Forex Trading: Alle Handelsinstrumente für den Devisenmarkt erklärt

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 17.07.2019


Für jeden Anleger das passende Produkt

Der Devisenmarkt ist der größte Finanzmarkt der Welt. Hier werden täglich Orders im Wert von fünf Billionen US-Dollar gehandelt. Für Trader bietet der Forex Markt eine breite Palette an Handelsmöglichkeiten, um von der Kursentwicklung der Währungspaare zu profitieren. So findet jeder Trading-Typ das für ihn passende Produkt. In diesem Ratgeber wollen wir die wichtigsten Handelsinstrumente kurz vorstellen.

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Inhaltsverzeichnis zum Ratgeber:

Anlage- und Hebelzertifikate

Zertifikate sind Handelsinstrumente, deren Kursentwicklung an die Wertentwicklung eines bestimmten Basiswerts geknüpft ist. Dies können Währungen, eine Aktie, Index oder ein Rohstoff sein. Bei Zertifikaten wird zwischen Anlage- und Hebelzertifikaten unterschieden. Für jedes Zertifikat gilt ein Rückzahlungsbetrag, welcher nach bestimmten Modalitäten von der Kursentwicklung des zugehörigen Basiswerts abhängt. Gehandelt werden können solche Handelsinstrumente sowohl über eine Börse wie auch außerbörslich. In den meisten Fällen werden Zertifikate von Banken (auf Emittenten genannt) herausgegeben.
Da Zertifikate zur Kategorie von Inhaberschuldverschreibungen werden sie im Insolvenzfall des Emittenten wie dessen restliche Verbindlichkeiten behandelt. Der Anleger erhält zumeist nur einen Teil seines Kapitals zurück oder muss im schlimmsten Fall einen Totalausfall der Anlage in Kauf nehmen. Wie beim Kauf oder Verkauf von Wertpapieren üblich werden durch den Broker Ordergebühren berechnet. Anlagezertifikate eignen sich für Anleger mit einem mittleren bzw. längeren Anlagehorizont. Dagegen sind Hebelzertifikate eher für spekulative Trader gedacht, die mit der Hebelwirkung auf kurzfristige Gewinne aus sind. Zugleich sind Hebelzertifikate eine gute Möglichkeit, um bestehende Wertpapierpositionen abzusichern. Bei den Anlagezertifikaten sind vor allem Discount-, Bonus- und Indexzertifikate beliebt.
Bei den Hebelzertifikaten gibt es solche mit und ohne Knock-out. Letztere werden auch als Faktorzertifikate bezeichnet. Knock-out Zertifikate verfallen bei Erreichen einer bestimmten Kursschwelle wertlos. Sie können wahlweise mit einem Stop-Loss oder einer Laufzeitbegrenzung versehen werden. Bei Faktorzertifikaten partizipiert der Trader mit einem konstanten Hebel an der täglichen Kursentwicklung des Basiswerts. Dabei wird immer die prozentuale Wertentwicklung des Handelstages im Vergleich zum Schlusskurs des Vortags berücksichtigt. Der Hebel besitzt in der Regel einen Wert zwischen zwei und zehn.

Handelsinstrumente - Zertifikate

Quelle: www.traders-mag.com

Mit Zertifikaten lassen sich unterschiedliche Handelsstrategien umsetzen. Je nach Risikoprofil gibt es eine breite Palette von Produkten. Von sicheren Garantiezertifikaten über ausgewogene Bonus- und Discountzertifikate bis hin zu hoch spekulativen Mini-Futures wird alles angeboten.

Optionsscheine

Optionsscheine fallen ebenfalls in die Kategorie Hebelprodukte. Es handelt sich hierbei um Wertpapiere, in denen ein Optionsrecht verbrieft ist. Dieses kann der Inhaber gegenüber dem Emittenten geltend machen. Mit dem Kauf eines Optionsscheins erwirbt der Besitzer das Recht, den basiswert zu einem bestimmten Termin und einem festgelegten Preis zu erwerben bzw. an den Emittenten zu verkaufen. Beim Kauf handelt es sich um eine Call und beim Verkauf um eine Put Option.
Bei Optionsscheinen gibt es keinen Knock-out. Der Basispreis kann somit während der Laufzeit über- und unterschritten werden, ohne dass das Produkt verfällt. Zudem gilt bei Optionsscheinen immer eine feste Laufzeit. Beim Kurs von Optionsscheinen gelten zwei Faktoren. Der innere Wert und der Zeitwert. Der innere Wert ist der Betrag, welchen der Besitzer bei einer sofortigen Ausübung des Optionsscheins erhalten würde.

  • Innerer Wert eines Calls = (Kurs des Basiswertes – Basispreis) x Bezugsverhältnis
  • Innerer Wert eines Puts = (Basispreis – Kurs des Basiswertes) x Bezugsverhältnis

Der zweite Faktor ist der Zeitwert:

  • Zeitwert = Kurs des Optionsscheins – Innerer Wert

Bei Produkten mit einer hohen Volatilität oder einer noch langen Restlaufzeit ist der Zeitwert höher. Gegen Ende der Laufzeit nimmt der Zeitwert immer mehr ab bis er dann auf Null ist.

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Contracts for Difference

Contracts for Difference oder kurz CFDs sind derivative Handelsinstrumente. Es wird dabei ein Vertrag zwischen zwei Parteien geschlossen über den Barausgleich der Kursdifferenz eines bestimmten Basiswerts. CFD werden nicht an einer Börse, sondern „over the Counter“ über einen Broker gehandelt. Der Kurs eines CFDs spiegelt den Kurs des zugehörigen Basiswerts 1:1 wider, weshalb diese Handelsinstrumente sehr transparent sind.
Aufgrund der Hebelwirkung müssen Trader bei CFDs nur einen Bruchteil der Handelssumme als Sicherheitsleistung, den sogenannten Margin hinterlegen. Wird beispielsweise mit einem Hebel von 1:50 gehandelt, ist ein Margin von zwei Prozent des Handelsvolumens erforderlich. Im Erfolgsfall sorgt der Hebel für eine überproportionale Rendite. Im umgekehrten Fall droht jedoch der Verlust des gesamten Kapitals. Die neuen Regelungen der Bundesanstalt für Finanzaufsicht sehen vor, dass zumindest nicht mehr verloren werden kann als für die Position eingesetzt wurde. Beim CFD Handel von Währungen wird je nach Broker ein Spread oder eine Kommission berechnet. Nutzen Sie bei der Suche unseren umfassenden CFD Broker Vergleich.

Exchange Traded Currencies

Unter die Rubrik Exchange Traded Currencies (ETC) fallen verschiedene Handelsinstrumente. Hierzu gehören unter anderem Exchange Traded Funds (ETFs), Exchange Traded Commodities (ETCs) und Exchange Traded Notes (ETNs).
Mit Hilfe von ETPs werden beispielsweise Währungsstrategien für Devisen von Schwellenländern abgebildet. Zwischen klassischen ETCs und Währungs-ETCs besteht der Unterschied, dass diese sich statt einem Rohstoff oder Rohstoff Index auf Währungen beziehen. Solche ETCs können jederzeit von Brokern aufgelegt und wieder zurückgenommen werden. Trader profitieren unter anderem durch die hohe Liquidität des Devisenmarktes. Sie können wie Aktien an jeder Börse gekauft und wieder verkauft werden. Die Preisberechnung von ETCs beruht auf der Grundlage von Indizes. Diese basiert auf öffentlich verfügbaren Datenquellen und kann vom Trader deshalb jederzeit nachvollzogen werden. Ein weiterer Pluspunkt sind die niedrigen Spreads und Verwaltungsgebühren bei Währungs-ETCs.
Bei ETPs müssen Trader neben einer geringen jährlichen Verwaltungsgebühr sowie den Transaktionskosten des jeweiligen Brokers rechnen. Die Gesamtkosten betragen zumeist zwischen 0,1 und 1 Prozent. Die Handelsinstrumente können jederzeit gekauft bzw. verkauft werden. Dazu können auf Wunsch Limit- und Stopp-Loss-Orders platziert werden. Darüber hinaus erlauben sie Long- und Short-Positionen, den Einsatz von Margin (Leveraged ETFs) sowie eine hohe Transaktionsgeschwindigkeit. Zu beachten ist, dass es sich bei ETCs nicht um Sondervermögen handelt. Bei einer Insolvenz des Emittenten droht deshalb ebenso wie bei Zertifikaten ein Totalverlust der Anlage.

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Optionen und Futures

Kommen wir zum Schluss noch zu Optionen und Futures. Diese Handelsinstrumente richten sich in erster Linie an fortgeschrittene und erfahrene Trader. Eine Option gibt dem Inhaber das Recht, den betreffenden Basiswert zu einem bestimmten Zeitpunkt zum vorab festgelegten Preis zu kaufen (Put) bzw. zu verkaufen (Call). In der Praxis wird das Ganze auch als begrenztes Termingeschäft bezeichnet. Es besteht hier ein Recht aber keine Pflicht. Der Inhaber einer Option kann selbst entscheiden, ob er diese ausübt oder verfallen lässt.
Bei Ausübung der Option wird zumeist jedoch kein Basiswert erworben. Stattdessen findet ein Barausgleich statt. Der Verkäufer erhält den Kaufpreis der Option und ist im Gegenzug bei Ausübung verpflichtet, den Basiswert zum vorher bestimmten Preis zu verkaufen bzw. zu kaufen. Im Gegensatz zu Optionsscheinen können Optionen auch verkauft werden. Dies wird auch als Stillhaltergeschäft bezeichnet. Einsteiger können die Preisentwicklung von Optionen oft nur schwer nachvollziehen. Neben dem Preis des Basiswerts sowie dem Ausübungspreis kommt es hier auch auf die Volatilität des Marktes an.
Futures sind standardisierte Termingeschäft, welche quasi rund um die Uhr über eine Börse gehandelt werden können. Es gibt dabei verschiedene Rahmenbedingungen wie Größe des Kontrakts und Verfallsdatum, die im Vorfeld durch die Börse festgelegt werden. Bei aktiv gehandelten Forex Futures liegt der Spreads oftmals deutlich unter dem anderer Handelsinstrumente. Das Trading erfolgt auf Basis einer Sicherheitsleistung, sodass es hier ebenfalls zu einer Hebelwirkung kommt.
Für Einsteiger sind die Kontraktgrößen bei Futures in den meisten Fällen zu groß. Einige Anbieter haben jedoch auch kleinere Kontrakte wie den Mini-DAX oder den Mini-EUR/USD im Programm.

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Fazit zu Handelsinstrumente

Wie der Ratgeber zeigt, ist beim Devisenhandel für jeden etwas dabei. Für erfahrene und professionelle Trader bieten sich Optionen und Futures an. Die weiteren Hebelprodukte wie Optionsscheine, Hebelzertifikate oder CFDs eignen sich ebenfalls eher für erfahrene Trader. Wer eher konservativ traden möchte, kann es zunächst mit Währungs-ETCs sowie Anlagezertifikaten versuchen. Entscheidend ist immer, dass der Trader das Produkt sowie die vorhandenen Risiken versteht. Zudem müssen die Handelsinstrumente zu den finanziellen Möglichkeiten und der Strategie des Traders passen.