Festgeld Information – Alle Vor- und Nachteile der Geldanlage mit Bewertung im Test!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 28.10.2022


Der Zinssatz sollte auch bei sicheren Anlagen über dem Inflationsniveau liegen

Wer in guten Zeiten nicht für schlechte Wirtschaftsphasen vorsorgt, kann in diesen erheblich mehr Schaden nehmen. Wer große Investitionssummen für z.B. ein Eigenheim punktuell benötigt, sollte ebenfalls rechtzeitig mit dem Sparen beginnen. All das wussten schon unsere Eltern aber zu ihren Zeiten gab es keine internationalen Bankenkrisen, Spekulationsblasen, Finanzmarktschwächen usw. in heutigen Ausmaßen, da alles noch etwas anderes funktionierte. Aktien, Forex, Unternehmensanleihen oder Fonds waren weniger populär aber bereits risikoreich. Das gilt heute wenigstens wie im damaligen Ausmaß. Gerade bei traumhaften Renditeversprechen gilt immer besondere Vorsicht. Durch die Neuregelung der Einlagensicherung ist Festgeld bis 100.000 Euro sehr sicher und genau wie unsere Eltern können wir ohne groß nachzudenken zu einer der Banken gehen und unser Geld dort sehr sicher anlegen. Wer zur Hausbank geht, erhält in der Regel einen Zinssatz unter Inflationsniveau und zahlt rechnerisch drauf: Selbst mit Zinsen wird die Kaufkraft aufgrund Inflation und Steuern abnehmen. Wer sein Geld in der Zukunft sehr sicher braucht und für diese unbedingt erhalten möchte, macht bis 100.000 Euro als Festgeldsumme wenig falsch, er kann jedoch mit der richtigen Strategie dem Zinstief entgegen wirken.

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Fakten zum Festgeld:

– Einlagensicherung für alle Banken innerhalb der EU mit garantierten 100.000 Euro
– Es muss der Auszahlungsstichpunkt abgewartet werden, um die Zinsen zu erhalten
– Bei einigen Angeboten kann während der Anlagedauer nicht gekündigt werden
– Einige Angebote zahlen die Zinsen während der Laufzeit aus, andere zum Ende
– Die Zinsen sind für die Anlagedauer fest
– Die Zinsen sind vielleicht in 12 Monaten erheblich attraktiver
– Auf die Zinsen müssen noch Abgeltungssteuer mit Solidaritätsbeitrag entrichtet werden
– Mit dem Sparerfreibetrag können Steuerlasten auf Zinsen gemindert werden
– Bei Anlagen außerhalb dem Euro als Währung besteht ein hohes Währungsrisiko
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Das Problem mit dem Zinstief

Die EZB senkt laufend die Zinsen, bei derzeitig 0,05% EZB Kreditverzinsung für Banken sind weitere Zinssenkungen jedoch kaum noch relevant. Zu diesem Zinssatz leihen sich Banken Geld bei der EZB. Damit sie etwas geliehen bekommen, müssen sie jedoch Eigenkapital als Sicherheit vorweisen. Deswegen bieten die Banken sehr gerne Festgeld, um dieses „Eigenkapital“ zu beschaffen. Mit diesem Geld der Anleger zu höheren Zinsen erhalten sie erheblich mehr Geld zu kleineren Zinsen bei der EZB und können damit wiederum Kredite für Investitionen vergeben.
Mit den niedrigen Zinsen und neuerdings sogar Strafzinsen für Finanzreserven der Banken möchte die EZB die Investitionsbereitschaft in der Wirtschaft beflügeln. Wird dieses gelingen, werden die Zinsen jedoch anziehen. Folglich werden auch die gebotenen Festgeldzinsen anziehen. Wer heute für ca. 2% p.a. 10 Jahre festlegt, ärgert sich vielleicht in zwei Jahren, wenn möglicherweise auch 5% p.a. gezahlt werden. Bei einem Zinshoch wäre der Rat, lange Anlagezeiträume abzuschließen, um mit dem Festgeld die Rendite zu sichern. Bei einem Zinstief hingegen wären kurze Anlagezeiträume besser. Von Vorteil wäre in jedem Fall, während der Laufzeit kostenneutral kündigen zu können.

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Gestückelt in Festgeld investieren

Wer z.B. 100.000 Euro erbt und in Aktien investieren möchte, erhält von Profis den Tipp, auf wenigstens 24 Monate verteilt Stück um Stück zu investieren, um nicht direkt vor einem Kurseinbruch mit allem aufzuspringen. Beim Festgeld hat eine ähnliche Strategie ebenfalls Vorteile: Es kann alles direkt investiert werden. Es wird jedoch mit gleich großen Summen gestückelt angelegt. Z.B. mit je 20% zu 1, 2, 3, 4 und 5 Jahren oder zu 2, 4, 6, 8 und 10 Jahren. Der Vorteil lautet, dass bei steigenden Zinsen nur ein Teil des Geldes zu niedrigen Zinsen liegen bleibt. Der Nachteil wäre, dass ein Teil des Geldes erst einmal weniger Rendite erwirtschaftet. Ein weiterer Vorteil wäre, dass das Geld nicht komplett über Jahre gebunden ist sondern immer wieder etwas flüssig wird. Somit wird auch die Festgeldanlage weit flexibler.

Festgeld der Creditplus Bank

Festgeld der Creditplus Bank

Wie sicher ist Festgeld?

Wer sein Geld zur Bank trägt, der trägt auch das unternehmerische Risiko der Bank. Klappt alles, streicht die Bank sich die Gewinne ein. Klappt nicht alles, lässt sie die Anleger im Regen stehen. Deswegen wurde vor vielen Jahren das freiwillige Einlagensicherungssystem gebildet. Eigentlich jede deutsche und viele ausländische Banken zahlen in ein freiwilliges Einlagensicherungssystem ein und geht eine der Banken pleite, dann werden die Anleger bis zur garantierten Summe ausgezahlt, solange genug Geld im Einlagensicherungssystem verfügbar ist.
In der Bankenkriese zeichnete sich ab, dass dieses nicht sicher genug ist und somit wurde eine gesetzliche Einlagensicherung für alle EU Banken von mindestens 100.000 Euro pro Anleger beschlossen. Hat diese Einlagensicherung nicht genug Geld, haften die Länder, in denen die Banken ihren Unternehmenssitz haben. Möglicherweise würde auch auf EU Ebene bis zu den garantierten Summen alles gerettet werden. Bis zu diesen 100.000 Euro sollte Festgeld demnach sehr sicher sein wobei eine Bank mit Sitz in Deutschland etwas sicherer wäre, als wenn sie ihren Sitz in Griechenland oder Italien hätte. Solange es eine regulierte und seriöse Bank mit Sitz in der EU ist, wird Festgeld sehr hohe Planungssicherheit bieten. Dieses wäre auch dann sehr sicher, wenn eine Bank mit höherem Zinssatz und/oder ohne Filialnetz und/oder außerhalb Deutschlands innerhalb der EU gewählt wird. Es gibt als Alternative zu Festgeld neuerdings auch andere sehr sichere Anlageprodukte mit kurzer oder auch längerer Laufzeit, diese sind recht sicher und in der Rendite höher als die Inflation aber noch immer nicht so sicher wie Festgeld.

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Das Risikomanagement beim Festgeld

Wenn die EU pro Anleger per Gesetz bis zu 100.000 Euro Anlagebetrag sichert, dann gilt dieses auch dann, wenn der Anleger bei mehreren Banken zugleich mit maximal 100.000 Euro anlegt aber insgesamt weit über diesen Betrag kommt. Bei zehn Banken lassen sich mit je 100.000 Euro somit auch eine Million Euro recht sicher anlegen. Sicherer wird es, wenn die Banken zudem noch in 10 verschiedenen EU Ländern ihren Sitz haben. Aber auch ansonsten wäre es sehr unwahrscheinlich, dass alle Banken innerhalb eines Landes zugleich zahlungsunfähig werden. Fachleute empfehlen, selbst unter Anlagesummen von 100.000 Euro bei mehreren Banken verschiedene Angebote zu nutzen. Dieses ließe sich mit der Strategie, verschiedene Laufzeiten abzuschließen, leicht vereinbaren.

VTB Festgeld

VTB Festgeld

Die Feinheiten beim Festgeld

Festgeldangebote unterscheiden sich nicht allein in den Laufzeiten. Bei vielen Anbietern kann in der Laufzeit gekündigt werden, um an das Geld zu kommen. Es wird hierbei jedoch auf die ausstehenden Zinsen teils oder komplett verzichtet sowie auch weitere Details im Kleingedruckten stehen können. Zudem können die Zinsen regelmäßig ausgezahlt werden, sie können auch regelmäßig auf den Betrag gerechnet werden, um Zinseszinsen zu generieren oder sie werden abschließend ohne Zinseszinsen ausgezahlt. Außerdem gibt es für viele Angebote Mindest- oder auch Höchstanlagesummen. Es sollten demnach nicht nur Laufzeiten und Zinsen verglichen werden, sondern vor einem Abschluss sind immer auch weitere Details zu prüfen.

Die Zinsen beim Festgeld

Festgeld ist deswegen interessant, da die Zinsen für die ganze Laufzeit bei Vertragsabschluss bereits garantiert werden. Die Rendite lässt sich sicher einkalkulieren. Aber auch für den Moment beim Abschluss gibt es erhebliche Unterschiede. Zum einen bieten die Banken zueinander unterschiedliche Zinssätze. Zum anderen bieten sie jedoch auch bei unterschiedlichen Laufzeiten verschiedene Zinssätze. Hierbei fällt immer wieder auf, dass bei sehr kurzen und auch sehr langen Laufzeiten niedrigere Zinsen als für ca. 5 Jahre geboten werden. Zum einen wollen die Banken das Geld längere Zeit haben, zum anderen können sie aber nicht auf lange Sicht fest kalkulieren. Deswegen kann es gerade bei einem Zinstief Sinn machen, bis maximal zu der Laufzeit zu investieren, mit der die höchsten Zinsen generiert werden können. Bei einem Zinshoch hingegen wäre zu erwarten, dass die Zinsen erheblich einbrechen können. Dann wäre eine lange Laufzeit mit etwas niedrigem Zinssatz vielleicht dennoch interessant.

Festgeld der Targobank

Festgeld der Targobank

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Warum werden die Zinsen für Festgeld weiterhin niedrig bleiben?

Vor Jahrzehnten waren die Festgeld- und Kreditzinsen weit höher, da die Wirtschaft in Deutschland noch weniger intensiv von den Finanzmärkten abhängig war, es gut lief und die Banken nicht Unsummen für Neuinvestitionen in die Wirtschaft pumpen wollten. All das ist jetzt anders. Wenn jetzt Unsummen durch Kredite in Neuinvestitionen fließen, sich die Wirtschaft stabilisiert und alles aus Sicht der Finanzwirte wieder super ist, dann werden die Festgeldzinsen erheblich anziehen?
Die Frage lässt sich schnell beantworten, was dann passieren würde: Zieht die EZB den Leitzins erheblich an, damit Banken vielleicht 6% p.a. für Festgeld zahlen, dann passen diese auch ihre Kreditzinsen an. Eine Baufinanzierung mit heute rund 2% würde dann vermutlich wenigstens 6% kosten. Wer für seine heutigen Kredite künftig Anschlusskredite benötigt, zahlt bei geringerer Kreditsumme möglicherweise mehr als zu Beginn. Würden die Zinsen in kurzer Zeit erheblich anziehen, tritt zwangsläufig eine Insolvenzwelle ein, mit der die Wirtschaft wieder schwach wird. Demnach wäre zum jetzigen Zeitpunkt zu erwarten, dass die Zinsen für Festgeld vielleicht in den nächsten Jahren steigen werden aber sie werden sich nicht innerhalb weniger Jahre verdreifachen. Damit wäre allerhöchstens erst dann zu rechnen, wenn eine derartige Insolvenzwelle auszuschließen wäre.

Warum zahlen andere EU Banken mehr als die Deutschen?

Im Zinsvergleich für Festgeld nehmen meist nicht deutsche Kreditinstitute die Spitze ein. Warum tun sie das nicht, wenn doch Deutschland für EU Verhältnisse das wirtschaftlich starke Land ist? Weil Deutschland als sicher gilt und viele Anleger sowie die einheimischen Bürger ihr Geld hier anlegen. In Deutschland gibt es immerhin auch viele finanzstarke Einwohner.
Die deutschen Banken haben es gar nicht nötig, bessere Angebote zu machen. Sie haben ihre Anleger und mit deren Geldern als Sicherheit leihen sie sich Geld bei der EZB. Auch in Italien oder Frankreich wollen die Banken Geld bei der EZB leihen, sie brauchen jedoch einen gewissen Eigenkapitalanteil. Um diesen zu erhalten, bieten sie leicht höhere Zinsen, um Anleger zu gewinnen.
Wird mehr Eigenkapital benötigt, ziehen die Banken ihre Zinsen an. In Deutschland gehen die Banken ebenfalls so vor aber sie gelten als sicherer und überlassen anderen EU Banken die Spitzenpositionen.

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Hausbank oder Direktbank?

Anleger, die sich für das Festgeld und nicht für den Devisenhandel oder Wertpapiermarkt entscheiden, wünschen eine sehr hohe Sicherheit. Für viele sind zudem die persönliche Beratung und das Vertrauensverhältnis sehr wichtig. Viele trauen dem Internet nicht oder kennen sich hier nicht aus. Diese Personenkreise gehen deswegen auch heute noch zu den sogenannten Haus- oder Filialbanken und sollten daran festhalten. Diese haben allerdings weit höhere laufende Kosten und bieten deswegen im Schnitt weniger günstige Konditionen. Wer sich im Internet jedoch sicher bewegen kann, findet viele Direktbanken mit guter Beratung. Zudem ist eine Festgeldanlage mit wenig Aufwand abzuschließen. Stundenlange Beratungsgespräche oder regelmäßiger Support sind in der Regel nicht unnötig.
Das Internet bietet sogar noch den maßgeblichen Vorteil, im gleichen Moment mit einem Angebotsrechner mehrere Anbieter zu vergleichen. Für einen derartigen Vergleich müssten ansonsten mehrere Filialbanken oder ein unabhängiger Finanzberater aufgesucht werden, letzterer möchte natürlich auch etwas verdienen. Für alle, die sich im Internet sicher bewegen und Betrug auf 100 Metern wittern, wären deswegen praktisch in allen Punkten die Direktbanken die bessere Wahl. Es sollte natürlich auch genügen, jemanden zu kennen, der sich im Internet sicher bewegen kann, um sich helfen zu lassen.

Warum Festgeld trotz niedriger Rendite Sinn macht

Allgegenwärtig sind niedrige Renten und Altersarmut. Wer heute keine volle und/oder gut bezahlte Stelle findet, kann 1 und 1 zusammen zählen, dass es im Alter mehr als knapp wird, wenn nicht vorgesorgt wird. Hier wären steuerlich günstige Riester Renten vermutlich sinnvoller als Festgeld. Jedoch braucht der heutige Mensch nicht nur im Alter Geld, er möchte vielleicht auch einmal Eigentum bilden. Dann und in anderen Situationen wird auf einen Schlag sehr viel Geld benötigt. Dieses Startkapital muss erspart werden und immer dann ist trotz niedriger Rendite das Festgeld oder ein Bausparvertrag sinnvoll. Mit Unternehmensanleihen oder Aktien weiß der Anleger nämlich nie, ob der Wert der Investition zum Verkaufsmoment punktuell noch vorhanden ist. Festgeld bietet Planungssicherheit, kann die Inflation ausgleichen sowie man diese Anlage mit sehr wenig Aufwand abschließen und ruhen lassen kann.

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Fazit zum Festgeld

In Zeiten, in denen die Inflation höher als die Zinsen auf Festgeld kalkuliert werden kann, stellt sich für Anleger die Frage, ob eine Festgeldanlage dann noch Sinn macht. Wer einen Wertverlust fürchtet, sollte sein Geld direkt ausgeben oder anderweitig investieren. In beiden Fällen ist das Geld in den Bedarfsmomenten vielleicht weg und man kann sich dementsprechend nicht weiterentwickeln. Wenn das Festgeld derzeit neben Steuern und Inflation vielleicht gerade den Werterhalt der Kaufkraft bietet, so ist es aufgrund der Planungssicherheit und der Vorsorge für kommende Investitionen oder schlechte Wirtschaftsphasen immer noch sehr sinnvoll. Es ist im Übrigen für alle eine sehr gute Anlage, die sich kaum mit Geldanlagen auskennen, sich mit diesen auch nicht befassen möchten und einfach nur mit geringstem Aufwand die Kaufkraft des Geldes erhalten oder erhöhen wollen.

Im folgendem sind einige Erfahrungen zu verschiedenen Festgeldanbietern aufgelistet:

 Experten-Tipp:

Festgeld ist trotz niedriger Zinsen nach wie vor eine sichere Geldanlage und kann daher durchaus als ein Teil der persönlichen Anlagestrategie genommen werden. Dafür sollte man jedoch die einzelnen Angebote vergleichen und sich die besten Zinsen sichern.
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