Was Spekulationsblasen sind und warum wir Ihnen nicht entgehen können

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 25.11.2021


Kaum ein Phänomen wird von Anlegern so gefürchtet wie Spekulationsblasen. Sie können zum kompletten Zusammenbruch von Märkten führen und werden zumeist erst dann eindeutig erkannt, wenn es bereits zu spät ist. In unserem Beitrag erklären wir wie Spekulationsblasen entstehen und warum wir ihnen kaum entgehen können. Ein Patentrezept gegen Spekulationsblasen gibt es nicht. Wichtig ist jedoch die Risiken zu kennen und sich rechtzeitig gegen mögliche Verluste abzusichern.

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Spekulationsblasen - Header

Was sind Spekulationsblasen überhaupt?

Eine Finanzblase lässt sich anhand von zwei Faktoren identifizieren. Zum einen ist der Preis für ein Spekulationsobjekt wie Immobilien, Rohstoffe oder Aktien (zu) hoch und gleichzeitig werden mit diesem Basiswert hohe Umsätze erzielt. Der überhöhte Preis lässt sich anhand des sogenannten „inneren Werts“ eines Marktwerts ermitteln. Deshalb ist das Value Investing, welches unter anderem von Warren Buffet propagiert wird, auch für Kleinanleger von Bedeutung. Es bietet einen sehr guten Schutz vor Verlusten aufgrund von Spekulationsblasen.
Größere Spekulationsblasen können jederzeit zu einem Crash an der Börse führen. Aufgrund der hohen Umsätze gehen die Preise immer weiter nach oben bis sie irgendwann zusammenbrechen. Als Folge droht der Börsencrash. Finanzexperten bezeichnen ein solches Blase-und-Zusammenbruch-Muster auch als „bubble-and-crash-pattern“. Es gibt immer wieder Diskussionen ob es sich im Einzelfall tatsächlich um eine Spekulationsblase handelt. Einer allgemein Definition sind Spekulationsblasen dadurch gekennzeichnet, wenn sich die Preise nicht mehr durch fundamentale, belastbare Daten erklären lassen.

Warum bilden sich Spekulationsblasen?

Im Detail lässt sich die Bildung von Spekulationsblasen wissenschaftlich noch nicht erklären. Zwar beschäftigen sich zahlreiche Finanzforschungsinstitute mit dem Phänomen der Spekulationsblasen, echte und verwertbare Erklärungsansätze wie diese genau entstehen gibt es bisher allerdings nicht. Es ist anzunehmen, dass bei der Entstehung mehrere Faktoren zusammenkommen müssen. In der Praxis scheint dies immer wieder vorzukommen.
Zu den Faktoren, die in Verbindung mit Spekulationsblasen immer wieder genannt werden gehört ein hochspekulatives Verhalten der Anleger, begrenzte Rationalität bei einer großen Zahl der Marktteilnehmer sowie ein typisches Herdenverhalten. Immer wieder führen Finanzexperten auch das sogenannte „Greater-Fool-Prinzip“ an. Investoren kaufen dabei einen Anlagewert zu einem bereits überhöhten Preis und spekulieren darauf einen noch dümmeren zu finden, welcher dafür einen nochmals höheren Preis zahlen wird. Viele haben die Meinung, dass sich Spekulationsblasen ohnehin nicht vermeiden lassen, da die Gier der Marktteilnehmer nunmal eine typische menschliche Eigenschaft sei. Aus wissenschaftlicher Sicht ist eine solche Vereinfachung allerdings zu unpräzise.

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Ein interessantes Experiment zu Spekulationsblasen

Verhaltensökonomen beschäftigen sich schon Längerem mit dem Entstehen von Finanzblasen. Es handelt sich hierbei um Wissenschaftler, welche das menschliche Verhalten unter bestimmten Bedingungen erforschen. Dabei geht es insbesondere darum, welche Entscheidungen, aus welchen Gründen getroffen werden. Ein Experiment mit einer Gruppe von Wirtschaftsstudenten zeigte wie schnell es selbst auf übersichtlichen Märkten zu überhöhten Preisen kommen kann. Dies ist umso erstaunlicher, da die Studenten ja wussten, dass es sich um ein Experiment zu Spekulationsblasen handelt.
Das Experiment wurde in unterschiedlichen Varianten von verschiedenen Institutionen durchgeführt. Bei einigen wurde insbesondere die ungleiche Verteilung von Informationen als Hauptgrund für die Bildung von Spekulationsblasen angeführt. Dagegen sprechen andere Experimente bei denen Studenten mit sämtlichen Informationen ausgestattet wurden. In der Praxis ist eine gleichmäßige Verteilung der Informationen über alle Märkte hinweg nicht zu realisieren. Eine absolute Transparenz würde alleine ohnehin nicht ausreichen, um Spekulationsblasen zu vermeiden. Eine interessante Erkenntnis ist, dass die Teilnehmer sich in den Laborexperimenten als lernfähig zeigen. Nach mehreren Versuchen waren sie in der Lage, rechtzeitig auf die Anzeichen zu reagieren und Blasen auf diese Weise bereits im Vorfeld zu verhindern. Ob man diese „Lernfähigkeit“ aber irgendwann fördern kann und verallgemeinern kann, bleibt eher fraglich.
Spekulationsblasen - Wall Street

Blasen gibt es seit Bestehen der Börsen

Bei einem Blick auf die Historie der Börsencrashs zeigt sich, dass es, seit Beginn des Börsenhandels immer wieder zu Finanzblasen gekommen ist. Zwischen 1636 und 1637 kam es in bereits vor der Schaffung von modernen Börsen in Holland zur Tulpenmanie, welche einen enormen finanziellen Schaden verursachte. Die Wirtschaftskrise in den 1930er Jahre ist ebenfalls das Ergebnis einer gewaltigen Blase. Vielen Anlegern dürfte das Platzen der dotcom-Blase noch in unangenehmer Erinnerung sein. Die Finanzkrise 2008 wird ebenfalls mit Faktoren einer Spekulationsblase in Verbindung gebracht. Somit ist zu erwarten, dass es auch in Zukunft zu Überbewertungen und überschätzten Höhenflügen von Marktwerten kommen wird.
Verschiedene Finanzexperten schauen derzeit mit Sorge auf den globalen Derivate-Markt. Dieser wird bereits als Derivate-Blase bezeichnet, die mit einem Volumen von 710.000 Milliarden Euro, sogar noch um ein Drittel größer ist als zu Beginn der Finanzkrise 2008. Als gefährlich werden dabei besonders die hierin enthaltenen Credit Default Swaps (CDS) eingeschätzt. Einige Experten bezeichnen diese bereits als tickende Zeitbomben. Dazu gelten einige Unternehmen wie der Mitfahrdienst Uber als deutlich überbewertet. Fortschritte gibt es immerhin bei der Früherkennung von solchen Krisen, was die rechtzeitige Einleitung von Gegenmaßnahmen möglich macht.

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7 Merkmale für das Entstehen einer Spekulationsblase:

  • In der Entstehungsphase ist die Welt für Anleger, Spekulanten und Banken noch in Ordnung. Alle verdienen Geld und die Wirtschaft läuft gut. Die betroffenen Märkte befinden bereits seit Längerem im Anstieg. Allmählich beginnt sich die Mentalität Buy higher, sell higher“ („Kaufe teuer, verkaufe teurer“) zu etablieren.
  • Wichtig ist nun, dass es etwas Neues auf den Markt kommt, was die Fantasie der Anleger anregt. Dies kann beispielsweise ein neues Produkt oder eine neue Technologie sein. Beispiele aus der Vergangenheit sind Tulpenzwiebeln, Erfindungen wie die Eisenbahn und Computer oder Innovationen wie die Fließbandproduktion sein. Die Aktien der betroffenen Unternehmen steigen überproportional an. Der spätere Absturz übertrifft dann zumeist die vorherigen Kurssteigerungen.
  • Ein typisches Merkmal von Finanzblasen ist das Spekulieren auf Kredit. Neben Wertpapierkrediten gehören hierzu auch Derivate wie Futures und Optionen.
  • Der Boom verstärkt sich in der Folge oftmals selbst. Es kommt zu Kursanstiegen, die sich nicht mehr erklären lassen. Die Gier nach einem hohen Gewinn wischt die Zweifel vieler Anleger weg. Wächst die Blase an kann sie auf andere Bereiche oder ganze Volkswirtschaften übergreifen.
  • Die Hoffnung auf sprudelnde Gewinne zieht mitunter auch Betrüger an, was zumeist erst nach Platzen der Blase zu sehen ist.
  • Zu einem regulatorischen Eingreifen der Zentralbanken oder anderer Finanzaufsichten kommt es oftmals nicht. In einigen Fällen heizen diese die Blase sogar noch an.
  • Als Bedingung für Spekulationsblasen gilt bei vielen Experten eine überhöhte Liquiditätsversorgung. Bei den bisherigen Blasen war stets eine Zunahme der Geld- und Kreditmenge zu verzeichnen.

Wie können Anleger sich vor Finanzblasen schützen?

Börsen Gurus wie Warren Buffett sehen das Value Investing als besten Schutz für Kleinanleger. Auf Basis einer langfristigen Anlagestrategie ist davon auszugehen, dass sich echte und stabile Werte auf Dauer am Markt behaupten können. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein krisenerprobtes Management dahintersteht. Negative Übertragungseffekte, die auch auf Firmen außerhalb der Spekulationsblase überschwappen können, bringen stabile Unternehmen ebenfalls nicht so leicht in Bedrängnis. Oftmals gehen diese sogar gestärkt aus Krisen hervor. Für Kleinanleger lohnt es sich deshalb, genau hinzuschauen.
Studien zeigen immer wieder, dass die Kleinanleger in Deutschland zumeist recht krisenfest aufgestellt sind. Entscheidend ist dabei immer eine möglichst breite Risikostreuung. Dies gilt sowohl was Branchen oder Regionen wie auch die eingesetzten Finanzinstrumente betrifft. So können Anleger beispielsweise ihr Depot durch eine Hedging-Strategie mit CFDs absichern. Dann stehen die Chancen sehr gut, die nächste Blase – vielleicht eine Bitcoin Blase, welche unweigerlich kommen wird – mit keinen allzu großen Verlusten zu überstehen.

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