Hedging sind Hedge Trades: Infos für Broker – Die Strategie einfach erklärt !

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 29.09.2020


Hedging Definition

Hedge ist das englische Wort für Hecke sowie für Absicherung. Hedging verwenden Finanzexperten synonym für sämtliche Arten von Risikomanagement bei ihren Finanzgeschäften.
Mit Hedging wird im Börsenhandel die Absicherung eines Trades gegen Verluste bezeichnet. Experten sprechen hierbei auch von einem Sicherungs- oder Hedgegeschäft.

Personen, die sich gegen Tradeverluste absichern, nennen sich Hedger. Im Gegensatz zu den Spekulanten, die das Risiko von Preisschwankungen gerne auf sich nehmen, gehen sie mithilfe ihrer Hedge-Trades auf Nummer sicher. Dieser dient einzig dazu, die möglichen Verluste durch die gehaltene Position so weit wie möglich durch Gewinne des gegenläufigen Trades auszugleichen.

  • Hedging wird synonym als Kurssicherung oder Sicherungsgeschäft bezeichnet.
  • Es ist eine Strategie, um bestehende Transaktionen optimal abzusichern.
  • Die Hedging-Strategie zeigt ihren Nutzen vor allem bei spontanen Kursverlusten.
  • Trader ohne Vorkenntnisse gehen aufgrund der benötigten Erfahrung, hohe Risiken ein.

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Worauf kann sich die Absicherung beziehen?

Das Hedging kann sich bei institutionellen sowie privaten Investoren auf sich ändernde

  • Aktienkurse,
  • Wechselkurse
  • Rohstoffpreise sowie
  • Zinssätze (Bondkurse)

beziehen.
Hedging - Was sind Hedge-Trades?

Unterteilung in Rohstoff- und Finanz-Hedging

Die Finanzwelt unterscheidet zwei Formen des Hedgings:

  • Rohstoff-Hedging: Diese Form des Hedgings minimiert Risiken, die durch Schwankungen der Preise bei Welthandelswaren entstehen.

Beispiel: Der Verarbeiter von Flachsfasern erwirbt den Rohstoff. Gleichzeitig verkauft er die gleiche Menge als Terminware. Den Zeitpunkt legt er auf den Termin der beabsichtigten Veräußerung seines aus Flachsfasern gefertigten Produkts (Leinengewebe). Fällt der Preis während der Fertigung, verkauft er diese für weniger Geld als beabsichtigt. Als Ausgleich dazu, ist es ihm möglich, den Rohstoff, den er zur Erfüllung seines Termingeschäfts benötigt, billiger einzukaufen. Gewinne und Verluste des einen Geschäfts, gleicht er also durch Gewinne oder Verluste des anderen aus.

  • Finanz-Hedging: Das Finanz-Hedging hat das Ziel, die Wechselkurs- und Zinsrisiken des Edelstein-, Devisen und Metallhandels abzusichern. Der Finanz-Hedger überträgt dabei die Risiken auf einen Kontrahenten. Dies erreicht er durch den Einsatz von Finanzterminkontrakten (Financial Futures). Zu den weiteren Hedge-Instrumenten beim Finanz-Hedging zählen Caps, bei denen der Hedger Zinsobergrenzen festlegt, sowie Optionen (bedingte Termingeschäfte).

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Forex Hedging näher erklärt

Die Absicherung beim Forex Hedging erfolgt in den meisten Fällen durch eine im Vergleich zur Ursprungsoption genau gegenläufigen Position.

Daraus ergibt sich eine Balance, die, falls es zu unerwünschten Preisbewegungen kommt, den finanziellen Verlust des Hedgers reduziert. Tritt ein Werteverlust bei der gehaltenen Position ein, führt dies zum Geldverlust beim Anleger. Durch die etwa gleich große, gegenläufige Position erhält der Hedger Gewinne in etwa der Höhe des Verlustes durch die gehaltene Position. Gewinne und Verluste gleichen sich in diesem Fall aus.

Wer im Forex Handel beispielsweise eine Long in das Währungspaar EUR/USD eingestiegen ist, kann die Position bei einem unerwarteten fallenden Kurs schließen (falls nicht bereits eine Stop-Loss-Order gesetzt wurde) oder es wird im selben Währungspaar eine Short-Position eröffnet. Dadurch können Trader bei weiter fallendem Kurs ihren Gewinn erhöhen. Sofern beide Positionen denselben Wert besitzen, fällt der Gewinn bei der einen Position immer gleich hoch aus wie der Verlust bei der anderen Position. Die zweite Position wird dann als Hedge der ersten Position bezeichnet.

Diese Variante, seine Trades abzusichern, nutzen überwiegend Laien. Die Chance auf einen Gewinn geht abhanden. Das Hedgen zu 100 Prozent gleicht einer Schließung der Position.

Hedging Infos

Die Teilabsicherung der Position

Die Hedge-Position muss jedoch nicht zwangsläufig gleich groß sein. Bei unterschiedlichen Marktsituationen mit mehreren Long-Positionen kann es sich durchaus empfehlen, nicht den kompletten Betrag der Ursprungspositionen mit einer Short-Position zu hedgen.

Beim Setzen solcher Hedge-Trades wird einige Erfahrung benötigt. So ist es wichtig, den Hedge zum passenden Zeitpunkt möglichst, ohne Verlust wieder zu schließen. Zwar kommt es anhand der Swaps immer zu einem gleichzeitigen Gewinn und Verlust, jedoch zahlen die Händler in der Summe bei allen Brokern drauf. Daraus ergibt sich, dass besonders große Positionen nicht länger offengehalten werden sollten als nötig. Experten empfehlen vor bzw. nach wichtigen Widerstands- und Unterstützungszonen eine Schließung des Hedges und nach einem Durchbruch dieses Levels erneut zu hedgen. Es ist ratsam, diese Form der Absicherung zunächst in einem Demokonto ausgiebig zu testen.

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Drei Hedging-Strategien:

1.   Hedging zur Kapitalsicherung

Der Hedger eröffnet zwei entgegengesetzte Positionen auf denselben Vermögenswert in derselben Höhe. Gleich wie sich die Volatilität und der Trend entwickeln, bleibt alles im Gleichgewicht. Die Strategie nutzen Anleger, wenn sie erzielte Gewinne einer Position absichern möchten, aber zweifeln, ob sich der Kurs in die richtige Richtung bewegt. Zu dem Zeitpunkt, an dem sich ein Trend verlässlich abzeichnet, verkauft der Trader die nun überflüssige Position. Diejenige, die mehr Erfolg verspricht, hält er.

2.    Hedging bei Long- und Short-Positionen:

Nutzen Anleger Futures beim Trading von CFDs, beabsichtigen Sie, eine in der Zukunft liegende Transaktion durch entgegengesetzte Positionen abzusichern. Dazu entscheiden sie sich situationsabhängig für einen Long- oder Short-Hedge. Investoren, die ihre Vermögenswerte verkaufen möchten, setzen den Short-Hedge ein. Dieser sichert die Ursprungsposition gegen sinkende Preise ab. Umsatzeinbußen aus dem Grundgeschäft sichert der Investor durch den Ertrag aus dem Termingeschäft ab. Einen Long-Hedge setzt er ein, wenn er beabsichtigt, eine Kaufposition zu tätigen. Mit ihm sichert er sich gegen steigende Preise ab. Sein Basisgeschäft tätigt er zu einem für ihn geeigneten Zeitpunkt.

3.    Hedging, um Korrekturbewegungen zu nutzen:

Hierbei steigt der Anleger in eine Long-Position auf einen Vermögenswert ein. Vermutet er eine Kurskorrektur unter dem von ihm festgelegten Ziel, ordert er eine entgegengesetzte Position. Tritt die Kurskorrektur ein, bevor das gesetzte Ziel erreicht ist, erzielt der Anleger mit seiner Short-Position Gewinne und hält seine Long-Position. Hedging, um Korrekturbewegungen zu nutzen, setzt einiges an Erfahrung voraus.

Hedging Ratgeber

Nicht jeder Broker ermöglicht das Hedgen

Nicht mit jeder Handelsplattform ist das Hedgen möglich. Beispielsweise kann der Hedger auf MetaTrader4 seine Positionen absichern. Handelt der Anleger auf MetaTrader5, ist ihm das Hedgen nicht möglich. Manche Broker verrechnen gegenläufige Positionen miteinander; sie stellen diese glatt.

Ist Hedging sinnvoll?

Der Vorteil des Hedgings ist die Risikominimierung. Entwickelt sich die gehaltene Position positiver als erwartet, sinken die Renditechancen des Hedgers. Ob es einen Sinn ergibt, einen Hedge-Trade abzuschließen, lässt sich nicht allgemein für alle Trades bestimmen. Der Trader wägt dies von Fall zu Fall ab. Ist anzunehmen, dass der zu erwartende Gewinn höher liegt als die Kosten, ist der Hedge-Trade wirtschaftlich.

Mit Forex Hedging tradet der Anleger öfter erfolgreich als mit einer klassischen Strategie. Die erzielten Gewinne sind jedoch niedriger als bei der riskanteren Variante. Für welche Strategie sich der Anleger entscheidet, hängt davon ab, um welchen Anlegertyp es sich handelt.

Die verschiedenen Anlegertypen

Bei den Anlegertypen ist zwischen:

  • Privatanlegern (freie Investoren, Kleinanleger) und
  • Institutionelle Anleger (Industrieunternehmen, Versicherungen, Banken, Anlagegesellschaften

zu unterscheiden. Das Wissen der Privatanleger zum Thema Forex erweist sich oft als gering. Sie neigen zu Fehlern. Für die zweite Gruppe, die institutionellen Anleger, ist es von großer Bedeutung, über ausreichend Fachwissen zu verfügen, da sie äußerst aktiv auf dem Forex Markt tätig sind und große Kapitalmengen investieren.

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Infobox: Ohne Risikomanagement kein Forex-Trading

Risikomanagement, zu dem auch das Hedging gehört, ist eines der bedeutendsten Begriffe beim Forex-Handel. Devisenhändler, die sich mit ihm nicht befassen, betreiben ein riskantes Glücksspiel. Wer langfristig seine Verluste kalkuliert, hat die Chance, beim Forex-Trading profitabel zu agieren.

Fazit:

Laut der Hedging Definition sichern Anleger mit dieser Strategie ihre Trades gegen Verluste ab. Dies geschieht mit einer gegenläufigen Position zum Ursprungs-Trade. Diese Strategie ergibt wenig Sinn bei einer 100-prozentigen Absicherung, da der Gewinn durch den Hedging-Trade und der Verlust durch die Ursprungsposition sich vollkommen ausgleichen. Es besteht keine Chance auf einen Gewinn. Deshalb bietet es sich an, nicht den gesamten Betrag der Ursprungsposition zu hedgen. Das Setzen von Hedge-Trades bedarf Erfahrung. Anleger erzielen mit Hedging Strategien öfter, aber geringere Gewinne als mit alternativen risikoreicheren Strategien.

Expertentipp:

Für das Money-Management ist Hedging ganz besonders wichtig, daher sollten Trader über ein Demokonto lernen, den richtigen Zeitpunkt zu finden, um mögliche Verluste gering zu halten.

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Grafikquelle:

  • www.shutterstock.com