Britische Finanzaufsicht diskutiert über Verbot von Krypto-Derivaten

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 09.07.2019


Wie aus einer Anfang des Monats veröffentlichten Pressemitteilung hervorgeht, könnte die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA (Financial Conduct Authority) bald den Kauf von Krypto-Derivaten für Privatanleger verbieten. Die Behörde sieht in diesen Finanzinstrumenten eine Gefahr für die Gesellschaft. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus, doch ein Verbot noch in diesem Jahr ist denkbar.

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Verbot würde alle Krypto-Derivate betreffen

Das Verbot könnte alle Krypto-Derviate betreffen. Damit würden CFDs, Optionen und Termingeschäfte auf Kryptowährungen ebenso unter das Verbot fallen wie ETNs auf Krypto-Assets. Bitcoin-Futures wären ebenso betroffen wie Krypto-CFDs, die mittlerweile von vielen Brokern angeboten werden. Darüber hinaus würde das Verbot für inländische Anbieter ebenso gelten, wie für ausländische Unternehmen, die auf dem britischen Markt aktiv sind.
Krypto-Derivate Verbot
Laut Christopher Woolard, dem Leiter der Abteilung für Strategie und Wettbewerb der FCA, werde seine Behörde einschreiten, sobald betrügerische Angebote für Privatanleger entdeckt werden. Die FCA spricht in Zusammenhang mit Differenzkontrakten von komplexen Verträgen, die auf komplexen Anlageklassen basieren.

FCA sieht Risiken für Anleger

Derivate auf Kryptowährungen sollen wohl nicht mehr über den freien Markt gehandelt werden können. Laut Woolard habe die FCA Schwierigkeiten, Käufer von Derivaten auf unregulierte Krypto-Assets richtig einzuordnen. Darüber hinaus sieht die Behörde, dass der Markt sehr volatil ist und kriminelle Handlungen wie Betrug zu unerwarteten und raschen Verlusten führen können. Aus diesem Grund stuft die FCA Derivate und ETNs auf Krypto-Assets als ungeeignet für private Anleger ein.
Tritt ein Verbot in Kraft, so sollen Verluste in Höhe von 75 bis 234 Millionen Pfund für britische Anleger verhindert werden. Die FCA gab jedoch nicht an, auf welcher Grundlage diese Zahlen berechnet wurden. Schon 2018 überprüfte die FCA Unternehmen aus der Kryptobranche und veröffentlichte in der Folge einen Leitfaden für Krypto-Assets. Darüber hinaus warte die FCA zuletzt immer wieder vor Produkten von unlizenzierten Anbietern und eröffnete auch Ermittlungen.

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Endgültiges Verbot in Konsultationspapier

Nun spricht die FCA in einem Dokument mit dem Titel „Beschränkender Vertrag für Differenzprodukte, die an Privatkunden verkauft werden“ über ein Verbot von Differenzkontrakten auf Krypto-Assets für Privatanleger. In einem sogenannten Konsultationspapier könnte bald das endgültige Verbot ausgesprochen werden. Die in dem Konsultationspapier aufgestellten Regeln würden dann die endgültige Reglung von Krypto-CFDs der FCA ersetzen. Hintergrund ist der Abschlussbericht der Krypto-Vermögenswerte-Taskforce. Dieser wurde im Juli 2018 veröffentlicht und im Oktober nochmals überarbeitet.

Entscheidung noch in diesem Jahr

Mit dem angekündigten Konsultationspapier könnten damit schon bald ein Verbot von Krypto-CFDs angekündigt werden. Ein Sprecher der FCA sagte, dass man noch in diesem Jahr über ein Verkaufsverbot von Krypto-Derivaten an Privatanleger sprechen will. In einer weiteren Stellungnahme sprach die FCA davon, dass CFDs als komplexe Hebelprodukte ein übermäßiges Risiko darstellen.
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Nach Ansicht der Behörde können Privatanleger das Risiko und den Wert von Krypto-Produkten nicht einschätzen. Nun geht die FCA mit ihren geplanten Regelungen über die Vorgaben der EU hinaus. Daher könnte das Verbot von Krypto-CFDs schon mit dem Brexit einhergehen und damit am 31. Oktober – dem bisher geplanten Austrittsdatum – in Kraft treten.

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Verbot mit Risiken verbunden

Ein Verbot von Krypto-Derivaten durch die FCA könnte jedoch auch zur Folge haben, dass sich Anleger vermehrt an unregulierte Anbieter wenden und dort die Gefahr, Opfer eines Betrugs oder Hackerangriffs zu werden, steigt. Christopher Woolard sprach dennoch schon Ende des letzten Jahres auf der Veranstaltung „The Regulation of Cryptocurrencies“ in London von einem möglichen Verbot von Krypto-CFDs. Nun fallen die Nachrichten aus Großbritannien mit den Diskussionen um die Kryptowährung von Facebook zusammen. Kürzlich sagte der Chef der britischen Notenbank, dass er für Libra durchaus Anwendungsfälle sehe, falls die Kryptowährung den internationalen Regulationen entspreche.

Kritik auch an Libra

Zahlreiche Verantwortliche aus Politik und Wirtschaft sehen Libra jedoch kritisch. Benoit Cœuré, Mitglied im Direktorium der EZB, warnte davor, regulatorische Leerstellen offenzulassen. Diese seinen gefährlich. Die gesetzlichen Vorgaben müssten angepasst werden und die Expansion von Facebook geordnet verlaufen. In den USA wird ebenfalls über Libra sowie eine weitere Regulierung diskutiert.
Politiker in aller Welt scheinen sich darum zu sorgen, dass ihnen das staatliche Geldmonopol aus den Händen fällt. Sie sehen in einer Kryptowährung eines Großkonzerns eine Währung, die nicht von staatlicher Seite kontrolliert wird, eine Gefahr. So ist der französische Finanzminister Bruno Le Maire der Ansicht, dass aus seiner Sicht die Herausgabe einer Währung Aufgabe des Staates ist.

Veränderungen in den USA

In den USA wandten sich kürzlich fünf Abgeordnete der Demokratischen Partei in einem offenen Brief an Mark Zuckerberg. Darin forderten sie den Facebook-Chef auf, das Libra-Projekt aufzugeben. 30 zivilgesellschaftliche Organisationen schlossen sich den Forderungen der Abgeordneten an. Bald muss wohl David Marcus, der für Libra verantwortlich ist, vor dem US-Kongress aussagen.
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In den USA wird derzeit zudem über die Besteuerung von Krypto-Produkten gesprochen. Noch immer fehlen in vielen Staaten Steuergesetze, die auch auf Kryptowährungen angewendet werden können. Nun arbeitet in den USA wohl der Internal Revenue Service an neuen Regeln. Schon in den kommenden Wochen könnte der IRS erste Ergebnisse präsentieren. Möglicherweise könnten die neuen Steuervorgaben weniger streng ausfallen. Einige Mitglieder des Kongresses fordern dies und möchten den Kryptomarkt auf diesem Weg stärker fördern.

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Fazit: Noch in diesem Jahr Verbot von Krypto-Derivaten in Großbritannien möglich

In Großbritannien diskutiert die Financial Conduct Authority (FCA) über ein Verbot von Derivaten, die auf Kryptowährungen basieren. CFDs, Optionen, Termingeschäfte und ETNs in- und ausländischer Anbieter könnten unter das Verbot fallen. Die Behörde will damit Privatanleger vor hohen Verlusten schützen. Sie sieht in Derivaten mit Krypto-Assets ein Finanzprodukt, dass für Privatanleger ungeeignet ist. Diese könnten das Risiko und den Wert der Handelsinstrumente nicht vollständig einschätzen.
Die FCA warnte bereits mehrfach vor unregulierten Anbietern und leitete auch Untersuchungsverfahren ein. Nun könnte noch in diesem Jahr ein vollständiges Verbot von Krypto-Derivaten erfolgen. Die britische Behörde geht damit über die bisher geltenden Vorgaben in der EU hinaus. Damit ist es durchaus denkbar, dass ein solches Verbot mit dem Brexit Ende Oktober in Kraft tritt.
Auch in anderen Ländern werden derzeit erneut Rufe nach einer strengeren Regulierung laut. Der Grund dafür ist die von Facebook geplanten Kryptowährung Libra. Verantwortliche aus Politik und Wirtschaft äußerten sich zuletzt kritisch zum Vorhaben des Unternehmens. In den USA forderten Abgeordnete der Demokratischen Partei Mark Zuckerberg auf, das Projekt zu stoppen.

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