Gesamtrendite eines Portfolios: Wie Verluste vermieden werden & mehr

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 19.10.2020


 

Gesamtrendite eines Portfolios

Selbstverständlich stellt sich für jeden Anleger immer wieder die Frage, wie hoch eigentlich die Rendite des gesamten Portfolios ausfällt und welche einzelnen Aspekte Verluste einfahren oder welche Strategien sich nicht als erfolgreich herausgestellt haben. Die Frage, wann genau die Gesamtrendite betrachtet werden soll, ist jedoch nicht ganz einfach zu beantworten, denn grundsätzlich hängt dies von der Art der gewählten Strategien ab. Außerdem sollte das eigene Depot auch nur in sinnvollen Zeitabschnitten überprüft werden – sonst kann dies nämlich schnell nach hinten losgehen: Denn viele Anleger handeln bei einer Kontrolle in kleinen Zeitabschnitten viel zu impulsiv und lassen sich negativ vom Markt beeinflussen.

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Verluste bei langfristigen Anlagehorizonten vermeiden

Letztendlich sollte alleine der Wert der einzelnen Anlagen am Ende des Anlagehorizontes von Wichtigkeit sein, während der aktuelle, heutige Preis eher von geringer Bedeutung ist. Denn am Ende ist nur der Gesamtwert des Portfolios von Bedeutung, schließlich wird genau darauf hin die Anlagestrategie ausgerichtet. Wer jedoch nur die tagesaktuellen Preise betrachtet und lediglich die Kurse vergleicht, wird nur in den wenigsten Fällen tatsächlich etwas über den Wert der einzelnen Anlage erfahren. Schließlich ist der Tageswert sehr stark von Angebot und Nachfrage abhängig, die sich täglich ändern können – deshalb wird der Preis an einem bestimmten Tag auch fast nie den wahren Wert der Anlage widerspiegeln. Es ist also ein Fehler, wenn Anleger täglich auf den aktuellen Preis ihrer Anlage schauen und entsprechend handeln. Am besten kann dies mit dem Wert eines Hauses verglichen werden: Hausbesitzer werden nicht täglich den Wert ihres Hauses überprüfen, solange sie es nicht verkaufen wollen – erst, wenn der Preis auch tatsächlich relevant wird, sollte der Preis überprüft werden.

Wenn die Kurse des eigenen Aktienportfolios regelmäßig überprüft werden, so werden oftmals Verluste gesehen. Mittlerweile scheint es schon fast ein Konsens zu sein, dass die Renditen bei der Börse nicht im klassischen Sinne „normalverteilt“ sind, sondern es mehr Tage gibt, an denen Verluste verzeichnet werden können. An Tagen, an denen dann jedoch Gewinne zu verzeichnen sind, sind diese dann umso ausgeprägter. Wer also sein Portfolio täglich betrachtet, wird in den meisten Fällen tatsächlich eher Verluste sehen – allerdings fehlt der Gesamtüberblick, der durchaus positiv sein kann. Allerdings ist noch nicht gesichert, ob die aktuelle Verteilung von täglichen Renditen für alle Zeiten an der Börse gilt – letztendlich ist es auch nicht wichtig, denn selbst wenn es genauso viele schlechte wie gute Tage an der Börse geben würde, so sollte trotzdem eine tägliche Überprüfung vermieden werden: Wie die Behavioural Finance Forschung herausgefunden hat schmerzen Verluste nämlich ungefähr doppelt so stark wie Gewinne in der selben Höhe. Damit ist die Bilanz eines Aktienportfolios aus emotionaler Sicht in den meisten Fällen negativ, obwohl die Gesamtrendite durchaus positiv ausfallen kann. Diese subjektive „Underperformance“ kann aus psychologischer Sicht nur schwer ertragen werden, wodurch der Druck auf Entscheidungen zunimmt – und oftmals fatale Folgen mit sich zieht.

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Verluste beim Gesamtportfolio optimal beobachten

Bevor die Gesamtrendite eines Portfolios betrachtet werden kann, sollte dies entsprechend optimiert werden: Grundsätzlich besteht es nämlich immer aus Anlagen, die nach Möglichkeit nur sehr wenig miteinander korrelieren oder sogar in einer negativen Korrelation zueinander stehen. Steigt dann eine bestimmte Anlage, so bleibt eine andere automatisch zurück oder kann sich sogar negativ entwickelt – es ist also mitunter sogar immer das Ziel der Optimierung des Portfolios, wenn nicht nur Gewinner vorhanden sind, sondern auch schwache Anlagen beziehungsweise „Verlierer“. Schließlich können die Verlierer von heute schon die Gewinner von morgen sein – und umgekehrt. Letztendlich ist eine entsprechende Mischung nicht nur sinnvoll, sondern auch wichtig. Außerdem unterliegen Menschen einem psychologischen Phänomen, das unter dem Namen „Mental Accounting“ bekannt ist und auch als „mentale Buchführung“ bezeichnet wird. Um verschiedene Sachverhalte beurteilen zu können werden die verschiedenen Finanzangelegenheiten automatisch vom menschlichen Gehirn in einzelnen Konten beurteilt. Dabei werden die Konten so gewählt, dass die eigenen Entscheidungen nach Möglichkeit in einer positiven Art und Weise dargestellt werden – was natürlich objektiv betrachtet nicht sinnvoll ist.

Aus diesem Grund sollte immer die Gesamtrendite des Portfolios betrachtet werden, was sich im realen Fall jedoch als schwieriger herausstellt, als es den meisten Anlegern wirklich bewusst ist. So können sie nämlich genau sagen, wie der aktuelle Tageskurs von Wertpapier A oder B gerade aussieht, wissen jedoch nicht genau, wie die Gesamtrendite einzuschätzen ist. Es gibt also einzelne mentale Konten für verschiedene Anlagen, die einzeln betrachtet werden und zu einzelnen Handlungen führen, die vermeintliche Fehlentscheidungen korrigieren sollen – dies ist natürlich naheliegend, aber oftmals auch verhängnisvoll. Denn natürlich wurde das Portfolio wie angesprochen so zusammengestellt, dass die verschiedenen Anlagemöglichkeiten so schwach wie möglich miteinander korrelieren. Natürlich ist es verständlich, dass der Gesamtwert eines Portfolios schwieriger zu betrachten ist, denn in vielen Fällen werden Wertpapiere und Geld auf mehrere Depots und Banken verteilt, hinzu kommt, dass Sparbeträge oder potentielle Abhebungen für neue Anschaffungen herausgerechnet werden müssen, damit eine Gesamtrendite erstellt werden kann. Dafür reichen nicht die Depotstatistiken der Banken, sondern die Anleger selbst müssen viel Arbeit hinein stecken. Dabei reicht es schon, wenn diese Übersicht einmal im Jahr erstellt wird – am besten immer an einem festen Termin.
Weltrenten und Weltaktien 2015

Nicht von der Anlagestrategie abweichen

Wer in langfristige Anlagemethoden investiert, der darf sich nicht wundern, wenn kurzfristig keine Gewinne vorhanden sind – dies liegt nun einmal in der Natur der Anlageart. Nebenwerte (sogenannte Small Caps) und Substanzwerte (sogenannte Value-Aktien) sind zum Beispiel dafür bekannt, dass sie eher selten höhere Renditen erzielen, dafür jedoch über längere Zeiträume betrachtet absolut lohnenswert sind. Selbst die beliebten Überrenditen von Aktien gegenüber den Anleihen ist nur zeitlich konzentriert zu beobachten: Aktuellen Statistiken zufolge haben sich die Renditenvorteile der letzten 30 Jahren auf dem US-amerikanischen Markt zum Beispiel bei den Aktien gegenüber den Anleihen bei weniger als fünf Prozent der Monate eingestellt. Wurde während dieser Zeit nicht auf dem entsprechenden Aktienmarkt gehandelt, so wurde diese Aktienrendite gar nicht erst realisiert. Letztendlich zeigt diese historische Entwicklung also genau, dass nicht einmal die jährliche Betrachtung der Gesamtrendite eines Portfolios in der Lage ist über die genaue Qualität des Portfolios zu urteilen – wer noch kurzfristiger eine Berechnung anstellt, der wird eine noch geringere Aussagekraft bekommen und sich unter Umständen zu unnötigen Änderungen hinreißen lassen.

Grundsätzlich kann also festgehalten werden, dass es bei langfristigen Anlagehorizonten absolut ausreichend ist, wenn die Depotentwicklung lediglich einmal im Jahr betrachtet wird – dadurch wird der psychologische Druck zu Handeln unterdrückt und die Anleger hinterfragen nicht ständig ihre eigenen Entscheidungen. Darüber hinaus ist in einem gut diversifizierten Depot allein die Entwicklung des gesamten Wertes entscheidend und nicht die Entwicklung von den verschiedenen Positionen. Die Qualität eines Portfolios sollte allerdings nicht jährlich begutachtet werden, sondern in einem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren beobachtet werden, bevor ein Wechsel der Strategie in Frage kommt – schließlich braucht ein Zyklus auf dem Aktienmarkt einige Jahre, bevor er komplett durchgelaufen ist und damit Rückschlüsse auf potentielle Fehler zulässt. Wer also vorzeitig von der gewählten Strategie abweicht, der verbaut sich selbst die Chance das Ziel zu erreichen.

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Dividenden als bedeutender Ertragsfaktor

Einmal im Jahr dürfen sich Anleger in Deutschland über einen Zahltag freuen, denn im Frühjahr schütten die meisten börsennotierten Unternehmen an ihre Aktionäre einen Teil des jeweiligen Gewinns aus. Wie hoch diese Dividende ausfällt, wird dabei auf der jeweiligen Hauptversammlung beschlossen. Die meisten Investoren betrachten jedoch diese Ausschüttungen kaum und sind vor allem an den Kursgewinnen interessiert, doch tatsächlich tragen die Dividenden über einen längeren Zeitraum betrachtet zur Entwicklung des Wertes vom eigenen Portfolio bei: Wie die deutsche Bundesbank errechnet hat, liefern die Dividenden der 30 Unternehmen, die im deutschen Aktienindex (Dax) notiert sind, bereits seit 1988 ungefähr die Hälfte der Gesamtrenditen. Die Ausschüttungen der Unternehmen sind jedoch auch im Weltaktienindex (MSCI World) von großer Bedeutung und vor allem im Performance-Index sind entsprechende Änderungen zu sehen, denn dort ist sichtbar, dass die Dividenden fast immer wieder reinvestiert werden. Dabei erscheint es natürlich naheliegend für Investoren, wenn nach Unternehmen gesucht wird, die regelmäßig eine recht hohe Dividende auszahlen – denn zumindest in der Theorie könnte ja dann die Gesamtrendite des eigenen Portfolios angehoben werden.

Ein Blick auf die Geschichte zeigt, dass tatsächlich viele Investoren bereits seit einem Jahrhundert diese Strategien nutzen und so versuchen eine höhere Rendite zu erzielen, als der Durchschnitt auf dem Markt dies zulässt. Allerdings sollte dabei beachtet werden, dass kein Anlagekonzept in jeder Phase des Marktes durchweg funktioniert. Ein gutes Beispiel ist die Finanzkrise der letzten Jahre: Ab 2008 gerieten nämlich gerade Dividenen-Fonds, die auf entsprechende Unternehmen mit einer sehr hohen Ausschüttung gesetzt haben, unter einen hohen Druck. Die entsprechenden Portfolios setzten nämlich eine große Anzahl von Aktien von den Banken, die bis zu diesem Zeitpunkt als ein besonders zuverlässiger Dividendenzahler bekannt waren. Während dem Höhepunkt der Finanzkrise wollten allerdings viele Investoren mit diesen Banken nicht mehr assoziiert werden, weshalb sie ihre Aktienpakete verkaufen – dies führte zu sehr hohen Kursverlusten und die Wertentwicklung von vielen Dividenden-Fonds wurde in den Keller gezogen.

Grundsätzlich hängt der Erfolg einer Dividendenstrategie und damit auch die Höhe der Gesamtrendite eines Portfolios von verschiedenen Kriterien ab – unter anderem davon, wie genau die einzelnen Aktien ausgewählt werden. Wer also lediglich auf eine hohe Dividendenrendite setzen möchte, der kann zum Beispiel auf dem deutschen Aktienmarkt nur wenig Erfolg verbuchen: Im Jahr 2014 schnitt nämlich der DivDax-Index, auf dem die 15 Aktien mit der höchsten Dividendenrendite aus dem deutschen Aktienindex (Dax) festgehalten werden, kaum besser als der Mutter-Index ab. So lieferte der Dax eine Jahresrendite von 9,5 Prozent im Schnitt, während der DivDax 10,4 Prozent im Schnitt erwirtschaftete.

Die richtigen Auswahlkriterien anwenden

Wer also das eigene Portfolio aufbessern möchte und letztendlich eine höhere Gesamtrendite erzielen will, der sollte bei der Auswahl der Investitionsmöglichkeiten verschiedene Kriterien anwenden. Tatsächlich haben nämlich die „Deutschen Schutzvereinigungen für Wertpapierbesitz“ (DSW) festgestellt, dass die Auswahl von Aktien auf Grund der Ausschüttungshöhe des Vorjahres kein stabiler Faktor für Erfolg darstellt. Stattdessen sollten drei andere Kriterien genutzt werden, um das eigene Portfolio aufzubessern: Zunächst einmal ist die Kontinuität sehr wichtig. Die besten Renditen werden von Unternehmen abgeworfen, die auch in den fünf bis zehn Jahren zuvor regelmäßig hohe Dividenden zahlen konnten. Schlecht schneiden allerdings Konzerne ab, die ihre Ausschüttungen immer wieder kontinuierlich erhöhen, ebenso wie Firmen, die in den letzten fünf bis zehn Jahren ihre Dividenden nicht einmal gekürzt haben. Eine besonders gute Wertentwicklung können außerdem Unternehmen garantieren, die in einem Drei-Jahres-Zyklus zwischen einem und zwei Dritteln des Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet haben. Ist die Ausschüttung zu gering, so wird dies von Investoren oftmals als finanzielle Schwäche angesehen und es weist darauf hin, dass das Management die Gewinne zurückhält, um diese Schwächen ausgleichen zu können. Zu hohe Ausschüttungen hingegen lassen oftmals kaum Spielraum für weitere Investitionen, wodurch das Wachstum des Unternehmens gehemmt werden könnte.

Natürlich darf die Dividendenrendite nicht vollkommen außer Acht gelassen werden, allerdings darf nicht die Jahresrendite als Maßstab angelegt werden. Stattdessen sollte der zusammengerechnete Betrag der zurückliegenden drei Jahre verwendet werden um eine sinnvolle Entscheidung treffen zu können. So können nämlich die typischen „Eintagsfliegen“ an der Börse herausgefiltert werden. Grundsätzlich hat jeder Aktionär, der am Tagt der Hauptversammlung eine Aktie im Depot besitzt ein Anrecht auf die volle Ausschüttung. Allerdings wird die Aktie am Tag nach der Hauptversammlung (am sogenannten Ex-Tag) ohne Dividende gehandelt. Da die Dividende bei diesem Prozess herausgerechnet wird, fällt der Aktienkurs in der Regel und es bringt keinen Vorteil mit sich, wenn Aktien kurz vor den Hauptversammlungen gekauft werden. Zwar wird in der Werbung von Banken in vielen Fällen das Gegenteil suggeriert, allerdings soll dadurch lediglich der Umsatz der Aktien von den diversen Banken angekurbelt werden – dies ist allerdings eine Irreführung und sollte von Investoren ignoriert werden.

Die Jahresrendite berechnen

Wer einen einfachen Überblick über die Gesamtrendite des eigenen Portfolios erstellen möchte, der sollte dies einmal pro Jahr machen. Dabei müssen nicht komplexe Rechnungen angestellt werden oder gar spezielle Computerprogramme zu Rate gezogen werden, denn die Berechnung ist sehr einfach: Dabei wird der Einstiegskurs (mitunter auch als „Anfangskurs“ bezeichnet) vom Ausstiegskurs (mitunter auch als „Schlusskurs“ bezeichnet) abgezogen und durch den Einstiegskurs geteilt. Ein Beispiel: Beträgt der Einstiegskurs 100.000 Euro und der Ausstiegskurs 110.00 Euro, so lautet dir Rechnung „(110.000 Euro – 100.000 Euro)/100.000 Euro mit einem Ergebnis von 0,1 oder 10 Prozent.