Forex Handelsbedingungen: Kosten und Konditionen beim Forexhandel

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 16.09.2019


Forexpaare gehören zu den meistgehandelten Anlageklassen überhaupt, was den Devisenhandel zum liquidesten Markt weltweit macht, mit über 5 Mrd. US Dollar Umsatz täglich. Dabei kommt der Großteil der Umsätze durch institutionelle Teilnehmer und professionelle Trader zustande, aber dank niedriger Einstiegsschwellen können auch private Anleger über einen Forexbroker Zugang zu diesen Märkten erhalten. Damit sich das Trading lohnt, sollten allerdings die Forex Handelsbedingungen und die Konditionen der in Frage kommenden Broker genauer geprüft werden. Da beim Forex Kosten anfallen, die sich von Broker zu Broker unterscheiden, lohnt es sich Ordergebühren, Spreads und Finanzierungskosten genau zu vergleichen.

  • Forex Handelskosten sollten transparent dargestellt sein
  • Anfallende Gebühren hängen vom Marktmodell des Brokers ab
  • Forexbroker machen ihre Gewinne über Kommissionen und/oder Spreads
  • Als Market Maker setzt der Broker die Spreads fest
  • Zu den Handelskonditionen gehören auch Margins und Hebel
  • Die Handelsbedingungen können mit einem Forex Demokonto getestet werden

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Forexhandel: Geld schläft nicht

Die festen Wechselkurse für Währungen, in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg international verbindlich, wurden 1973 endgültig abgeschafft. Eine Entscheidung, die der freien Währungswirtschaft den Weg ebnete. Die seitdem schwankenden Wechselkurse von Währungen untereinander werden seitdem von wirtschaftlichen und politischen Faktoren bestimmt.
Sie sind lediglich in der dritten oder vierten Nachkommastelle bemerkbar, dennoch ein lukratives Feld für Trader, die mit Devisenpaaren oder CFDs auf Forexpaare handeln. Immer mehr private Anleger entdecken den Forexhandel für sich, dank der Angebote von Online-Brokern fällt der Einstieg ins Trading zunehmend leichter.
Damit die ersten Renditen nicht von allzu hohen Kosten überrundet werden, empfiehlt es sich, die Forex Handelskonditionen zu kennen und den für die eigenen Zwecke bestmöglichen Broker auszuwählen. Denn beim Forex Trading fallen Kosten an. Welche das sind, und wovon sie abhängen, soll im Folgenden genauer erläutert werden.
Forex Handelsbedingungen Ratgeber

Forex Kosten: womit Trader rechnen müssen

Dank des Wettbewerbs unter den Forex-Brokern erhalten Trader ihr Handelskonto und den Zugang zur Software meist zum Nulltarif. Nur wer den Forexhandel über seine Bank abwickelt, muss eventuell mit Kosten für die Depotführung rechnen. Auch Ein- und Auszahlungen auf und vom Handelskonto lassen sich bei den meisten Brokern mindestens über eine kostenlose Zahlungsmethode erledigen. Und viele Broker, jedoch längst nicht alle, verzichten auf eine Mindesteinzahlung oder begnügen sich mit einem geringen Betrag, der in der Regel bei 100 – 250 Euro liegt, wie zum Beispiel HF Markets und ETFinance.

  • Mindesteinzahlungen
  • Fallweise Depotgebühren und Kosten für Ein- und Auszahlungen
  • Kommissionen (Ordergebühren)
  • Spreads
  • Rollover Gebühren
  • Kosten für Erweiterungen und Leistungen

Kosten fallen jedoch an für die Platzierung von Orders, bisweilen auch für Orderzusätze und das Halten von Positionen. Wie sie beschaffen sind, hängt vom Geschäftsmodell des Brokers ab. Und auch Leistungen, die eigentlich für erfolgreiches Trading benötigt werden, beispielsweise Echtzeitkurse, sind nicht immer selbstverständlicher Bestandteil der Services eines Brokers. Auch hierfür können Kosten entstehen, wenn Trader für umfassende Echtzeitkurse auf die Angebote von Dritten zurückgreifen müssen.

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Market Maker vs. STP/ECN

Insbesondere Einsteiger sind meist verwirrt von den Bezeichnungen für das sogenannte Marktmodell. Nicht selten bietet ein und derselbe Broker das Forex Trading über verschiedene Kontotypen mit differenzierten Marktmodellen an. Das Wichtigste dabei ist, ob der Broker selbst die Kurse stellt oder die Orders der Trader direkt weitergibt. Denn dies hat einen Einfluss auf die Art und Höhe der anfallenden Kosten.

Market Maker

Als Market Maker bezeichnet man einen Broker, der selbst die Kurse für den An- und Verkauf stellt. In diesem Fall gibt der Broker also Angebot und Nachfrage vor, er bildet einen Markt und führt die Kauf- und Verkaufsorders seiner Trader gegeneinander aus. Ein einleuchtendes Geschäftsmodell, bei dem der Broker seinen Gewinn über den sogenannten Spread macht.
Natürlich besteht bei dieser Form des Marktmodells immer das Risiko, dass ein Broker zu stark im eigenen Interesse agiert und die Spreads, die den Kunden berechnet werden, zu hoch sind. Dennoch eignet sich das Forex Trading über einen Market Maker besonders für Kleinanleger, die kein hohes Handelsvolumen vorweisen können. Für sie sind die Forex Handelskonditionen bei einem Market Maker günstiger.
Forex Handelsbedingungen Konditionen

STP- und ECN-Broker

Bisweilen wird auch von NDD- oder No Dealing Desk-Brokern geredet, gemeint ist dasselbe: Beim Straight Through Processing (STP) oder über ein „Electronic Communication Network“ geben Broker die Orders ihrer Trader direkt an ihr Liquiditätsnetzwerk weiter. Kunden können die Order im sogenannten Orderbuch des Brokers eintragen und nachverfolgen.
Die Kurse werden seitens des Brokers nicht beeinflusst, sondern durch Angebot und Nachfrage gebildet. Der Broker macht seinen Profit durch Provisionen auf die Orders. Diese Ordergebühren können fest oder variabel ausfallen. Spreads hingegen werden meist nicht berechnet.

Was sind Spreads?

Die englische Bezeichnung „Spread“ lässt sich mit „Spanne“ übersetzen. In der Finanzwelt bezeichnet sie die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufskurs eines Forexpaares. Der Verkaufskurs wird auch als Briefkurs bezeichnet, während der Kaufkurs auch Geldkurs genannt wird.
Der Forex Spread ist insofern bedeutsam, als er für einen Market Maker die Gewinnspanne bildet. Denn der Kaufkurs ist der Höchstpreis, den ein Broker beim Ankauf zahlt, während der Briefkurs der niedrigste Wert beim Verkauf ist, den der Broker zahlt.
Ein Market Maker berechnet dem Trader diesen Spread für die Ausführung einer Order. Der Trader wiederum muss also mit der eröffneten Position nicht nur Gewinn machen, sondern er muss den Spread mit seiner Rendite überschreiten, damit sich die Order gelohnt hat. Wie hoch die Spreads ausfallen, ist von Broker zu Broker unterschiedlich, sie betragen bei den meisten Market Makern zwischen 1 und 4 Pips.

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Forex Pips – die gewinnträchtige Nachkommastelle

Wie bereits angedeutet, bewegen sich die Kursschwankungen beim Forex Trading meist im Bereich der Nachkommastellen. Ist man in der Lage, hinlänglich große Beträge für eine Order einzusetzen, lässt sich daraus natürlich entsprechender Gewinn machen. Dabei werden meist vier, seltener fünf Nachkommastellen berücksichtigt.
Ein „Pip“ steht für die vierte Stelle nach dem Komma. Das Kürzel bedeutet „Price Interest Point“ und ist eine standardisierte Einheit, um Bewegungen der vierten Nachkommastelle zu erfassen, mit Ausnahme von Währungspaaren, die mit dem japanischen Yen gebildet werden: hier bezeichnen Forex Pips die zweite Nachkommastelle.

Was die Spreads beeinflusst

Spreads sind nicht fix, sondern hängen von verschiedenen Faktoren ab. Einerseits gibt ein Market Maker selbst die Kurse vor, andererseits bestimmt auch die Liquidität der Märkte die Höhe des Spread. Währungspaare, die sehr stark gehandelt werden, beispielsweise Forex-Hauptwerte und vor allem EURUSD, können von vielen Brokern zu Werten von 1 Pip oder darunter angeboten werden.
Auch die Handelsaktivität spielt eine Rolle – sind viele Käufer und Verkäufer am Markt aktiv, muss ein Broker bei der Ermittlung der Kurse nicht lange suchen, spart Kosten und kann diese Kostenersparnis in Form geringerer Spreads an den Trader weitergeben. Insbesondere tagsüber und am frühen Abend, wenn europäische und nordamerikanische Märkte zugleich geöffnet sind, ist die Aktivität am höchsten und die Spreads am geringsten. Am Wochenende hingegen kann man zwar Forex handeln, aber die Spreads fallen meist deutlich höher aus.
Trader, die den Einstieg in den Forexhandel suchen, sollten sich daher zunächst intensiv mit den Spreads beschäftigen und den Faktoren, die sie beeinflussen. So lässt sich besser beurteilen, ob ein Broker tatsächlich günstige Forex Handelsbedingungen anbietet oder ob die Spreads zu hoch ausfallen.
Forex Handelsbedingungen Kosten

Ordergebühren: Bestandteil der Forex Handelsbedingungen bei STP/ECN Brokern

Während Einsteiger mit geringem Handelsvolumen meist bevorzugen, mit einem Market Maker zu traden, wählen erfahrenere Trader in der Regel einen STP/ECN Broker. Und das mit gutem Grund: diese Anbieter leiten die Orders ihrer Kunden an ein Netzwerk von Banken und institutionellen Teilnehmern im Markt weiter. Die Spreads sind dadurch oft äußerst günstig, besonders zu den Haupthandelszeiten können sie bis auf 0 Pips sinken, zumindest für Forex Majors. Allerdings muss der Broker seine Kosten decken und Gewinne machen.
Das tut er in diesem Fall durch Kommissionen. Oft sind die Ordergebühren fix – für Kleinanleger ein Nachteil, für Trader mit hohem Handelsvolumen jedoch ein Vorteil, wenn mehrere Tausend Euro im Forex Trading umgesetzt werden. Nicht selten bieten jedoch Broker ein Kleinanleger-Konto als Market Maker an und ein Konto für versierte Trader als ECN-Broker. In diesem Fall können die Handelskonditionen direkt miteinander verglichen werden.

Fixe oder variable Ordergebühren

Die Festlegung der Ordergebühren kann nach verschiedenen Modellen erfolgen, und zwar fest oder variabel. Bei festen Kommissionen sind die Gebühren, die anfallen, unabhängig vom tatsächlichen Handelsvolumen.
Bei variablen Kommissionen richtet sich die Höhe der Provision, die der Broker berechnet, nach dem Handelsvolumen. Beides hat Vor- und Nachteile. Trader, die regelmäßig mit hohem Volumen handeln, fahren besser mit einem variablen Gebührenmodell. Wer nicht regelmäßig und nur mit geringerem Volumen tradet, ist mit einer festen Provision besser bedient.
Um die bestmöglichen Konditionen auswählen zu können, ist es wichtig, sich bereits vor der Einrichtung eines Handelskontos mit den Konditionen zu beschäftigen, die ein Broker anbietet – vor allem, wenn mehrere Kontotypen mit unterschiedlichem Marktmodell zur Wahl stehen. Ideal ist natürlich, wenn alle Konten mithilfe einer Demo erprobt und auch hinsichtlich der Gebühren und Konditionen sozusagen „probegefahren“ werden können.

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Hebel und Margin

Forexpaare, ebenso wie CFDs auf Forexpaare, können mit sogenannten Hebeln gehandelt werden. Dies bedeutet, dass der Trader nur einen Bruchteil des bewegten Kapitals hinterlegt – die sogenannte Margin oder Sicherheitsleistung. Da der Hebel für Forex-Hauptwerte maximal 1:30 beträgt, für Nebenwerte immer noch 1:20 und für „exotische“ Währungspaare 1:10, liegt auf der Hand, dass so mit geringem Kapital erheblich höhere Gewinne erzielt werden können. Auf eine Position von 600 Euro auf EURUSD müssen Trader beispielsweise lediglich 20 Euro hinterlegen, den Rest leiht der Broker.
Allerdings wird der Hebel auch bei Verlusten angewendet und erhöht das Risiko entsprechend. Daher sind innerhalb der EU inzwischen die maximal möglichen Hebel für private Trader verbindlich festgelegt – zum Schutz der Kunden gegen Nachforderungen der Broker in fünf- bis sechsstelliger Höhe. Dank des Verbots der sogenannten „Nachschusspflicht“ stellen Broker Positionen, die das Handelskonto ins Minus bringen könnten, automatisch glatt und schließen sie.

Swapgebühren

Beim Forexhandel wird also, wie sich bei den Hebeln zeigt, nur ein Teil des Kapitals vom Trader gestellt. Alles, was über die Margin hinausgeht, leiht der Broker. Diesem entstehen also Finanzierungskosten vor allem dann, wenn offene Positionen länger gehalten werden, also über Nacht, über das Wochenende oder noch darüber hinaus.
Um die eigenen Kosten zu decken, berechnen Broker Gebühren, die als Swap- oder Rollover-Gebühren bezeichnet werden. Die Basis für die Berechnung bildet meist die Zinsdifferenz zwischen den gehandelten Währungen. Daytrader, also Forex Trader, die ihre Positionen innerhalb kurzer Zeitspannen öffnen und wieder schließen, sind von Swap-Gebühren nicht betroffen.
Forex Handelsbedingungen Demokonto

Erste Schritte mit einem Forex Demokonto

Um ein Gespür für die Handelskonditionen zu erhalten, die beim Forex Trading anfallen, bieten die meisten Broker ihren Kunden ein Forex Demokonto an. Die Demo ist kostenlos und unverbindlich, in vielen Fällen sogar zeitlich unlimitiert. Gehandelt wird in einer echten Handelsumgebung, mit Echtzeit- oder nur leicht verzögerten Kursen, allerdings mit virtuellem Kapital. Dank des verfügbaren „Spielgelds“ ist kein Risiko für den eigenen Geldbeutel gegeben.
So können sich Trader, besonders Einsteiger, einen Eindruck vom Angebot und den Leistungen des Brokers verschaffen, aber auch die Handhabung von Orders und die in Frage kommenden Finanzinstrumente testen. Unter anderen zahlen Nutzer beim Handel über die Demo auch den Spread, wenn auch mit dem virtuellen Geld, das dafür bereitgestellt wird. Erfahrene Trader nutzen die Demo gern weiterhin neben dem Echtgeld-Konto, denn sie bietet eine Möglichkeit, Strategien zu entwickeln und zu testen, bevor sie mit wirklichem Kapital zum Einsatz kommen.

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Fazit: Forex Kosten kennen und vergleichen

Die Handelskonditionen im Forexhandel tragen wesentlich zum Erfolg eines Traders bei. Daher sollte die Bedeutung von Spreads, Kommissionen und weiteren möglichen Kostenfaktoren bekannt sein und vor der Entscheidung für einen Broker geprüft werden. Der wichtigste Kostenpunkt im Forex Trading ist sicherlich der Spread, der auf jeden Fall bei Market Makern, unter Umständen aber auch bei STP/ECN-Brokern anfällt.
Letztere berechnen überdies Ordergebühren und gewähren dafür günstigere Spreads, als dies ein Market Maker könnte. Die Berechnung der Spreads und Kommissionen, aber auch der zu hinterlegenden Sicherheitsmargin beim Handeln mit Hebeln, gehört zu den geläufigen Aktivitäten. Insbesondere ein Forex Demokonto bietet die beste Möglichkeit, die Handhabung der einzelnen Kostenfaktoren zu studieren, bis alles sitzt.
Erst dann ist der Zeitpunkt gekommen, zum Echtgeldhandel überzuwechseln. Mit einer entsprechenden Vorbereitung und den bestmöglichen Handelskonditionen lässt sich der Gewinn schon für Einsteiger beträchtlich erhöhen.

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Grafikquelle:

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