Kunst Kultur investieren – Die Chancen und Risiken für die alternative Anlageform im Fokus!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 21.09.2019


Aufgrund der aktuell geringen Renditen auf den Kapitalmärkten suchen immer mehr Investoren nach alternativen Formen der Geldanlage. Neben Immobilien und Edelmetallen rücken dabei auch vermehrt Kunstobjekte ins Interesse der Anleger. Investiert wird insbesondere in Bilder und Grafiken sowie gelegentlich auch in Skulpturen. Kunstfonds biete die Möglichkeit, bereits mit kleineren Summen in Kunst und Kultur zu investieren. Der Kunstmarkt weist jedoch einige Besonderheiten auf, weshalb Anleger sich in diesem Bereich sehr gut auskennen sollten.
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Warum ist der Kunstmarkt so besonders?

Investitionen in Kunst und Kultur erleben seit den 1980er Jahren einen regelrechten Boom, der sich durch die Finanzkrise 2007 nochmals verstärkt hat. Dabei weißt der Kunstmarkt im Vergleich zu den Finanzmärkten einige Besonderheiten auf. Zunächst einmal ist festzustellen, dass der Kunstmarkt weit weniger transparent ist und seinen eigenen Gesetzen folgt.
Zu den Vorteilen des Kunstmarkts gehört insbesondere, dass er gegen äußere Einflüsse weitgehend immun ist. Während beispielsweise Terroranschläge, Finanzkrisen oder hoher Arbeitslosen die Aktienkurse massiv belasten, wird der Markt für Kunst und Kultur hiervon nicht belastet.
Im Gegensatz zu Aktien lassen sich Kunstwerke nicht ohne Weiteres sofort wieder verkaufen. Deshalb sollte kein Kapital eingesetzt werden, welches in absehbarer Zeit wieder benötigt wird. Die Angebotsphase für Kunst kann Wochen, Monate oder Jahre dauern. Für besonders exklusive oder sehr seltene Objekte ist zumeist recht schnell ein Käufer gefunden. Dagegen kann sich der Verkauf von qualitativ durchschnittlichen Kunstwerken über Auktionen oder Galeristen sehr lange hinziehen.
Interessenten finden sich vor allem im Bereich der modernen Kunst, da hier die höchsten Wertzuwächse erwartet werden. Dazu ist die Investition in Kunst und Kultur immer auch eine Prestigefrage. Wer beispielsweise seine Sammlung mit einem bestimmten Objekt vervollständigen möchte, zahlt dafür deutlich mehr als den eigentlichen Wert. Die Interessen der Anleger sind höchst unterschiedlich, sodass sich Angebot und Nachfrage nur sehr schwierig einschätzen lassen.

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Welche Kunstwerke eignen sich besonders für eine Investition?

Wer in Kunst und Kultur investieren möchte, sollte vor allem auf Unikate sowie Objekte in kleineren Auflagen achten. Bei Grafiken, die in einer größeren Auflage gedruckt werden gibt es dagegen kaum Chancen auf eine größere Wertsteigerung.
Die Investition in einen noch unbekannten Künstler bietet grundsätzlich gute Gewinnmöglichkeiten, falls dieser später tatsächlich bekannt wird. Allerdings ist damit immer auch ein gewisses Risiko verbunden. Nur etwa 10 Prozent aller Nachwuchskünstler schaffen es, ihre Werke in einer Galerie auszustellen. Die restlichen 90 Prozent müssen sich selbst vermarkten, was nur in wenigen Fällen von Erfolg gekrönt ist. Schafft es der Künstler nicht sich einen Namen zu machen gibt es kaum Chancen die Werke mit einem guten Preis zu verkaufen.
Mit der Investition in bekannte Künstler ist deutlich weniger Risiko verbunden. Die Preisentwicklung verläuft hier deutlich transparenter, sodass weniger Insiderwissen benötigt wird. Anhand der bei Auktionen erzielten Preise werden börsenähnliche Charts erstellt, aus denen sich die Wertentwicklung ablesen lässt. So konzentrieren sich viele Investoren auf relativ wenige bekannte Künstler. Dies wirkt sich zwar positiv auf die Wertentwicklung aus, jedoch müssen entsprechend hohe Beträge investiert werden. Unter einem Preis von 100.000 Euro ist ein Unikat selten zu bekommen. Experten empfehlen sogar eine Mindestsumme von 1 Million Euro für die Investition.
In Kunst und Kultur investieren ratgeber
Ein bekannter Name garantiert allerdings noch keinen hohen Gewinn. Es kommt immer wieder vor, dass die Werke von hoch gehandelten Künstlern plötzlich an Wert verlieren. Ein Beispiel hiefür ist der Brite Damien Hirst. Ein Grund hierfür ist, dass Künstler zu Beginn ihrer Karriere übertrieben stark gehyped wurden. Deshalb ist es ratsam sich auf Künstler zu fokussieren, die sich bereits über einen längeren Zeitraum als sehr wertstabil erwiesen haben.
Ein guter Mittelweg ist die Investition in aufstrebende Künstler, sogenannte „Emerging Artists“. Diese haben sich zwar noch nicht auf dem Kunstmarkt etabliert, durch größere und beachtete Ausstellungen jedoch schon für Aufsehen gesorgt. Indizien für eine gute Wertentwicklung sind unter anderem Teilnahmen an der Dokumenta, Austellungen in bekannten Galerien oder erste öffentliche Ankäufe. Ein wichtiges Hilfsmittel zur Orientierung ist zudem der jährlich erscheinende Capital-Kunstkompass.
Kunst und Kultur -Galerie

Wo werden Kunstgegenstände gehandelt?

Der Handel von Kunst und Kultur findet in erster Linie über Kunstmessen, Auktionshäuser und kommerzielle Galerien gehandelt. Dazu gibt es die Möglichkeit Kunstwerke auf Online-Marktplätze, in Kunsthallen oder über Kunstvereine zu erwerben. Die Werke von etablierten Künstlern werden ausschließlich über Messen, Auktionen, im Kunsthandel und in Galerien gehandelt. Grund hierfür ist die Angst vor Plagiaten und Fälschungen. Einen 100-prozentigen Schutz bietet jedoch auch der Kauf über ein renommiertes Auktionshaus nicht.
Junge Kunst von noch unbekannten Künstlern kann auch auf anderen Wegen erworben werden. Hier spielt das Internet eine wichtige Rolle. Dazu ist auch der direkte Kauf beim Künstler möglich, sofern dieser noch keine Galerie für den Vertrieb gefunden hat.

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Professionelle Hilfe durch Berater

Seit dem Kunstboom in den 1980er Jahren gibt es auf dem Kunstmarkt professionelle Berater, die Interessenten beim Investieren in Kunst und Kultur unterstützen. Diese sogenannten Art-Consultants werden sowohl von Unternehmen wie auch Privatpersonen in Anspruch genommen. Das Tätigkeitsfeld ist vielfältig: Artconsultants erstellen Sammlungs-Konzepte, stellen Kontakte her, sichern Vorkaufsrechte, recherchieren, helfen bei Kunst-Beschaffung und -Verkauf, bewerten Sammlungen u.v.m.
Kunstberater kennen sich bestens in der Szene aus und verfügen über zahlreiche Kontakte zu Galerien, Kunsthändlern und Künstlern. Für die erbrachte Dienstleistung wird entweder ein fixes Honorar oder Vermittlungsgebühren fällig. Kunst-Berater haben im Vergleich zu Galeristen den Vorteil, dass sie unabhängig sind und nicht das eigene Sortiment bewerben müssen. In den USA wird mittlerweile ein großer Teil der Kunstgeschäfte über Art-Consultants abgewickelt. In Deutschland gibt es mittlerweise ebenfalls sehr viele Kunst-Berater.

Welche steuerlichen Aspekte sind bei der Investition in Kunst und Kultur zu beachten?

In den meisten Fällen bleiben Kunstgegenstände über einen längeren Zeitraum im Besitz des Sammlers. Wer aktiv handelt und ein Werk früher wieder verkaufen möchte, sollte auf die Spekulationsfrist von einem Jahr achten. Sofern zwischen Kauf und Verkauf nicht mindestens ein Jahr liegt, muss der erzielte Gewinn versteuert werden. Dabei kommt der persönliche Steuersatz zur Anwendung. Lediglich Gewinne von bis zu 600 Euro jährlich sind steuerfrei.
Wer seine Kunstwerke beispielsweise an Museen verleiht und damit ein regelmäßiges Einkommen erzielt, muss eine verlängerte Spekulationsfrist von 10 Jahren beachten. Wer innerhalb eines kurzen Zeitraums mehrere Kunstobjekte verkauft, gilt als gewerblicher Anbieter und muss deshalb Umsatzsteuer zahlen. Kritisch wird es bereits ab drei Verkäufen pro Jahr.
Der systematische Ankauf von Kunstwerken kann ebenfalls eine Steuerpflicht begründen. Entscheidend ist dabei immer die Gewinnerzielungsabsicht. Wenn ein Totalgewinn über eine längere Zeitspanne angestrebt wird, geht der Fiskus unter Umständen von einer gewerblichen Tätigkeit aus. Dabei spielt es keine Rolle, ob tatsächlich ein Gewerbe angemeldet wurde.
In Kunst und Kultur investieren -tipps

Wichtige Sicherheitsvorkehrungen für Kunstobjekte

Kunstobjekte haben für den Besitzer neben einem finanziellen oftmals auch einen persönlichen Wert. Doch was ist, wenn Kunstwerke bei einem Einbruch gestohlen oder durch ein Feuer zerstört werden. Eine klassische Hausratversicherung deckt das Risiko von besonderen Kunstgegenständen nur unzureichend ab. Für besonders hochwertige Objekte ist deshalb eine separate Kunstversicherung zu empfehlen. Versicherbar sind unter anderem Gemälde, Fotos, Sammlungen, Skulpturen, aber zum Teil auch Pelze und Schmuck und Antiquitäten. Die versicherten Gegenstände sind gegen Zerstörung, Beschädigung oder Abhandenkommen versichert. Zudem ist auch das Risiko eines Ortswechsels abgedeckt wenn sie beispielsweise in einer Galerie oder einem Museum ausgestellt werden.

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In einen Kunstfonds investieren

Staat selbst ein Kunstwerk zu kaufen können Anleger auch in einen Kunstfonds investieren. Diese werden in der Regel als geschlossene Fonds und damit als unternehmerische Beteiligung mit einer grundsätzlich begrenzten Investitionssumme errichtet. Die Mindesteinlage variiert je nach Fonds zwischen 2.500 und 200.000 Euro. Mit dem eingesammelten Kapital wird zumeist eine größere Zahl von Kunstobjekten angeschafft, wodurch es zu einer Risikosteuerung kommt.
Kunstfonds werden öfters mit zweistelligen Renditen pro Jahr beworben, in vielen Fällen wurden diese Werte jedoch nicht erreicht. Weltweit gibt es derzeit rund 80 Kunstfonds, mit 60 die meisten davon in China. Dennoch konnte sich diese Anlageklasse in der Praxis noch nicht durchsetzen.
Kunstfonds eigenen sich ausschließlich für fachkundige Anleger, die über einen längeren Zeitraum auf ihr Kapital verzichten können. Zudem sollte nur ein relativ kleiner Anteil im Depot aus Kunstfonds bestehen.
In Kunst und Kultur investieren - news

Fazit zur Investition in Kunst und Kultur

Die Investition in Kunst und Kultur ist für den klassischen Privatanleger nur bedingt geeignet. Zum einen wird ein entsprechendes Fachwissen benötigt, zum anderen kann oftmals erst ab einem hohen Betrag investiert werden. Kleinere Anlagen sind nur bei unbekannten Künstlern möglich, was jedoch mit einem hohen Risiko behaftet ist. Wer sich für den Markt interessiert, sollte sich vorab genau beraten lassen.

Experten-Tipp:

Wer sich als Privatanleger für die Investition in Kunst interessiert, der sollte sich erst einmal eine ganze Weile mit dem Markt beschäftigen und darauf achten, nicht nach Gefühl zu kaufen. Wichtig ist es, sich mit dem Künstler zu beschäftigen und mehr über den Wert seiner Werke zu erfahren.

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