ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Anleger müssen bei einem Vergleich bedenken, dass auch die Kosten der Partnerbank häufig in der Verwaltungsgebühr enthalten sind und darüber Transaktionen häufig ohne zusätzlich Gebühren ausgeführt werden können. Dementsprechend gibt es einige Robo Advisor, bei denen keine Kosten für die Umschichtung anfallen. Sie sind deutlich günstiger als andere Anbieter und bei ihnen ist dieser finanzielle Vorteil der Grund dafür, dass sich die Geldanlage nicht so sehr von einem eigenständigen Portfolio unterscheidet.

Die einfache Rechnung, dass zur ETF-Anlage nur ein Depot notwendig ist, das oftmals kostenfrei genutzt werden kann, stimmt nämlich nicht. Für die ETFs fallen in den meisten Fällen Gebühren an wie Maklercourtage, Börsenhandel, Orderprovision und Spread. Die meisten Broker erheben als Odergebühr zudem eine Mindestprovision. Das bedeutet, dass gerade Umschichtungen kleinerer Beträge oftmals unverhältnismäßig teuer sind. Wer 5.000 Euro bei einem Robo Advisor anlegt, zahlt aktuell im Jahr zwischen 47 und 65 Euro. Wer sein Portfolio bestehend aus 5 ETFs umschichtet, zahlt selbst bei den günstigen Brokern im besten Fall 25 Euro nur als Ordergebühr für Kauf- und Verkauf, ohne alle Transaktionskosten abzudecken. Ein Kauf mit Sparplänen ist kostengünstiger, jedoch nicht bei allen Brokern für die ausgewählten ETFs möglich.

Ein eigenständiges Portfolio lohnt sich also vor allem für Anleger, die genügend Anlagevolumen auf möglichst wenig ETFs verteilen, sodass die Umschichtungen ebenfalls kostengünstig durchgeführt werden können. Auf der anderen Seite sind viele Robo-Advisor für diese Zielgruppe deutlich günstiger, der Kostenvorteil kann hier jedoch eher überwiegen.

Fazit: Kosten für Robo Advisor sehr unterschiedlich

Der Markt für Robo-Advisor ist sehr vielseitig und dementsprechend lassen sich die Kosten teilweise nur schwer miteinander vergleichen. Das liegt vor allem daran, dass die Leistung der Anbieter teilweise sehr unterschiedlich ist.

Anleger sollten darauf achten, welche Dienstleistungen der Robo Advisor für die Gebühr erbringt, um tatsächlich einen fairen Vergleich der Anbieter zu erhalten. Vorsichtig sollten Kunden in Bezug auf die ATC und Spreads sein, die Mehrkosten verursachen können, ohne dass dem Anleger dies von vornherein mitgeteilt wird. Auch ist nicht bei allen Anbietern die Umschichtung in der Gebühr enthalten.

Anbieter mit Gewinnbeteiligung können sich vor allem bei risikoaffinen Anlegern als teuer erweisen, obwohl sie auf den ersten Blick günstig wirken. Eine Alternative stellt die eigenständige Anlage dar, die allerdings nur dann wirklich günstiger sein kann, wenn das Depot bei sogenannten Discount-Broker geführt wird oder genügend Anlagevolumen zur Verfügung steht.

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Bilderquelle: shutterstock.com